[Geschichte] Wolle zu Gold, der Zwerg der zu viel wollt'

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*Vor den Türen der Häuser Memlebens finden die Bürger golden Bücher vor... Auf dem Einwand ist ein Hirschgeweih mit rotem Siegelwachs neben einem eingeritzen Kreuz zu sehen... Unter diesem steht "Wolle zu Gold, der Zwerg der zu viel wollt'"*


Es war einmal ein kleiner Zwerg auf einem alten Hofe vor den Toren Memlebens, er miefte und schniefte nur so vor Gier und Geitz... Märchenhaft, Sagenhaft war er wahrlich, wahrlich nicht. Doch gewieft, gewitzt und schmierig, gierig sein konnte er alle male besser als ein jed' Händler weit und breit in den ottonischen Königslanden... Der kleine blonde Zwerg hatte so einst, man erzähle sich auf Märkten und an Tafeln, eine fiese Erkenntnis welche er so gleich verwirklichen vermochte... So sage man, der kleine Zwer saß einst vor seiner Tür und scchnackte traurig vor sich her: "Heinrich Olaf und Felix, ich bin so arm ich hab doch nix... Eiche Erle und Fich, was soll man denn erreichen, so ein Zwerg wie ich? Reh Eber und Kobold, ich will doch nur das Geld, das große Gold! Bier Wein und östlicher Tee, so warte doch und halte ein, ich der kleine Zwerg, hat eine Idee!"

Und so begab es sich dass der kleine gierige Zwerg erst zu seinen Schafen ging, und dort ein jedes von ihnen kahl und blank scherte. So ging er auch zu seinen Kühen auf der Weide und sammelte von jeder der Grasenden ungetümern den golden miefenden Urin in einem rostig alten Bottich...

Und so, in der Nacht, unter des Mondes schimmernden Schein tünchte der schmierige Zwerg die feine Schafswolle in dem Bottich mit dem Urin seiner Kälber und Kühe... Golden schimmernd, verhärtet und erstarrt waren sie in der kommenden Woche geworden... Und nun sahen sie einem, massiven Goldblock ähnlicher als einem guten Kaufmann lieb war...

Eines seeligen Tages machte sich der Zwerg so auf zur städtischen Bank und Münzprägerei, sein Heukrarren, voll mit dem verfälschten Golde... Dem jünglichen Geldwechsler fiel die Fälschung nicht auf und entlohnte den Zwerg für seine Blöcke... Dieser machte auf dem Heimweg Freudensprünge. "Eine Weide und ein Felde, endlich geht es los mit dem glänzenden Gelde! Närrischer Jung dummer Bub, nächste Woche komm ich wieder mit viel mehr unterm Hut! Hehehe!"

Eine Woche verstrich ehe der gierig schmierige Zwerg diesmal mit zwei beladenen Karren vor der Memlebener Bank stand. "Turrum und Tara, ich bin wieder da! Bei den Ziegen und den Böcken, ich bin widergekehrt mit neuen Blöcken!"

Wieder entlohnte der närrische Geldwechsler den Zwerg für seine Ware... Nach einer Woche pochte er wieder an der Tür der Bank, diesmal mit vier vollen Karren... Und nach einer Woche wieder, mit acht vollen Karren... Und er kam immer wieder und wieder...

Doch wie das Schicksal es so wollte tauchte eines Tages der Meister der Münze in der ländlichen Grafschaft zu Memleben auf und besuchte die Örtliche Bank in welcher, der junge sowie närrische Geldwechsler an seinem Schreibtisch saß und ein paar Münzen sortierte...

"Man grüße euch werter Jung! Wie ich vermag zu erblicken arbeitet ihr so fleißig... Man erzählte mir ihr habet in diesem Haus Goldblöcke zu häufen, ist dies wahr?"

Mit einem stolzen Lächeln präsentierte der junge Geldtauscher dem hohen Adel die Berge von Goldblöcken welcher er anhäufte... Jener Meister der Münze erkannt den Schwindel um die gefälschten Blöcke sofort und schlug den närrischen Bankier zu Boden. "Wie dumm muss der Pöbel denn nur sein?! Welcher Bastard brachte euch diese ganzen Blöcke aus Wolle und Pisse?!"

"E...Ei-Ein Zwe...Zwerg... M-M-My Lo...rd..."

Wutenbrannt und rasend verließ der Meister der Münze die Bank und schrie durch die ganze Stadt:

"10.000 Taler von den welcher den vermaledeiten Zwerg findet welcher der Bank Kuhspisse angedreht hat! 10.000 für seinen blonden Bastardschopf!"

Den Zwerg? Den sah man so schnell nicht mehr in der Nähe der Grafschaft wieder... Und der närrische Geldtauscher? Dieser solle nach dem Worte des Meisters der Münze, nie wieder einen ehrbaren Beruf in den Landen finden... Man sage sich in manchen Ecken der Lande sogar, der Bankier streife als verrückter Narr immer noch durch die Straßen Memlebens...


*Wie im Buch geschrieben verbrennen die Bürger das Buch*