[Adelshaus] Eisenmann-Greifenburg

Bild des Benutzers Ealdric
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Als Ealdric vor langer Zeit durch die Südmark streunerte, in der er nach langer Reise angekommen war, da hatte er sich niemals auch nur in seinen kühnsten Träumen ausmalen können einmal den Rang eines Adeligen bekleiden zu können!
Doch fangen wir die Geschichte woanders an...

Eines Tages, es war gerade Herbst geworden und die ersten Blätter lösten sich von den Bäumen um sanft ihren Flug in richtung Boden zu beginnen, da war Ealdric außerhalb seines neuen Heimes Tibershaven unterwegs.
Er Schritt durch den Wald, auf der Suche nach Schlagfertigen Fichte und Eichen und hier und da sammelte er auch den ein oder anderen Pilz für eine leckere Suppe, mit welcher er sein Tagwerk belohnen wollte.
So kam es, dass Ealdric, als er sich auf einem umgekippten Baumstamm ausruhte, von fern her ein getöse hörte!
Erst war er sich nicht ganz sicher, was und ob er da überhaupt etwas gehört hatte. Doch als er kurz inne hielt, vernahm er wieder diese Geäusche: Das helle klirren von Klingen die aufeinander trafen und das wilde Rufen, sich anspornender und bekämpfender Menschen!

Ealdric hielt inne und schluckte schwer. Er sah sich um und überlegte was er am besten tun sollte.
Das beste wäre wohl gewesen, er hätte auf dem Absatz kehrt gemacht und das Heil in der Flucht gesucht! Doch die Neugier in Ealdric war größer und so legte er den Korb mit den Pilzen beiseite, griff sich seine Axt und schlich sich vorsichtig durch das Unterholz in Richtung der Geräusche.
Inzwischen war auch das panische Schnauben eines Pferdes, das offenbar ohne Rücksicht geführt wurde zu hören.
Als Ealdric ein paar letzte Zweige beiseite schob, sah er, was für den Lärm verantwortlich war...

Auf einem kräftigen Ross, dass bereits Schaum vor dem Maul hatte und ruckhaft von Links nach Rechts gezerrt wurde, saß eine gerüsteter Reiter, welcher von vier zerlumpten Gestallten umringt wurde, die er nur noch mit Mühe durch gewagte Schwünge mit seinem blitzenden Schwert auf Abstand halten konnte!
Drei weitere Gestallten lagen in ihren Lumpen auf dem Boden, offenbar gefällt von kräftigen Hieben, während Ealdric zwischen den Lumpen auch zwei weitere Männer sehen konnte, gehüllt in edlere Gewänder und Rüstungen, doch offenbar durch einen Hinterhalt überrascht und zu Fall gebracht worden.
Die verliebenden Wegelagerer preschten vor und der Reiter schien zunehmend Mühe zu haben, sie auf Abstand zu halten!
In diesem Moment fasste Ealdric einen Entschluss.
Er packte den Griff seiner Axt mit beiden Händen, atmete mehrmals schnell ein und aus...und stürmte dann mit einem Schrei auf den Lippen auf die Lichtung und den Banditen entgegen!

Der Angriff brachte zwar keine besondere Wendung, was das Kampfgeschick anging, doch der Überraschungseffekt reichte aus, dass sich die Wegelagerer überrascht dem Neuankömmling zuwandten, der da schreiend auf sie zugestürmt kam!
Diese Ablenkung reichte dem Reiter.
Er trieb sein Ross vorwärts, welches einen der Banditen nieder trampelte, während der Reiter mit einem Streich einem anderen den Kopf von den Schultern schlug!
Ealdric hatte während dessen einen der Banditen erreicht und mehr durch Glück im Unglück, blieb er mit dem Fuß an einer Wurzel hängen, welche aus dem Boden hervor trat.
Überrascht sah er, wie die Welt sich neigte, während er spürte, wie ein Schwertstreich des Banditen über seinen Kopf hinweg zog!
Hastig rappelte er sich auf und rollte sich durch den aufgewühlten Boden zur Seite, ehe er sich irgendwie wieder auf die Füße stemmte. Als er sich mit zur Abwehr erhobenen Händen umsah und darauf wartete, dass der nächste Schwertstreich ihn streifte sah er erstaunt, dass der Bandit an der stelle wo die Wurzel aus dem Boden ragte, zu Boden gegangen war!
Eine Axt, hatte sich in seine Brust gebohrt und ragte aus dieser hervor.
Leicht angewiedert und unbeholfen, versuchte Ealdric die Axt aus dem Brustkorb des Mannes zu ziehen.
Mit einem feuchten Geräusch glitt sie schabend über die Knochen, als er es endlich geschafft hatte.
Als er sich weiter umsah um zu schauen, was der Reiter in der Zeit getan hatte, sah er gerade, wie der letzte Bandit eine Armbrust bestückt hatte!
Der Reiter war durch seinen Ausbruch gezwungen gewesen sein Ross zu wenden und sich dem Kampfgeschehen wieder zu nähren...dies hatte dem letzten Banditen die Zeit verschafft, seine Armbrust zu spannen! Gerade legte er den Bolzen ein, da nahm Ealdric die Axt in beide Hände, hielt sie über dein Kopf und schleuderte sie mit aller Kraft auf den Schützen, der gerade dabei war, den Reiter der wieder auf ihn zupreschte aufs Korn zu nehmen!
Mit einem erneuten Schrei warf Ealdric die Axt auf den Banditen!

