Des Raubes Ende

Die Abenddämmerung ward düster, Nebelschwaden durchzogen den kargen Landstrich am Fuße des Gebirges. Da erfüllt der Klang von Hufen und das Klimpern von Kettenrüstungen das Tal, in welches die Reiter eindringen. Gedämpfte Stimmen sind zu vernehmen, dann Kampflärm, bevor die Stille die Nacht wieder zu ihrem eigen macht.

Am darauffolgen Morgen zieht ein kleiner Botentrupp durch das Königreich, lautstark verkünden sie die frohe Botschaft:

Hört her, Volke Ottoniens! Es sind düstere Zeiten, der Krieg plagt große Teile des Landes. Doch freuet euch, die Ordnung ist wieder hergestellt. Als die Mannen, die Trdkova als Söldner anwarb, sich als blutrünstige Banditen herausstellten, musste dieser Fehler korrigiert werden. So entschied sich Ansor Zajic, Sohn des Markvarts, dem Hüter der Ordnung, in dessem Namen seiner Pflicht nachzukommen. Graf Che‘Volga zu Tyrheim unterstütze ihn dabei. Die Banditen wurden aufgefordert die Waffen niederzulegen, um vor einem Gericht verurteilten werden, doch entschieden sie sich zum Angriff. Die Kämpfer Trdkovas streckten sie nieder, auch ihr hinterlistiger Anführer fiel. So sind die Banditen Ravenstaedts nicht länger eine Bedrohung für das Reich, nun können die vertriebenen Einwohner des Dorfes zurückkehren! Dankbar für die Hilfe ,sichern sie dem Hause Zajic im tobenden Konflikt ihre Treue zu.

Lucrezius breitete die Schriftrolle aus und drückte dem etwas verwirrten Mann eine schreibfeder in die Hand - Der Mann unterschrieb das Papier, Lucrezius setzte sein Siegel dadrunter und die Sache war erledigt. "Nun Konrad, ab jetzt seid ihr Vogt von Ravenstaedt - Ich hoffe ihr seid dieser Herausforderung gewachsen und in der Lage in meinem Namen Recht und Ordnung aufrecht zu erhalten."

Lucrezius rollte das Papier zusammen und verstaute es... Er verließ den Ort den die Banditen ihre Bastion nannten und machte einen Spaziergang durch die Wege von Ravenstaedt. Die Slowenen waren gerade dabei die getöteten Banditen nach anständigem Christlichen Ritus zu begraben - So viel Zeit musste sein. Lucrezius hatte nie irgendeine persönliche Bindung für diese Banditen gespürt für ihn war alles was er tat rein geschäftlicher Natur - anfangs waren sie eine Quelle des Schutzes doch schnell entwickelten sie sich zu einer unkontrollierbaren Plage die Lucrezius nicht mehr alleine lösen konnte. So wandte er sich schließlich mit einem Hilfegesuch an den Hüter der Ordnung Graf Zajic und bat ihn darum ihm Truppenkontingent zur Verfügung zu stellen um der Banditenplage ein für alle mal Herr zu werden. Lucrezius Che'Volga hatte die notwendigen Ortskenntnisse - Er kannte die geheimen Verstecke und Wege der Banditen.

Zusammen mit seinem Ritter, Sir Eivor von Tyrheim führte er die slowenischen Truppen über Schleichpfade nah genug an die nichtsahnenden Banditen heran. Dann geschah alles ganz schnell - Ein Ultimatum wurde ausgerufen, doch die meisten der Banditen dachten gar nicht erst daran sich das Ultimatum bis zum Ende anzuhören - Ein blutiger Kampf begann an dessen Ende die Banditen den schwer gepanzerten Slowenischen Kriegern unterlagen... Als sich in den nächsten Tagen die Kunde verbreitete tauchten die ersten der Ursprünglichen Einwohner Ravenstaedts wieder auf. Lucrezius begann eine neue Verwaltung für den Ort aufzubauen und versicherte Graf Zajic, dass er nun, dank der Hilfe der Slowenen endlich in der Lage sei die Ländereien von Ravenstaedt vor Banditen zu schützen. Lucrezius setzte eine ehrliche Seele, einen Mann namens Konrad als Vogt ein um diesen Ort mithilfe einer kleinen slowenischen Garnison in seiner abwesenheit in seinem Namen zu verwalten... ... Lucrezius warf einen letzten Blick auf die toten Banditen die gerade begraben wurden.

Er verstaute die Schriftrolle in seinem Mantel. "Nichts persönliches..." murmelte er "... rein geschäftlich"

zur frühen Morgenstund eilt ein Bote in Memleben ein. Er stellt sich auf den Marktplatz und verkündet Lauthals:

 

„Kommt herbei und höret von den jüngsten Geschehnissen. Grafen, Landsleute, Bürger, Händler, Bauern, … Knechte und Mägde … höret zu und gebt allen kund die Ihr kennt.

Gestern, zur zweiten Stund des Mittags, kam es zu einer schrecklich Tat in Hateno. Ein Herr zu Ross … nein eher ein Bandit zu Ross … überfiel auf offener Gasse einen Handelsmann und entnahm ihn einiges seiner wichtigsten Sachen… darunter das Auftragsbuch und einiges an Waren.

Zur Gunst unserer Lande wissen wir wer es ist. Dieser Bandit nannte zuvor seinen Namen im Plausch mit Graf Leopold Falk.  So stellte er sich als Sir Eivor vor, welcher Ritter des Hauses zu Tyrheim ist.  Einige Bürger Hatenos haben auch wissen lassen er Hause in Ravensteadt.

 

Einst so lasst euch wissen… ließ der Graf Zajic verheißen die Banditen seinen Geschlagen… doch scheint er sich dabei arg geirrt zu haben. Auch wird dem Graf Che’Volga jetzt vorgeworfen mit Banditen Hand in Hand zu agieren.

 

Hört her und eilt herbei, wer es noch nicht weiß…

Haltet euch ab sofort fern von jenen Gebieten um Ravenstaedt und Tyrheim…

 

Auch ihr Händler solltet wissen nicht die Wege gen diese Ländereien zu wählen…

So scheint die Familie Zajic mit am selben Strang wie Tyrheim und Ravenstaedt zu ziehen … also meidet den Handel mit Ihnen und sucht euch sichere Wege.

 

Auch Milan aus Skuhrov, gnädigster Fürst unserer Herzlande, wird über dieses Ereignis noch in Kenntnis gesetzt.

 

 

Noch einmal sage ich euch…. Nehmt euch in Acht auf den Wegen und meidet die Ländereien und umliegenden Lande von Ravenstaedt, Tyrheim, und den slavischen Landen.“

 

Der Bote Verlässt lässt die aufgewühlte Menschenmenge und zieht weiter von Dorf zu Dorf, um jene Nachricht zu verkünden