[Antrag] Weiler Tannenberg

Auf einem alten Klepper trabt ein stattlicher Bursche durch die Tore Memlebens. Wenig Notiz nimmt der emsige Pöbel von ihm, als er am Markt vorbei trabt. Sieht man solcherlei Handwerksburschen doch nicht gerade selten in der Stadt. Wenig edel ist der Mann gekleidet und doch trägt er den Stolz eines Zunftgesellen, eines ehrenhaft und hart arbeitenden Mannes mit sich. Vor dem Burgvogt steigt der Mann ab und leint sein genügsames Tier an. An der Art, wie er seine Sachen zurecht zieht und ein paar Späne von vorangegangener Holzarbeit abklopft, erkennt ihr, dass er wichtiges vor sich hat. Während er die Treppen hinaufsteigt scheint er vertieft in Gedanken. „Sicher einer aus Tannenberg“ deucht es euch, als ihr das Zeichen des Traditions – Holzwerkes auf der Rückseite seiner zerschlissenen Lederjacke erblickt. „Bildet sich der Wieselfell oder wie der heißt viel zu viel drauf ein... Auch das beste Holz ist nur Holz! Außerdem sind die Stiefel von dem da voller Schlamm! Das wird dem Vogt aber garnicht gefallen, wenn der Bursche damit hereingelatscht kommt“ denkt ihr und seht zu wie der Mann die Tür zum Vogt hinter sich schließt.

„Im Namen Tannenbergs überreiche ich, Finan Lucae, Gerber von Beruf und rechte Hand des Lehnsherren, Norbert Fuxfell, den schriftlichen Antrag zur Wiedererlangung des Status „Weiler“ für Tannenberg.“

Geruhsam schiebt der Mann dem Vogt ein Pergament auf seinem lächerlich übergroß wirkenden Schreibtisch entgegen. 

„Hiermit und im Namen Tannenbergs und all seiner hart wirtschaftenden Bürger, beantrage ich, Norbert Fuxfell die Wiedererlangung des Ortszusatzes Weiler, mit allen einhergehenden Rechten und Pflichten. Drei tüchtige Burschen beherbergt Tannenberg und mehr als zehn Morgen Land nennt es sein Eigen. Holzmühle, Gerberei(Upgrade [X4098 Y73 Z282]), Pferdezucht, Taverne und eine bescheidene Herberge sind hier zu finden. 
In Gottvertrauen und Dankbarkeit verbleibe ich in der Hoffnung auf Nachricht,

gez. Fuxfell, Norbert“

Gelangweilt unterzeichnet und versiegelt der Vogt den Antrag. Arrogant blickt er auf :„Ja noch was? Dann bitte, dort ist die Tür – ich habe noch wichtigeres zu tun“ Lucae nickt, steht auf und verlässt den Raum. Während er die Stufen hinunter zu seinem Reittier steigt, tönt lautes Fluchen aus dem Zimmer des Beamten. Grinsend tritt Lucae den wenigen Dreck, den er nicht beim Vogt gelassen hat auf dessen untersten Treppenstufe ab, schwingt sich auf sein Pferd und trabt davon.