[Geschichte] Nordische Ränkespiele, Kapitel 1

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In den letzten Tagen und Wochen ist einiges los im Danelag.

Nachdem Arnn Balorson, der vermeintliche Großjarl, durch Auri Svala Paddalufa und ihre Mitverschwörer enthront und in einem unfairen Zweikampf getötet wurde (Auri nutzte ihre Jagdhunde und ihre Liebschaft Kaemper), ließen die Ereignisse nicht lange auf sich warten:

Während der Absetzung Arnns, ging in Memleben ein Schiff im Hafen ein. Unter all den neuen Siedlern, die an diesem Tage in Ottonien aufschlugen, befand sich auch Ylva Hrafn, die neunzehn Jahre alte Tochter Egil Rabenauges. Sie war keines wegs seine leibliche Tochter. Er hatte sie einst, als sie noch Gunnhild hieß auf der Straße aufgelesen, auf der Flucht vor einem Sklavenhändler.

Sie trug nicht viel bei sich, abgesehen von ihrer einfachsten Kleidung. Und einem Geheimnis, von dem wohl niemand in Ottonien wusste. Während der mehrtägigen Reise zu Fuß nach Ravnskarp, schnappte sie die Gerüchte auf, dass der Großjarl in Ravnskarp wohl eines Verrates zum Opfer gefallen sei. Die Menschen redeten ununterbrochen davon. Sollte ihr Vater wirklich tot sein?

Während einer nächtlichen Rast legte sich Ylva unter einem Baum schlafen. Der Baum schien riesiger zu sein, als alle anderen in der Umgebung. Das ließ sie, bevor sie einschlief, über den Weltenbaum Yggdrasil nachdenken, wie groß dieser wohl sein muss, wenn er neun Welten auf seinen mächtigen Ästen trägt. Friedlich in diesem Gedanken schlummerte sie ein. Kurz darauf verfiel sie in einem tiefen Traum. Ihr erschienen Skuld, Verdandi und Urd, die drei Schicksalsspinnerinen.  Sie erzählten ihr von den Geschehnissen in Ravnskarp und der Wut der Götter über dieses Ereignis.  Und davon, dass ihr Vater noch lebte und eine Lüge eines Untertans die Menschen glauben ließ, dass er nach Valhalle eingekehrt sei. Dann führten die Nornen sie zu einer Gletscherspalte, uns stießen sie hinunter, und sie fiel schier endlos lange in die Tiefe.

Sie schreckte auf, sichtlich mitgenommen von diesem Traum. Doch sie lag nicht mehr unter dem Baum, unter dem sie sich zu schlafen legte. Sie war in einem fremden Dorf, um geben von einigen der Siedler. Einer der Menschen, er schien reicher als der Rest und trug einen Helm, stapfte durch den Schlamm auf Ylva zu und begann zu sprechen: "Welch wirre Dinge ihr von euch gegeben habt! Wer seid ihr und was wollt ihr hier?" Von welchen "Dingen" sprach er? Ylva konnte sich keinen Reim darauf machen und erwiderte bloß: "Wo bin ich? Wie bin ich hier her gekommen?" Die sichtliche Verwirrung Ylvas erkennend, packte der Fremde sie und nahm sie mit in sein Haus. Er stellte sich vor, während er ihr etwas zu trinken einschenkte. Ivar Johanson, Lord von Jorvik. Das war er. Nach dem auch Ylva sich vorstellte und von ihrem  Traum erzählte, während dem sie wohl einige Rasten weit gelaufen sein und wirre Dinge von sich gegeben haben muss, klärte Ivar sie über die Geschehnisse in Ravnskarp auf, und erwähnte dabei, dass ihr Vater, Egil in einem Zweikampf, dessen niemand Zeuge wurde, mit Arnn starb. Sie erinnerte sich an die Worte der Nornen, doch anstatt sie Ivar zu berichten, schieg sie und behielt es erst einmal für sich.