-Tode in der Obrigkeit-

**Eine schier unendliche Kolonne an Reitern in massiven Eisenpanzerungen und schwarz-grauen Wappenröcken, goldenen Abzeichen auf der linken Brust und den Helmen, geklemmpt unter den Armen trabt betrübt gen’ Tore Memlebens… In ihrer Mitte ein schwerer Karren mit goldenen Akzenten, gekarrt von einigen Mönchen und einem mit Prunk und geschmückten Kardinal.

An der Spitze traben im aufrechten Sitz Godric Felton, verziert von einigen Eberfellen reitet er neben Sir Baron Gustav of Norwich, eben ihre Rösser ziehen einen kleines Anhänger beladen mit zwei markanten Goldsärgen belegt von Rosen und einer Schlachtaxt auf der obrigen Seite…

Nebst’ der Särge trabt erhaben der König der Lande, Gilbert I., geblümt mit dem Glanze seiner seinen Kopf zierenden Krone reitet eben jener in königlicher Tracht, züge aus seinem kruge schlürfend, auf seinem silber-weißen Schimmel bedeckt durch Rossharnische die die Banner des Königs und Norwichs tragen… Die Kollone hält auf dem Kirchplatze Memlebens an und Fanfaren ertönen begleitet von den Kirchglocken, bevor die Obrigkeit der Kravane galant entsattelt… Ein Herold tritt vor und schreit durch jede Ritze der Graftschaft:**

 

Verneigt euch werte Volkschaft! Der König und sein Gefolge ist in den Gefilden dieser Gefürste! **Einige Waffenknechte entsatteln und stellen sich in Reih’ neben den Herold** Ebenso die gesamte Sippschaft der Feltons, für einen freudlosen Anlass in den Reihen der feltischen Obrigkeit der weltlichen Lande Ottoniens, Norwichs…

Der junge Lord, Siegler und Schriftführer der Lande, Adger Jr. Felton, und der in Norwich ansässige königliche Vogt Herodes Caesius verstarben vor ein paar Monden… Bei einem Übungskampf in den letzten Abendstunden auf den Höfen von Norwich Castle. Als die Klinge des jungen Felton ausrutschte und dem Vogte an der Kehle traf, schnellte in seiner letzten verwelkenden Amrbewegung die Klinge Herodes’ in die Brust des jungen Lords… Der weiß glänzende Sand des Kampfplatzes färbte sich binnen weniger Momente rot, in der Larche des fließenden Blutes…

Stunden vergingen bis der König Gilbert I. die beiden leblosen, in Blut getauchten Körper in den Höfen liegen sah… Ein tiefer, nach Luft schnappender Atemzug durchhallte die Gemäuer bis eine einsame Träne, die kalten Gesichtszüge des bedeutungslosen Ausdruckes Gilberts bewanderte. Ein tiefer Ruf nach den Waffenknechten folgte bis er wieder ausatmete und mit einem emotionslosen Ausruck gen’ Thronsaal schritt, wo er sich schweigend setzte… **Der König setzt die Krone ab und nimmt sie vor den Bauch**

Doch soll die Felton-Dynastie dies nicht schwächen! Die Sonne wird sich weiter im die Lande drehen… Die Himmelskuppel wird nicht erschüttert und die Krone wird weiter den Kopf des Gilbert I. schmücken! So mag die Krone trauern, doch wird sie nicht schwanken oder gar kippen… So wurden auch Boten an Verwandte entsendet, unter anderem an den Vater des armen Adger und kleinen Bruder des Königs, Guy Felton, in den heiligen Landen nahe der göttlichen Stadt…

**Der Kardinal des Malteserordens, gefolgt von seiner Klüngel Mönche steigen von dem schweren Karren und schreiten mit Büchern und Kerzen in den Händen in Richtung Särge… Der Hrold küsst den Ring des Kardinals und tritt zurück für jenen**

“Ut in morte quam in vita requiem, et magnificentiam corvi de suis de Scottia, et mulieres lotrices scalpendi...”- dieser Leitspruch wurde auf Wunsch der Verstorbenen gewäht… So möge Gott sie tragen über die Kuppel, durch die Himmelspforten, in die silberne-Stadt zum Frieden und der Ewigkeit! Sie sollen Wachen über die Lebenden, die Toten und all’ welche im Geiste und in der Welt existieren… **Der Kardinal kreuzigt sich und die Mönche stellen ihre Kerzen neben die Särge… Der Herold kommt wieder zu Wort**

Mögen sie ruhen in Frieden für die Ewigkeit und die Zeit dannach!.. Wir gedenken ihnen im Tod für ihre Taten des Rechts in ihren erhabenen, ehrlichen, ruhmreichen und doch kurzen Leben…

Ave den Verstorbenen… Ave der Krone… Ave vor dem Herrn!

**Die Rosen werden in die Memlebener Kirche getragen und an das Kreuz gelegt… Die Reiter satteln galant wieder auf, der König setzt sich die Krone auf und die Geistlichen verschwinden wieder im Karren bevor sich der Trauerzug wieder in Bewegung Richtung Baghras setzt...**