Es war ein sonniger Wintertag als Lothar der Bauer die Scheune der örtlichen Mühle von Byzanz inspizierte und einige Aufräumarbeiten in dieser für den kommenden Frühling vornahm. Der besagte Tag war hierfür perfekt. Erst kürzlich wurde die Ortschaft aus einem Vasallenverhältnis entlassen und sonstige Differenzen mit den verschiedensten Raufbolden lösten sich zum Großteil in Wohlwollen auf. Daher feierten die Bauern Byzanz´ übermäßig viel in letzter Zeit, sodass die Arbeit aller mit einer gewissen Leichtigkeit einherging. So auch seine.
Alles schien perfekt und ruhig zu sein. Dennoch ertappte sich Lothar immer wieder bei geistesabwesenden Momenten bei der Arbeit. Der Anlass hierfür war einfach. Zwar haben sich die meisten Differenzen und Probleme in Wohlwollen aufgelöst, doch spielt das Leben sein unaufhaltsames Spiel weiter. So waren erst kürzlich, nachdem Byzanz aus einem Vasallenverhältnis entlassen wurde, wieder neue Aasgeier mit lauten Sprüchen durchs Dorf gezogen und forderten die Unterschrift vom Dorfvorsteher auf ein neues Vasallenverhältnis. Diesmal kamen sie nicht aus der Südmark, sondern aus den Flusslanden. Sie sprachen eine Sprache, die fremdartiger nicht sein konnte. Ein noch schlimmeres Kauderwelsch als jenes der Schotten. Sie wurden vertrieben, doch hinterließen sie Drohung. Diese nahm sich Lothar wohl unbewusst zu herzen, auch wenn er dachte, dass diese nur leere Worte waren.
Nachdem sich Lothar abermals bei einem dieser Momente erwischte war es jedoch zu spät… denn das woran er dachte wurde Realität. Auf einmal saßen hoch zu Ross viele jener Gesellen vor der Mühle. Lothar war erneut mit einer Situation konfrontiert, welche Gewiss zu eskalieren drohte. Sie forderten nach der Unterschrift des Dorfvorstehers, welche Lothar ihnen nicht geben konnte. Als er Dorfvorsteher jedoch unwissend nach Lothar suchte und plötzlich die beiden Gesellen erblickte war es wohl um das Dorf geschehen. Die meisten von ihnen stürmten regelrecht auf den Dorfvorsteher zu und drängten ihn gen Marktplatz. Der Rest schlug Lothar nieder, band ihn an eins ihrer Pferde fest und schleifte ihn durchs ganze Dorf. Lothars Tortur endete schlussendlich mit dem Gesicht im Matsch, ebenfalls auf dem Marktplatz, wo der Dorfvorsteher nun von der gesamten Truppe bedrängt wurde. Die Lage schien sich immer weiter zuzuspitzen. Als nichts mehr half flohen der Dorfvorsteher und Lothar in letzter Sekunde in die örtliche Spelunke, in welcher sie die Tür mit ihren eigenen Körpern zu verschanzen versuchten. Dies schlug fehl. Die Tür gab nach. Lothar wusste, wenn er jetzt nicht die Beine in die Hand nimmt, dann wäre dies sein Ende. So floh er allein durch den zweiten Eingang der Spelunke und rannte wie ein Besessener in Richtung der Wohnhütten von Byzanz, welche in der Nähe des Bauernhofes lagen. Dort gelang es einem aus der Gruppe Lothar zu verfolgen und ihn niederzuschlagen. Lothar gab sich jedoch größte Mühe bei seiner Flucht und schaffte es mit einem gezielten Tritt den Verfolger kurzzeitig an der weiteren Verfolgung zu hindern. Doch war Lothars Kraft ziemlich am Ende. Er robbte mit letzten Kräften in Richtung des Bauernhofs, wo seine Reise im Schweinegehege auch endete. Dort rückte sein Verfolger auch recht schnell nach. Dieser zückte ohne großen Glanz und mit dreckigen Worten sein Schwert und richtete dieses auf dem im Matsch liegenden Lothar. Als Lothar nach seinen letzten Worten gefragt wurde, spuckte er seinen Henker lediglich mit blutigem Speichel ins Gesicht und erfuhr dann sein Urteil und besiegelte damit sein endgültiges Schicksal.
Seine letzten Momente waren voller Horror und Demut. In seinen Augen glitzerte das Feuer des in Brand gesteckten Byzanz. Sein Blut verfloss im Matsch und Unrat der Schweinemast. Niemand sollte an diesem Tag überleben. Weder Frau, noch Kind noch Bauerngelump wie Lothar selbst.
Nachdem auch der letzte Bauer seinen letzten Atem vertan hat verließ die Gruppe das in flammenstehende Örtchen. Ein Teil von ihnen blieb jedoch zurück, denn das war noch da war, musste ja bewirtschaftet werden. Und neuer Lebensraum ist ein immer willkommenes Geschenk!
OT: Die Spielerschaft von Byzanz hat sich dazu entschlossen alle ihre aktuellen Rollen/Charaktere sterben zu lassen und neue Rollen anzunehmen. Hierdurch erfindet sich Byzanz neu.