Adelshaus] Aard de Graag

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Geschichte:

Ein junger Mann stapfte vor einigen Jahren über die Planke eines Handelsschiffes, dessen geführte Flagge sowohl dem Burgvogte aus auch dem Kontormeister im Hafen fremd gewesen sein wird. Dass diesen grimmig dreinschauenden Blondschopf eine große Zukunft erwartete, hätte damals keiner erahnt… 

Gekleidet in ein einfaches Leinenhemd, gesegnet mit vergilbten Schneidezähnen und geübt in einer Sprache, welche aus exotischen Regionen der Welt stammen musste, stolperte er missverstanden durch die Lande, auf der Suche nach einer Bleibe und einer Aufgabe für sein unfreiwilliges neues Leben. Durch viele Ortschaften führte ihn sein Pfad, seine Wanderschaft ohne Ziel und ohne Sinn. Je mehr Ortschaften er durchstreifte, umso mehr sehnte er sich zurück auf das Handelsschiff unter fremder Flagge, welches er im Hafen Memlebens verlassen musste. Das Schiff, mit dem er aus der Heimat geführt wurde und welches seinem Vater unterstand. Die Rückkehr in die Heimat war ihm sobald unmöglich und der Kontakt zu seiner verbleibenden Familie... sollte wohl in Bälde auch schwer zu halten werden. Doch war dieser Weg nun sein Einziger. Ein Weg, in dessen Verlauf ihm noch einige Steine gelegt werden sollten. 

Nach langer Wanderschaft durch diverse Orte, in denen er mäßig angenommen wurde, erreichte er das ruhige Cheshire. Stolz verzierte gelb-schwarze Banner wehten im Dorf. Die Straßen waren gesäumt von reich bestellten Feldern, der Ortskern geschmückt durch kleine, mit Lehm verputzte Hütte und eine steinerne Kirche, und das Umland verborgen durch mächtige Nadelgehölze. Ein Ort, wie er auch fast in des Mannes Heimat bestehen könnte. Einzig die massiven Fichten und Tannen schienen ihm befremdlich.  

Der hiesige Graf, Mammon Harrow, gewährten ihm nach einigen anfänglichen Schwierigkeiten durch den beschränkten Wortschatz, eine kleine, bescheidene Unterkunft in der Mühle am Fluss und gab ihm sogleich eine wertige Aufgabe als Botenjunge in des Grafen Namen. Eine Aufgabe, die ihm zuvor niemand anbot. Statt wie in den üblichen Ortschaften auf ein Feld oder in eine Mine abgeschoben zu werden, sollte der junge Mann für ihn durch die Lande reisen und Kontakte pflegen. Sein Lohn waren Anerkennung und später eine eigene, beschauliche Hütte im Ortskern, sowie das Recht, das örtliche Wirtshaus, den “Lying Hare”, zu führen. 

Des Mannes ambitioniertes Wesen und seine treuen Dienste belohnte der spätere Herzog nach dem Ableben seines engsten Vertrauten und Lehensverwalter George Sanford mit der Würde, diese Position am Hofe einzunehmen und von diesem Zeitpunkt an den Titel Vogt und später Regent zu tragen.

Cheshire existiert nach seiner Wüstung lediglich noch in den schlagenden Herzen der ehemaligen Bewohner und derer jener Ortschaften, die sich stolz Mercia nannten oder wird von Fremden in den Chroniken gelesen, die den Namen dieser einstigen blühenden Ortschaft für ihre niederen Zwecke missbrauchen.

Das House Harrow errichtete für sich und seine treuesten Anhänger unter widrigen Umständen und dem Einsatz tüchtiger Arbeit einen neuen Sitz im Westen: Den beschaulichen Ort Blackwell. Gelegen im dichten Nadelwald der Nordlande zwischen einem Bergmassiv im Norden und einem breiten Fluss im Süden, einem Bach im Osten und der weiten See im Westen, welche dem jungen Mann sogleich in seinen Bann zog. Das Dorf liegt unweit des Geburtsortes des House Harrow im alten, verfallenen Harrowstead, östlich von Blackwell. Doch noch ehe dieses Dorf den Grundstein seiner Residenz legen sollte, verzog es den Herzog auf Reisen in die Ferne. Jahre gingen ins Land. Eine stolze Burg wacht inzwischen über die weiten Wälder Blackwells und bietet seinen Bewohnern Schutz, Wärme und Geborgenheit.

 Neue Bürger kamen und gingen, ohne den rechtmäßigen Herzog der Lande kennengelernt zu haben. Doch war einer immer da, um nach besten Fähigkeiten die Geschicke des verschollen geglaubten Herrschers fortzusetzen: Sein treuer Regent und Freund. Jahrelang führte der inzwischen reifere Mann den Adelssitz im Namen seines Herren und dessen Familie, doch die ersehnte Wiederkehr des Herzogs blieb aus und der Glaube an seine Rückkehr schwand mit jeder weiteren Jahreszeit. 

