Ergebnis der Ratssitzung in Mondfels.

Bild des Benutzers Elise Payne

Sanfter Nieselregen betrauerte die fruchtbaren Ländereien des ottonischen Kontinentes. Die Stille des nebelverhangenen Morgens wurde von einer kleinen Schar Reiter durchbrochen, welche von der Grafschaft Falkhjem aus in die Orte des Landes ritten, um das Ergebnis vorangegangener Sitzung zu verkünden. Die Bannerträger der Grafschaften, welche sich an der Sitzung beteiligt hatten, flatterten am tristen Tag müde im Wind.
In einer kleinen Ortschaft brachte der Anführer der Brigade sein Ross zum stehen und spuckte von diesem aus in den Schlamm, ehe er aus der Satteltasche des Rappen eine Schriftrolle hervorzog. Ein Horn wurde geblasen und nach und nach erwachte die schlammige, schläfrige Ortschaft zum Leben und traten gereizt vor die Türen ihrer Häuser.

Mit lauter, tiefer Stimme begann der Reiter zu lesen: "Das Ergebnis der vergangenen Ratssitzung bestätigt die Ergebnisse der Sitzung in Bathor. Lord Laza aus Haus Tavaria ist von nun an der gewählte König der ottonischen Lande, Lady Linn aus dem Haus Wolfsblut wird zur Meisterin der Münze gekürt und Jarl Ivar von Jorvik hält den neuen Posten als Hüter der Ordnung ein. Die gerichtliche und rechtliche Macht liegt nun in den Händen der genannten Grafschaften und der Kirche zu Harrowstead..."
Der Reiter räuspert sich bei der nächsten Zeile, ehe er erneut die Stimme hob: "Gilbert Felton möge sich mit der Krone seinen Kitzler streicheln. Das wahllose Abschlachten unschuldiger Bauern und das fliehen vor einer offenen Feldschlacht zeigt wohl, was in den heutigen Stunden einen englischen Ritter und Lord auszeichnet. Dennoch, die Lords und Ladys der verbündeten Grafschaften sind für friedliche Gespräche offen, sollte Lord Felton sein wahlloses Schlachten auf den magischen Pferden, welche über dünnste Äste balancieren und von Dach zu Dach springen, einstellen."

Nachdem die Botschaft verkündet ist, reitet die Truppe die Straße lang in die nächste Ortschaft, verbitterte Bauern zurücklassend. Was interessierte das Spiel der Macht die einfachen Leute? Alles, was sie vom Krieg hatten, war, dass durch die Steuern Babys den Müttern in den Armen verhungerten und Söhne mit ihren Vätern auf den Feldern von den Truppen der Feltons ohne ein Wort abgeschlachtet werden. Langsam aber sicher kehren die Dorfbewohner in ihre einfachen Hütten zurück, während die Gesänge und das Hufgetrommel der Pferde in der Ferne verstummt.

Bild des Benutzers Gilbert Felton

Breitgrinsend lauschen die anwesenden Finstermänner den lächerlichen Worten eines der zahlreichen Späher, welcher jene bei tiefster Nacht in einer der feindliche Ortschaften vernahm. Zu einer anderen Tageszeit hätten sich diese kümmerlichen Feiglinge zum jetzigen Zeitpunkt sowieso nicht hinausgewagt.

Nach Beendigung seiner Rede und einem Batzen Thaler als Belohnung, verlässt der Krieger den norwicher Kronensaal und lässt die hiesigen Feltons mit ihren Weinfässern allein, woraufhin ein Gespräch entflammt

"Beleidigen, lügen... und dann um Frieden betteln? Dieser kümmerliche Haufen Schmeißfliegen hatte den erfahrenen Eber und seine blutdurstigen Kumpanen geweckt und doch verkriechen sie sich nun in ihren aufs widerwärtigst stinkenden Scheißbatzen, in ihrem Volksmunde auch Burgen geschimpft!

Und nicht weiter, das sei euch allen gesagt, reicht ihr spektakuläres Königreich der verbündeten "Graftschaften". So groß ihre selten sicheren Palisaden und Gemäuer sind, so groß ist auch ihr lachhaftes Einfluss- und Aufenthaltsgebiet. Zum Schutze vor uns erbaut, haben sie sich ihre eigenen, miserablen Gefängnisse in die Lande gepflanzt und spucken von dort aus große Töne oder Blut, wenn sie einmal aufs neue ein gefiederter Pfeil erwischt!

Doch wem schiebt man erneut die Schuld für alles in die Schuhe? Das House Felton zettelte keinen Krieg an und sieht bereits seit langem davon ab, erneut jegliche Steuern aufzustellen! Die Gräflein und Gräfinnen, welche zu Beginn vor Selbstsicherheit schier zu platzen drohten wie der fette Lord Erzsteyn und sein schmächtiger, familiärer Lustknabe haben es selbst zu verantworten, wenn ihre Bauern, Krieger und anderweitger Abfall auf ihrem eigenen Grund und Boden den Tod finden. Denn sie können nichteinmal ihr eigenes Volk beschützen! Jarl Ivar Hasenfuß wird von ihnen Hüter der Ordnung genannt, doch ist er nur der Hüter seiner kleinen und mickrigen Palisade! Nicht weiter hinaus wagt sich dieses Weib, welches seines Namens erneut würdig erscheint.

Sie prahlen mit großen Manneszahlen und pissen sich doch ob der sich im Bau befindlichen, mächtigen Feste zu Norwich ein. Kein Feindliches Heer, kein kleiner Trupp befand sich bis dato dort! Niemand! Lasst sie ihre Lügen auftischen wie die vergifteten Mahlzeiten, welcher dieses hinterhältige Geschmeiß sich allzu gerne bedient. In Norwich, Helion, Graufurt und all den anderen Ortschaften standhafter Recken... dort lebt man frei!"

Kicher, tief-dröhnende Lacher und breite, schlemische Grinser setzen ein, denn die Rede war soeben erneut von "friedlichen Gesprächen". Ser Gustav, der in diesem Krieg bereits wieder ein halbes Hundert Feinde erschlug, schmeißt seinen Weinkelch von sich, stemmt die Arme auf den schmutzigen Tisch und fährt empor:

"Man will mit den Feltons sprechen, ja? Dann sucht man eben jene in ihrem gottverdammten Familiensitz auf, statt sich zu verschanzen!"

Er hebt seine blankpolierte, schartige Ritterklinge empor.

"Ansonsten spricht nur das hier!"