Er traf, wenn auch nicht mit dem Ergebnis, welches er sich erhofft hatte.
Die Axt hatte den Mann mit der Stumpfen Seite an der Schulter getroffen...doch zu spät!
Der Bolzen flog von der Armbrust und verfehlte den Reiter um eine Armeslänge, während dieser ausholte und im Galopp mit einem kräftigen Schwung den Banditen von unten nach oben den Körper aufschnitt!

Der Reiter brachte sein Ross mit einem Ruck an den Zügeln zum Stillstand.
Er sah sich um und als er keine weitere Bedrohung ausmachen konnte, steckte er sein Schwert wieder zurück in die Scheide an seiner Seite.
"Ihr kamt zur rechten Zeit..." wandte er sich an Ealdric, der gerade seine Axt aus dem Gras neben dem Toten fischte.
"Ich...ich hielt es für das richtige...?" Antwortete Ealdric schließlich, unschlüssig darüber, was man in einer solchen Situation antworten sollte.
"Das war es. Das war es." Antwortete der Reiter, während er sich mit der behandschuhten Hand über die verschwitzte Stirn fuhr.
"Sagt, wie ist euer Name, junger Kämpfer?" Fragte er, während er Ealdric musterte.
"Ich...ehm, also...Ealdric. Ealdric heiße ich."
Der Reiter lächelt. "Ealdric, so so. Woher kommt ihr, Ealdric?"
"Aus Tibershaven...dort ungefähr." antwortete Ealdric und zeigte ungefähr in die Richtung in welcher Tibershaven lag.
"Oh, Ich weiß wo Tibershaven liegt." sagte der Reiter schmunzelnd. "Ich kenne die Sieldungen in meinem Einflussgebiet. Das sollte ich wohl auch, als Fürst der Südmark, oder nicht?" sprach er und schaute amüsiert mit fragendem Blick.
Ealdric erbleichte etwas, als er realisierte, wer da vor ihm auf dem Ross saß.
"Herr, Ich...eh,...verzeiht! Ich habe euch nicht erkannt!" sagte er und ging auf ein Knie.
Da lachte der Fürst "Haha, aber nicht doch! Für heute spart euch das!" Er winkt ab.
"Doch euer Mut soll nicht unbedacht bleiben! Ohne eure Ablenkung wäre es vielleicht nicht so gut für mich ausgegangen..." sagte er, während er betrübt auf die Leichen seiner Wachen herab schaute.
Ealdric wusste nicht, was er sagen sollte. Als er die Ratlosigkeit bemerkte, sprach der Fürst:
"Ihr seid ein anständiger Bursche, Ealdric! Sucht mich auf meinem Wohnsitz auf. Ihr wisst doch, wo die Greifenburg liegt?"
Ealdric, noch immer recht unbeholfen antwortete "Sich...Ja, mein Fürst! D..Dort ungefähr." Er deutet mit der Hand in eine Richtung.
Der Fürst nickt. "So ist es! Wartet nicht zu lange, Ealdric aus Tibershaven!" sagte er und wendete sein Pferd in Richtung der Greifenburg und treibt es zu einem leichten Trab an.
"Oh, und...zieht euch etwas...anschaulicheres an!" rief er noch über die Schulter, ehe er zwischen dem Grün des Waldes verschwand.

Nur einen Tag später, als Ealdric wieder in Tibershaven war, stand er über einen Wassereimer gebäugt und betrachtet sein Spiegelbild im Wasser.
"Ja, ja...das reicht hoffentlich..." murmelt er.
Es ist noch recht früh am morgen doch ein Bote war vor einer Stunde hier gewesen und hatte Ealdrics Anwesenheit auf der Greifenburg verlangt.

Als Ealdric schließlich das Tor hinter sich gelassen hat und sein Pferd nach Duesterfels treibt, ist ihm ein wenig mulmig zumute.

