Siedlung Ustrijbor

Ein Herbsttag in der Grafschaft Memleben im Jahre 1132

Es ist ein unerwartet trockener Tag für diese Jahreszeit, doch davon abgesehen geht alles seinen gewohnten Gang. Der Marktplatz ist überseht mit Blättern von verschiedenster Farbe, durch den Dreck gewirbelt von einer kalten Brise und dem einen oder anderen, welcher zu dieser Zeit durch Memleben zieht. So zieht durch den Ort auch ein Fremder, der, wie nicht unerwartet, eine Angelegenheit mit dem Vogt hat und gen Burghof reitet. Es klopft an der alten Holztür der Vogtei und ein junger Mann in einfachem Gewand tritt ein.

Der Vogt hebt seinen Blick aus den Schriften zu dem Fremden hinauf.

Sei gegruesst!

Der Mann antwortet mit fester Stimme, aber gar sonderbaren Akzent.

Grysse... eych, meyn Nam ist Olgjerd. Vojgt, seyd ir der, welcher yber di Karten der Lande... waltet?

Der Vogt bittet ihn mit einer Geste herbei.

Was genau begehrst du, Olgjerd? Hm?

Er tritt langsam näher und zeigt auf eine Karte des Fürstentums der Flusslande, welche der Vogt sogleich heran zieht.

Ich beanszpruche dijs Land. Seyt eyner Ceyt szon sijdle ich mit meynen Leytn ejstlich der Moorbryke... yber den Wald bis cu den Bergen

Zuerst deutet Olgjerd auf besagte Ländereien, aber nimmt dann eine Hand voll Thaler herbei und legt damit die Grenzen ab, während der Vogt aufmerksam zusieht.

Vermerkt unsere Sijdlung dort... Er deutet auf eine Anhöhe in der Nähe eines Moores ...Ustrijbor... So wird man si nennen!

Man erkennt ein leichtes glitzern in Olgjerds Augen, wie er dies sagt und dabei auf eine Antwort des Vogts wartet. Dieser lässt noch voller Gedanken einen Blick über die Karte schweifen und räuspert sich.

Nun gut... Er nickt langsam ...deinem Gesuch, die Siedlung Ustrijbor... in die Karten der Ottonischen Lande aufzunehmen, wird stattgegeben... Möge Gott stets dir und deinen Untertan beistehen! Wenn du sonst kein Begehr hast... so würde ich mich wieder meinem Tagwerk widmen

Olgjerd verneigt sich dankend.

Das wejre alles... fyr ject, Vojgt. Gewiss werden wir uns erneyt szprechen

Nachdem er sich wieder aufrichtet, tritt er ein paar Schritte zurück.

Gechabt eych wool! 

Er dreht sich um und schreitet zur Tür. Der Burgvogt vermag es gerade noch so die Verabschiedung zu erwidern.

So auch du, Olgjerd!

Kaum die Vogtei verlassen, steigt Olgjerd auf sein Pferd und tritt die Abreise an.

Ot:

Die Markierung bitte bei x: -400 z: 350

Das Hochheitsgebiet ist mit Allenstein abgesprochen