Ein Fremder ohne Hunger...

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Eines regnerischen Abends - es ist schon spät und die Sonne berührt schon langsam den Horizont - betritt Sajan die Taverne von Tibershaven.

Sein Blick trifft den der Leute, die sich in der Ecke neben dem Kamin an einem Tisch versammelt haben.

Sajan streift seinen Mantel ab und setzt sich auf die andere Seite des Kamins in eine stille Ecke an den Tisch. Ernüchtert streift sein Blick über den leeren Teller vor ihm, nur um an der Theke hängen zu blleiben, an der er den Wirt des Hauses vermisst.

Wie um ihn zu ärgern dreht sich einer der anderen Gäste zu ihm um.

"He, Sajan! Machst du uns wohl was feines?" fragt Waran. Er sitzt mit Janus und einem Fremden an dem Tisch. Auch sie blicken auf leere Teller.

"Bin ich denn der Wirt?" fragt Sajan verwirrt. Ihm ist nicht danach, sich in die Küche von Baldrian einzuarbeiten. Dieses Chaos...er wendet sich an Waran: "Tut mir Leid mein Freund, aber mir steht nicht der Sinn danach, mich in dieses Chaos zu begeben!"

"Hat sich schon erledigt! Unser Gast ist nicht hungrig." erwiedert Waran, lächelnd über die Bemerkung zu dem Chaos in der Küche. Er wendet sich wieder dem Besucher zu.

Immer noch mit leerem Magen dreht Sajan sich wieder zu seinem Tisch um. 

Er kennt den Fremden nicht, doch er macht einen gehobenen Eindruck. Ob er wohl Adelig ist? Wo kommt er her? 

Doch diese Fragen können das Loch in seinem Bauch nicht stopfen...

Er erhebt sich unter einem leichten Seufzer und geht wieder zur Tür, während er sich den Mantel wieder überwirft. Ohne Baldrian in der Küche wird es wohl heute nichts zu essen geben.

Er zieht die Tür hinter sich zu.

Regen prasselt auf seinen Mantel.

Es ist dunkel.

Langsam verschwindet sein Umriss zwischen den aufragenden Schatten der Häuser von Tibershaven.

 

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