[Ordenssitz] Augusta/Wiederkehr der Johanniter

*Eine Gruppe von gut gekleideten, jungen Männern reitet des Mittags in die Straßen Memlebens ein. Die Sonne steht an ihrem höchsten Punkt und der Wind weht sanft, einige Blätter durch die Lüfte. Die Welt, die so voll Krieg ist, scheint für einen Augenblick in völligem Frieden getränkt. Die Männer haben nun den Marktplatz erreicht und ein junger Mann in schwarzer Robe tritt hervor. Auf seiner Brust prangt ein achtspitziges, weißes Kreuz. Prachtvoll rollt er ein Pergament aus und verkündet...*

Die Welt ist getränkt in Unbarmherzigkeit, Krieg und Chaos, doch durch die leitende Hand des Herren erfuhren wir das Licht und so wies und dieses Licht erneut den Weg, hin zu dem barmherzigen Gott. Stolz verkündet Augusta die Wiederkehr des Johanniter Ordens. Wie seit je her soll uns die Nächstenliebe und die Liebe zum barmherzigen Gott leiten und der Grundsatz Tuitio fidei et obsequium pauperum – „Bezeugung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen“ unser Leben bestimmen.

Jenes schöne Kloster soll seinen Platz in der Siedlung Augusta finden. Ein jeder, ganz gleich ob Mann, ob Frau, ob jung oder alt, ob reich oder bettelarm soll Zuschlupf in diesen heiligen Hallen finden, um das Wort Gottes zu erhören und seine segnende Hand zu spüren.

Die heilige Lehren Gottes, niedergeschrieben in der Bibel, sollen der Grundstein jenes Ordens sein und so werden die Anhänger dieses Ordens, die Worte des barmherzigen Gottes schützen und lehren.

Wir bekennen uns zu den 10 Geboten Gottes, welche er einst Mose übergab:

1. Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.
2. Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen.
3. Du sollst den Feiertag heiligen.
4. Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.
5. Du sollst nicht töten.
6. Du sollst nicht ehebrechen.
7. Du sollst nicht stehlen.
8. Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.
10. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat.

Wie auch früher soll die Struktur des Ordens beibehalten werden.

Der Orden ist in 3 Stände unterteilt:

Den ersten Stand bilden die drei Hohen Ämter und der Meister. Die drei Hohen Ämter sind unterteilt in Großkomtur, welcher für die Verbreitung des Glaubens zuständig ist, in Großhospitalier, welcher für das Wohl der Menschen im Kloster, sowie außerhalb des Klosters sorgt, und in Rezeptor, welcher die Finanzen leitet. Alle sind dem Meister unterstellt und treffen sich in einem Rat, sobald der Meister, diesen einberuft.

Der Meister muss zum Antritt seines Amtes ein Gelübde ablegen: "Ich, N.N., verspreche und schwöre feierlich bei diesem hochheiligen Kreuzesholz und Gottes heiligen Evangelien, Verfassung, Codex, Regel und die lobenswerten Gewohnheiten unseres Ordens zu wahren und dessen Angelegenheiten gewissenhaft zu leiten. Dazu helfe mir Gott. Und wenn ich darin fehle, sei es auf Gefahr meines Seelenheils."

Den zweiten Stand bilden Mitglieder in Obödienz, welche das Gelübde der Armut, Enthaltsamkeit und des Gehorsams ablegen. Der zweite Stand, sowie der erste Stand des Ordens tragen dabei ein schwarzes Gewand mit weißem, achtspitzigem Kreuz.

Den dritten Stand bilden jene Ordensmitglieder, welche weder Gelübde noch Promesse gegenüber dem Orden abgelegt haben, aber trotz dessen gemäß den Normen der Kirche leben und sich bereit erklären sich für den Orden und die Kirche einzusetzen.

Der Orden verpflichtet sich zum Schutze aller Bedürftigen. Ein jeder ist in Gottes schützendem Hause willkommen. Die Johanniter verpflichten sich also auch jene Bedürftige militärisch unter die Arme zu greifen. Wir verpflichten uns das Wort Gottes zu schützen und zu verteidigen bis der Tod ihnen den Mund verbietet.

Unter Gottes Gnaden und Gerechtigkeit bieten wir auch Predigten, Taufen, Beerdigungen mit seelischem Beistand für angehörige an.

Der Segen und die Liebe des Allmächtigen Gottes soll jedem zu Teil werden, der es benötigt.

*Der Herr rollt das Pergament wieder ein und kurz darauf tritt ein blonder, bärtiger, junger Mann hervor. An seiner Hand ein kleines Mädchen. Ihr Gesicht ist gezeichnet von einer Missbildung. Erhobenen Hauptes tritt er hervor und erhebt mit einer großen Ruhe in seiner Stimme das Wort. *

„Ich bin Pater Johannes. Dieses Kind neben mir ist die kleine Sofie und mehr…mehr müsst ihr über sie nicht wissen *schaut auf ihr Gesicht* Sie ist ein Geschöpf Gottes und verdient seinen Segen so wie jeder andere. Der Orden macht sich dies zu seiner Aufgabe und wenn ich es nicht mehr kann, dann tun es meine Brüder und Schwestern.“

*So tritt er mit dem Mädchen zurück und hievt sie auf das Pferd. Mit einem „Möge Gott euch euren Weg erleuchten, so wir er mir den meinen zeigte“ reiten sie davon in das Licht der Sonne und die Traube an Leuten geht wieder ihres Weges*

(OT: Quellen: https://drawtut.com/wp-content/uploads/2018/11/Trenner-Grafik-012.jpg)