In den Nordlanden ist Schnee keine Seltenheit. Vorallem in den Bergen findet man davon reichlich. Auch in Smirvild begannen die Flocken auf Midgard hinab zu rieseln.Fynwolf war gerade dabei, einen Teil des alten Gatters des ehemaligen Schweine-Geheges mit seiner Axt zu zerkleinern, damit er genügend Feuerholz hat, als er einen Landstreicher erblickte, der abseits der Wege am Berge herum schlich. Prompft lies er vom Zaun ab, griff seine Axt noch ein wenig fester und sprach den Fremden an: " He, du da! Was machst du hier und vorallem abseits der Wege?" Als wäre er ertappt worden, drehte sich der Fremde ruckartig um und stammelte: "Ich bin ein Wanderer.. ich reise von Ort zu Ort! "Merkwürdig..." dachte sich Fynwolf, denn der Landstreicher trug eine wilde Sammlung von Leder und Eisenrüstung. "Ich glaube dir nicht.." erwiderte Fynwolf, "du wirkst eher wie ein Wegedieb oder gar ein Söldner. Es ist mir gleich, was du bist, aber so jemand bedeutet bloß Ärger, und egal welches Schindluder du im Schilde führst, damit will ich nichts zu tun haben!" Der erschrockene Blick des Landstreichers wandelte sich allmählich zu einem schmierigen Grinsen. Die ein oder andere Zahnlücke und die Zerzaustheit seines Bartwuchses lies auf jemandem schließen, der Raufereien nicht abgeneigt war. "Söldner? Ja.. das kann sein. Vielleicht besuche ich euch bald wieder. Meine Kumpanen und ich haben immer Lust auf einen Kampf!" Fynwolf presste seine Faust, die den Stiel seiner Axt umfasste nun noch ärger zusammen und versuchte an sich zu reißen, um dem unverschämten Unbold nicht gleich den Kopf zu spalten. Wütend schrie er: "Geh deiner Wege! Und sollte ich dich bei einem Diebstahl oder sonst etwas erwischen, dann wird es dir nicht gut ergehen! Grinsend wandte sich der Fremde ab und stapfte durch den Schnee in Richtung Süden. Fynwolf beobachtete ihn, bis er in dem Dickicht des Waldes nicht mehr zu erblicken war. Ob er nun ein Landstreicher war, der nur zu Scherzen aufgelegt war, oder ob er Teil eine marodierenden Söldner- und Diebestruppe war die nun durch die Nordlande zog, war Fynwolf recht egal. Aufgrund des herrschenden Krieges in den Nordlanden war eine Söldnertruppe umso gefährlicher. So könnte eine Söldnertruppe, je nach dem wer sie besser bezahlte, einen Umschwung im Krieg bedeuten. Zumal der Krieg die Lande vermutlich erst dahingehend geschwächt hatte, so dass es erst dazu kam, dass marodierende Gruppen ungehindert durch die Wälder und Berge streifen konnten. Jarl Ivar sollte jedenfalls davon erfahren. Er war zwar nicht der Lehensherr Smirvilds, aber er war für Fynwolf der einzige, der dessen Herr werden konnte.