*Vor den Türen der Häuser Memlebens finden die Bürger golden Bücher vor... Auf dem Einwand ist ein Hirschgeweih mit rotem Siegelwachs neben einem eingeritzen Kreuz zu sehen... Unter diesem steht "Wnetzel Korff"*
Aus dem westfälsch'n Gefilden kommet sein Blute,
seine Gefild' voll von Geld und in der Stelle ehrliche Stute...
Golden Ring, silber Münze und das Blut ist blau,
sein Anlitze spiegelt sich rau,
im glanzvollen Grase des Morgentau...
Sein Siegel auf der silbernen Krone aus dem Süden,
er hebt gemächlich den Ring wärend minder' Adel vor seinen Höfe die Felder pflügen...
Sein Name, im weiten Land verhallt sein Laut,
sein Rufe, im Kerne seiner Seele nimmer graut,
und sich Spiegelt im Pfeifenrauch vom edelsten Kraut...
Viele Titel zieren seinen Hut, von Kopf bis Fuß,
kein Bauer ihn verrät, ein jeder tue ihm Buß,
seine Feinde blättern ab wie im Kamin, ahnalter Ruß...
Seine Macht durch zieht die Lande gleich einem Fluss,
unbeschwert sie liegen im Bette voller Genuss,
doch so tut sie niemals schlafen und bleibt unbirrt von jeglich gierig' Stuss...
Seine Seele bleibet immer Klar, sein Glaube rein,
ein jed' Dirnensohn welcher erheben das Worte ersticken er entbrannt im Keim...
Er vermag auf ewig zu schützen seine Mark,
wie eine Vogelscheuche in seidig Gewand raget er über seiner Bürgers-Saat...
Seine Ringe über der Feder, sein Schwerte überm Dorf,
hebet den Wein, und Prost!
Auf Wentzel von Korff...
*Die Bürger grübeln über den Inhalt des Buches*