Des Unbewaffneten unglücks

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Die Straßen Tyrheims waren nass und dreckig an jenem Tage und eine Mischung glitzerndem Schnee sowie schwerem Regen bedeckte die Grafschaft. In der Burg flackerte etwas Licht, sonst aber schien das Dorf völlig ruhig. Dann jedoch bewegte sich der Boden ... oder? Nein … es war nicht bloß der Boden … es war ein einfacher Mann oder vielmehr ein Bauernbrusche.

 

Der friedfertige Bengel versuchte aufzustehen ohne wieder in den Matsch zu fallen, doch der nicht unaufhörliche Regen, sowie Schwindel zwangen ihn wieder zu Boden.

Schmerzen durchzogen seine Brust und er fasste mit der Hand reflexartig an eben jene. Nach ein paar Versuchen des Aufstehens schaffte er es endlich, wenn auch schmerzerfüllt, auf seine wackligen Beine. Er hatte keine Ahnung, wie lange er schon dort lag oder gar warum.

 

Auf dem Weg zu seinem kleinen Holzhaus lief er an einer Fackel vorbei welche vom Regen geschützt unter einem kleinen Dach hing. Er schaute auf seine Brust und stürzte dabei fast erneut, denn was er sah war nicht bloß der Dreck des Weges, sondern zu seinem Entsetzen auch jede Menge Blut.

 

Nach einer kurzen Zeit des Schocks kam der kleine Bauernbursche wieder zu sich. Nach und nach kamen die Erinnerungen an das Geschehen zurück:

 

Ein paar schwer gerüstete Männer standen vor seinem Haus und fragten nach seiner Gräfin. Misstrauisch und anfangs sehr vorsichtig, aber auch immer hilfsbereit, wollte er den Fremden helfen und seine Gräfin aufsuchen. Doch kaum hatte er die Tür seines Hauses verlassen wurde er von eben jenen Barbaren angehalten und bedroht. Zu aller erst sprach einer der Männer: „Ihr seid gefangen genommen, guter Herr.“

 

Unfähig zu reagieren stammelte der Bursche nur Wortfetzen heraus.

„Ihr seid des Diebstahls beschuldigt“ sagte einer der Anderen.

 

Der dritte im Bunde fügte hinzu: „Und des Überfalls!“

 

Überfordert und geschockt, stammelte der arme und unbewaffnete Bauerntölpel vor sich hin. Die gerüsteten Krieger schienen keine Geduld zu haben und zückten so gleich ihre Waffen … ein stechender Schmerz ist daraufhin alles an was er sich noch erinnert, ehe er sich auf dem matschigen Boden, in der Nähe der Burg wiederfand.

 

Der Bengel machte kehrt und schleppte sich Richtung Burg wo er seiner Gräfin berichten wollte . . .