Der Wind lässt die Mähne seines Reittieres, wie eine Fahne im Winde, flattern. Franchois tätschelte seinen Esel. Die beiden hatten Wind und Wetter getrotzt, um dem Burgvogt einen Besuch abzustatten. Die kühle Morgenluft Memlebens ließ Franchois zittern. Er war dies nicht gewöhnt. Im Süden, wo er und sein guter Freund Lukas nun Brigantium aufblühen lassen wollen, ist eine solch Eiseskalt gar unüblich. Mit Sehnsucht an die warmen Sonnenstrahlen seiner Heimat zurrt der Mann seinen Pelzumhang dichter. Nach dem er sein Maultier noch mit einer Karotte gefüttert hat, holt er ein Stück Pergament, auf welchem der Siegel seines Herrn Lukas Gallus ruht, heraus und schreitet die Stufen zum Burgvogt empor. Die Grafschaft liegt noch in morgendlicher Stille und Franchois hinterlässt kleine Atemwölkchen, die wiederum von der Kälte zeugen. Als er im warmen Stübchen des Burgvogtes ankommt, sitzt dieser, noch ins Nachthemd gekleidet auf seinem Thron. Franchois legt ihm die Schrift behutsam auf seinen Tisch. „Was soll dies sein?“, murrt der Burgvogt und fängt mit genervtem Stöhnen an zu lesen. Franchois holt tief Luft und erklärt mit französischem Akzent: „Hiermit geben wir, Brigantium, unser Hoheitsgebiet bekannt. So solle unser Land gut ged…“ Der Burgvogt winkt genervt ab. „Ja ja. Ich habe schon verstanden. Sonst noch was?“ Er hebt die Augenbrauen? Der Berater Brigantiums schüttelt den Kopf und setzt ein freundliches Lächeln auf. Dann verbeugt er sich und tritt mit geschmeidigen Schritten hinaus, um die Reise zurück in die Heimat anzutreten.
OT: Wir beantragen folgendes Gebiet als unser Hoheitsgebiet. Es ist mit den Lehnsherren von Tibershaven und Düsterfels abgesprochen.