In Duesterfels angekommen, erwartete ihn auch sogleich der Fürst.
"Da seid ihr ja endlich!" spricht Arian von Greifenburg. "Steigt am besten erst gar nicht ab. Wir brechen sofort auf!"
"Wo...wohin reiten wir, mein Fürst?" fragt Ealdric, der sich etwas überrumpelt fühlt.
"Nach Skuhrov. Dem Sitz des Königs." antwortet der Fürst und treibt sein Pferd zum Tor hinaus.
Eladric sackt das Herz in die Hose, dann schüttelt er den Kopf, wie um eine Ohnmacht abzuschütteln und folgt dem Fürsten auf seinem Pferd hinaus auf die Straße nach Skuhrov.

Als das ungewöhnliche Duo die Ortschaft zur Füßen der Burg des Königs erreicht, trifft sie diesen wie er gerade arbeiten an die Bewohner verteilt.
"Arian! Euch habe ich nicht erwartet. Was verschlägt euch hier her?" spricht der König.
"Mein König." sagt Arian und verbeugt sich leicht vor dem Herrscher Ottoniens.
"Ich muss euch in einer Angelegenheit meines Hauses sprechen, wenn ihr gestattet."
Der König betrachtet Ealdrics unbeholfene Verneigung.
"Nun, ich habe Zeit. Kommt, setzen wir uns dort drüben." sagt der König während er auf das Gasthaus deutet und zwei Knechte heranwinkt, die sich um die Pferde kümmern sollen.

"Was ist es, dass euch bewegt zu mir zu kommen, wenn es sich um eine Innere Angelegenheit eures Hauses handelt?" fragt der König, nachdem sie sich an einen Tisch vor dem Gasthaus niedergelassen haben.
Arian räuspert sich eher er spricht.
Er erzählt dem König was vorgefallen ist und welche Rolle Ealdric dabei spielte.
"Hm, und nun sagt mir doch, was ich damit zu tun hab, Arian..." sagt der König, nachdem er sich alles genau angehört hat.
"Nun, Ich gedenke ihn in mein Haus aufzunehmen. Er hat Tapferkeit bewiesen und ich habe mich etwas umgehört. Er tut viel für die Südmark und den Ruf der Lande. Dies obliegt jedoch nicht mir, sonderm einem König, dies zu entscheiden."
Ealdric erbleicht vollends bei diesen Worten.
"Hm. Ihr wollt ihn also...adoptieren?" fragt der König etwas skeptisch während er Ealdric mustert.
"Dies wäre eine Sache...doch ich gedenke, ihm Clara von Greifenburg - meine Cousine - zur Frau zu geben."
Ealdric würde noch bleicher werden, wenn er denn könnte, während er den Fürsten ungläubig anschaut.
"Nun. Dann sollt ihr mit der ehelichung Claras, Freiherr...wie heißt ihr eigentlich, Ealdric?" wendet sich der König unverwandt an den sprachlosen Ealdric.
"Ich...Ich...heiße nur Ealdric..." antwortet dieser.
"Hm. Welchem Handwerk geht euer  Vater nach, Ealdric?"
"Er...er war Schmied, eure Hoheit."
"Schmied...Eisen..." der König denkt nach. "Dann sollt ihr mit der Ehelichung Claras, Freiherr Ealdric Eisenmann-Greifenburg sein. Und wenn Tibershaven soweit ist, Graf Ealdric Eisenmann-Greifenburg. Graf des Unterhauses der Familie Greifenburg!"
Arian nickt zustimmend.
"Möge das Haus Eisenmann-Greifenburg fortan eine strahlende Zukunft besitzen!" spricht der König weiter.
Ealdric ist zu mehr als einem Nicken nicht fähig, auch da er nicht weiß, was er darauf erwiedern soll.
"Ich danke euch, mein König." sagt Arian während er Ealdric auf die Schulter klopft.

Ealdric begriff noch immer nicht ganz, was das alles für ihn und Tibershaven bedeutet, als er neben einer jungen Dame mit welligem Haar vor einem Trau-Altar steht.

Die Hochzeit besiegelte das Schicksal Ealdrics, welches fortan an das des Hauses Greifenburg geknüpft sein würde...

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OT: Dies ist die Geschichte des Hauses Eisenmann-Greifenburg.
Das Banner des Hauses ist ein Roter Greif mit einem Schwert in den Klauen auf gespaltenem, Weiß-Blau gestreiftem und Schwarz-Weiß karierten Grund.

Mitglieder (Des Unterhauses) sind:

Clara von Greifenburg
              +
Ealdric Eisenmann-Greifenburg

Der Leitspruch lautet

Furtivae nunquam deficiet - Gebeut aber nie gebrochen.

Sitz des Hauses ist Tibershaven.

Bild: