*Vor den Türen der Häuser Memlebens finden die Bürger golden Bücher vor... Auf dem Einwand ist ein Hirschgeweih mit rotem Siegelwachs neben einem eingeritzen Kreuz zu sehen... Unter diesem steht "Gottes Ballad"*
Der Regen donnert auf Feld und Pfad,
Jeder Manne bringet sich sicher unter Dach und Fach...
Wind fegt peitschend über Dorf und Äckers Saat,
Wellen schlagen die Küste und fluten Tiber, Donau und des kleinen Dorfes Bach…
Der Blitz zündet Büsch’ und Ähre,
Gottes Wut zeiget sich in des Donner Hall…
So seie es den Südigen eine Lehre,
durch Angst vor Gottes zürnigen Knall…
Ein jeder bringe sich in sichres Haus,
ehe Hagel und Schnee dich begrabe in des Windes raseden Saus…
So möge jed’ Seele welch’ auf Erde weilt,
sich verneigen, so Gottes williger Glaube den Körper heilt…
Nach des Einfalls grausenden Klang
wenn sich ruhig zu Bette legt jeder gebrochene Stamm…
Das ehrwürdige Dunkel der Nach ‘schwind,
jed’ Erhfurcht vor Gottes Haupt den Menschen wieder entrinnt…
Ein Gewitter reicht nicht für des Menschen eigen’ Wille,
Es solle stürmen 100 Tage und 100 Nächte…
Er dann sollen die Menschen erhalten ehrfürchtige Stillem
und erkennen Gottes vollkommene Mächte…
Ein jeder Heide solle sich ergötzen an des Herrn Herrlichkeit,
sich neigen vor Christi und sich machen vorm Stuhle Petri weit…
Ein jeder Götze solle man heilen von seines falschen Wahn,
man solle ihn bekehren bevor am Morgen krähe der Hahn…
So ist es jedem Christen aufgetragen,
für solch Wort’ ging Christi ans Kreuze…
Man solle nicht verzagen,
sondern an Petris Stuhle bringen all weltliche Leutze…
Dann scheine die Sonne über Wald und Gefürst,
Jed’ Bürger strahle an solch warmen Tage unter Gottes Gewölbe…
Wenn du wieder Christus leichte Briese spürst,
und ein jed’ Fisch zurückkehrt in Tiber, Donau und die bettliche Elbe…
*Die Bürger grübeln über den Inhalt des Buches*