- Krieger des House Felton und Söldnertruppen machen sich zum Abmarsch bereit, 1131 AD
Die massiven Stäbe der Norwicher Tore, vom Zahn der Zeit angeschlagen, knirschten und klirrten sich ihren Weg in die Höh’ der dunklen regnersichen Nacht. Drei aufrecht sitzende Reiter in Wappenröcken des feltisch-maltesischen Heers trabten auf pechschwarzen Schlachtrössern durch Matsch und Grass in Richtung des steinernen Bergfriedes, der gegen Regen und Sturm hält und in dem es durch alle Poren pfiff… An ihren metallbeschlagenen Gürteln klapperten schwere Äxte und ihre mit schwarz-grau bestickten Körper waren geziert von finsteren Gewändern, die die Mannen vor den peitschenden Tropfen schützte.
Ein lautes Hämmern durchdrang die Höfe der Norwich Castle, als die Reiter gegen die Tore des Frieds’ schlugen. Im Schein der abgebrannten Kerzen erschienen im Korridor des Bergfrieds die tief hellblauen Augen des Gerald Felton, der das massive Tor des Frieds’ mit einem kräftigen Ruck hochwuchtete.
Die tiefen Kapuzen der drei Reiter fielen und die dunklen Haare des Godric Felton, des Ser Gustav Felton und des Guy A. Felton erschienen im Flimmern des sich durch den Gang ziehenden Scheins.
Die vor Nässe triefenden Gewänder abwerfend eilten sie in die Gewölbe des Thronsaals, in dem Gilbert I. von Ottonien mit hochgelegten Beinen an seiner Ritterklinge die letzten blutigen Flecken der Feinde aus der Welt polierte… Einen flüchtigen Blick warf er kurz seinen Anverwandten zu, bevor er schallend durch die Säulen des Saals sprach:
“Ist es vollbracht? Sind alle Stücke verwahrt, Bruder?
Guy gab ein seichtes Nicken zu Tage und antwortete sich den Wappenrock zurecht machend: “Alles ist verscharrt, sammt der Reliquien der meinen”
Ein kaltes Lächeln arbeitete sich in Richtung der sich schließenden Tür und Gerald, und ein dankendes Nicken erhaschte sich den Anblick der drei Felton vor dem Throne.
“So sind die Mannen gerüstet und die Koggen geladen? Die deutschen Söldner werden langsam ungeduldig auf der schwerbelandenen Steuerkogge mit dem Familienbesitz! Sie wollen los, sie dürstet es nach persischen Blut, mit dem sie den Sand der heiligen Lande tränken können…" fragte Guy mit rauer Stimme den sich gemächlich aufrichtenen Gilbert, der nun auch seine Stimme zur Rede erhob:
“Alle Feinde in diesen Landen haben wir besiegt, alle Rebellen geschlagen, alle Kriege zerberstet und all’ jene, deren Worte falsch zu unserem waren, den haben wir gerichtet wie er uns richten wollte! Ich schlug 207 Feinde nieder, ohne einmal den Tau der Wiesen zu schmecken, 207 Kämpfe ohne auch nur einen Verlust! Keine Herausforderungen sind in diesen schwächelnden Landen beherrbergt! Keine Herausforderungen warten innerhalb der Grenzen auf unser Blute!" Nun stellte sich auch Ser Gustav, der seinen Rittertitel mit 257 erschlugenen Feinden untermauert hatte, zu seinen Vettern und lauschte Gilbert schweigend “Das feltische Blut verlangte unter der Krone nach Feinden die ihm ebenbürtig waren! Nun wurde dieses gesalbte Amt unserem treuesten Verbündeten übertragen und wir sind endlich all unserer Pflichten entbunden, nachdem wir die Lande mithilfe der Reform für die Nachzeit ordneten! So mein Bruder, mein Cousin, mein Onkel und mein Vetter! Wollen wir die Heere gen’ Osten führen, um die ziegenfickenden Heiden des dortigen Reiches die Klinge schmecken zu lassen wie du, mein Ritter, es dein Lebenlang im Worte des Herrn getan hast?"
Ein hallender Kampfschrei der Soldaten und Wachen: “Veni vidi validus, einer ist immer stärker und sein Blute ist feltisch!” duchdrang die Gemäuer, als die Feltons ihre Äxte und Schwerter in die Höhe wuchteten. Mit einem babarischen Grölen stürmten die Soldaten der Feste hinter den Feltons in Richtung ihrer Rösser. Die schweren Wallachen waren bestückt mit Harnischen und dem Banner der feltischen Krone… Mit einem rücksichtslosen Gallop stürmten die Mannen aus der Feste in Richtung der Ankernden Flotte von Kriegschiffen an den nördlichen Steilküsten…
Man hörte es noch jenseits der Sümpfe knarren und Hämmern als der Reiterzug auf die Schiffe ritt…
Die Anker der Schiffe wurden in die Höhe gezogen und ein lauter Schrei des Königs trieb über die Schiffe
“Meine Mannen! Seid ihr bereit das heilige Land von den gottlosen Bastarden zu befreien?! Für euren Glauben, die Herausforderung, für das House Felton und das euch versprochene Gold in den Krieg zu ziehen?!”
Ein lautes Grölen und Jubeln überkam die Flotte und man hörte von der Fregatte der Housekrieger ein lautes “Veni, vidi, validus!”, während König Wladimir, welcher nun das Amt erhalten hatte, seinen langjährigen Waffenbrüdern und Verbündeten hinterher sah.
Die Flotte setzte sich nun also Richtung Byzanz in Bewegung, auf der Suche nach Gegnern ihrer endlich ebenbürtig...
- Text von Stan/Ulrich