In einer kleinen Versammlung der letzten verbleibenden Anhänger der Harrows, entschlossen sie sich, das Verschallen des Herzogs anzuerkennen… Es herrschte ein langes und bedrücktes Schweigen in Andacht an einen großen Mann. Der Herr habe ihn selig und zeige sich seiner Seele gnädig.

Der verbliebene Erbe des House Harrow, Blackar Harrow, sieht sich selbst aufgrund seines Alters nicht in der Lage, die Verantwortung eines Herzogs zu tragen. So nahm er den jungen Friesen symbolisch als seinen Nachkommen an und trug ihm auf, sein Haus als Teil der Dynastie Harrow zu gründen und die damit verbundenen Titel und empfangenen Eide zu übernehmen. 

So schall ‘t sien… Vaar”, waren die Worte, mit denen der Regent diesen Willen des alten Mannes zögerlich annahm, sich dessen bewusst, welch eine Würde es war, die Farben des House Harrow neben seinen eigenen im Wappen zu führen.

 

 

Wappen:

Das Wappen der Aard de Graag zeigt einen geviertelten Dreiecksschild mit runder Basis. Die beiden heraldisch rechten Schildviertel sind in einem dunklen Grau als vertikale Hälfte zusammengefasst. Geziert wird die graue Hälfte durch einen goldenen, barbrüstigen Jungfernadler, welcher die Selbstherrschaft der friesischen Freiheit aufgreift und den Aufstieg des Liber Friso nach der Schlacht um Rom andeutet. 

Die obere heraldisch rechte Ecke des Schildes wird durch eine Insignie in den Farben des House Harrow geschmückt. Es dient als Zeichen für und Erinnerung an den Ursprung der Aard de Graag im niederen Stande unter dem Herzog und Grafen Mammon Harrow.

Das untere Viertel der heraldisch rechten Hälfte zeigt zwei rot-schraffierte Balken auf goldenem Grund, welche die Herkunft des Gründers der Aard de Graag hinweisen. Sie symbolisieren unter anderem den Wunsch nach genossenschaftlicher Zusammenarbeit mit dem Oldenburger Adelsgeschlecht, wie es Karl der Große dem Küstenvolk in seiner Verkündung der Friesischen Freiheit auch ermöglichte, um sich den marodierenden Normannen und den einbrechenden Fluten der Nordsee zu stellen. 

Das obere heraldisch rechte Viertel zeigt eine güldene blühende, jedoch dornige Rose auf rotem Grund, welche seine Vorliebe für die Schönheit und Romantik zeigt, die er in der Welt entdeckte und in seiner Geliebten wiederfand. Die Dornen weisen dabei sowohl auf des Wappenträgers schroffe Art als auch auf dessen Bereitschaft, seine Blüte zu verteidigen hin. 

Gestützt wird der Schild auf der heraldisch linken Seiten durch das Wappentier des House Harrow, dem englischen Alaunt mit goldener Zwingerkette, gefletschten Lefzen und gesträubtem Nackenhaar, welcher dem Schild seinen Stand verleiht, wie das alte Adelsgeschlecht dem Neuentstandenen symbolischen Halt gibt. 

Die rechte Seite des Schildes stützt der oberpfälzer Löwe, der als Sinnbild für die Frau an seiner aufgenommen wurde, die den jungen Mann bekräftigt und ihm im Gegensatz zum Alaunt auch als Person den notwendigen Halt spendet. 

Die beiden Wesen blicken hinauf zur niederländischen Rangkrone eines Herzogs, unter welcher das Panier die altbekannten Worte “By God and Right” in lateinischer Sprache zeigt.

Ein geschwungenes Banner unterhalb des Schildes nimmt den Wahlspruch der Aard de Graag auf.

Nur Mitglieder und direkte Anhänger der Aard de Gaag werden ihr Banner und Wappen tragen. Die geführten Wappen und Banner des House Harrow als Dynastieoberhaupt bleiben für das Herzogtum und die Grafschaft bestehen. 

 

Das Banner selbst zeigt lediglich den Wappenschild.

 

 

Wahlspruch:

“Wat mutt, dat mutt.”

 

 

Mitglieder:

Das bisher einzige bekannte Mitglied der Aard de Graag ist der bisherige Regent Jonte Graag, welcher nach dem Wunsche des letzten Lehnsherren und verbleibenden Dynastieoberhaupts Blackar Harrow alle Titel und Rechte sowie die Vasallen und empfangenen Eide des verschollenen Herzogs Mammon Harrow übernimmt.
 

 

Besondere Gerichtsbarkeit: 

Die Gesetzgebung der Krone wird anerkannt und nach Nutzen oder Möglichkeit durchgesetzt. Außerdem gelten die folgenden gesonderten Regelungen:

 “Auf des Tees und dessen Zeit Missachtung oder Verschwendung folgt die Todesstrafe durch ein Bad im seidenen Kessel.”

 “Auf öffentliches Betteln steht weiterhin die Todesstrafe durch Niederritt mit Ross und Jagdhundschar.”