Die Scheite der Feuer der Goldenen Halle, wie das Volk das hier lebte die Halle ihres Königs auch nannten, knisterten geheimnisvoll als Erick Sturm das Wort ergriff. "Unsere Böden sind unfruchtbarer als je zuvor", sprach der König, sein flachblondes Haar war längst ergraut und um seine Wangen wucherte ein majestätischer Bart. "Die Jahrzehnte die wir hier schon leben haben dem kargen Boden die letzten Nährstoffe entzogen, die letzten Eisen- und Golderze haben wir schon längst eingeschmolzen!" Die Männer in der Halle nickten, sie trugen allesamt Westen aus Pferdefell, hohe Stiefel und ein Schwert um die Hüfte geschnallt. "Nun?", fragte der Herrscher in die Runde, "Was sollen wir tun? Wenn wir auf Raubzüge gehen sind wir nicht besser als diese elenden Wikinger, doch verhungern können wir unser Volk auch nicht lassen." "Ich habe eine Idee", sagte einer der Männer, er war noch jung, mitte zwanzig und der Sohn eines Bauern der im Umland lebte. "Als ein Fischer mal bei mir um Obdach bat, gewährte ich ihm dies, er erzählte er komme aus den Ottonischen Königslanden, ein besiedelter und fruchtbarer Kontinent, weit fern von unseren Steppen. Er sagte ein Sturm habe ihn abgetrieben", erzählte der Mann, mit dem Namen Theoden Hador. "Du schlägst also vor in dieser Gegend zu siedeln?", fragte der König, er rückte auf seinem Thron, der ihn Form eines Pferdes geschnitzt war, vor. "Ja", erwiederte Theoden Hador, "Ich und Gylfe wollen dort eine Gaststätte in der Nähe ihrer Hauptstadt, Memmenleben oder so errichten, um die Lande erstmal kennenzulernen", erklärte er den Kriegern, die schon über zwanzig Winter mehr gesehen hatten als er selbst. "Dein Vorschlag klingt gut, und ich stimme auch zu das wir die Gegend erst auskundschaften sollten", meinte Erick Sturm, er griff nach einem Horn Bier und leerte es in einem Zug. "Dann ist es also beschlossen?", hackte Theoden Hador nach. "Ja, das ist es!", bestätigte der König und endließ den Mann.
Theoden Hador, in den Königslanden unter dem Namen Giselherr Wirt, bekannt gründete tatsächlich ein Gasthaus. Es hieß Zu Tafelrunde, und sollte nach den ritterlichen Idealen aufgebaut sein. Die Schenke lief gut, durch ihre Lage im Herzen Ottoniens lockte sie Kundschaft aus aller Welt an, doch einige Vogelfreie gönnten dem Wirten seinen Ruhm nicht, und eines Nachmittages schlachteten sie die ganze Familie ab. Bis auf Eberhard Wirt, der entkommen konnte.
Nach seiner Flucht, schloss er sich wenige Monde später Hartheim an, einem Dorf im Hohen Norden. Doch als er eines Tages von einem Boten erfuhr dass man ihn, in seiner Heimat brauchte zögerte er nicht und verließ die Siedelei.
"Fünf Jahre sind jetzt nun vergangen seitdem ich deinen Vater losschickte", begann Erick Sturm, den man mittlerweile Erick Graubart nannte, "Nun will ich wissen, ob du dieses Land als siedelswert erachtest." "Zuallererst es gibt viele grausame Leute, Vogelfreie umkämmten das Land ehe ein Mann aus dem Norden, Jornn Skalbeld zum König ausgerufen wurde, und es gibt kriegsliebende Dörfer wie Helion und Camelot. Doch gibt es auch friedliche Siedlungen, die als ansammlung einiger Handwerker und Bauern gegründet wurden und mittlerweile zu Burgen, wie die Leute dort ihre steinernen Festungen nennen, selbst im Hohen Norden ist der Boden fruchtbar." "Also ein gutes Land? Die Umstände hier werden immer schlimmer, meine getreuesten Krieger verließen uns bereits, alleine um ihre eigenen Stämme, jenseits dieser Lande zu gründen." "Ja, ein gutes Land", bestätigte Theodred Hador, dessen wahrer Name nun auch in den Ottonischen Königslanden bekannt war. "Dann befehle ich dir dort eine Siedlung zu gründen", sprach Erick Graubart, "Sie soll, wie die unsrige, den Namen Edoras tragen!"
Und so stach Theodred Hador erneut in See, seine Bleibe fand er in den Mondlanden da ihn diese an seine Heimat erinnerten! Weite Steppen, kleine Wälder und das tosende Meer. Graf Atticus, zu dessen Ehren Theodred auch sein erstes Pferd benannte, handelte mit ihm einen Kredit aus der ihm die nötigen Thaler sicherte um seine Siedlung zu gründen. Die Bedinungen waren 2800 Thaler gegen 200 fuhren Fichten- und Schwarzeichenholzstämmen. Beglückt stimmte Theodred Hador zu, seine freude rieß auch nicht ab als der Graf von Drachenstein verkündete, er würde den Kredit erst gewähren wenn ein Viertel der Holzladungen einträfe. Tag und Nacht hörte man das Schlagen seiner Axt in den gesamten Mondlanden, bis nach einem halben Mond endlich die benötigte Menge an Holz zusammenkam um den Kredit aufzunehmen. Als erstes sähte er Karotten auf einem kleinen Felde, und errichtete ein Rathaus, was seinen Lehensherren an das Danelag erinnerte. Auf der Suche nach Verbündeten traf Theodred Hador auf Clara (Josania), die auf der Suche nach ihrem Zuhause war. Theodred Hador bot ihr an sich bei ihm niederzulassen, doch sie lehnte ab. Als sie sich nach Tagen zufällig in Memleben wiedertrafen, berichtete sie ihm dass der Lehensherr von Camelot sie über Tage hinweg in seinem Rathaus eingespeert hatte. Geschockt von dieser Tat und weiterhin auf der Suche nach Bewohnern schenkte Theodred Hador ihr das Pferd Snow und ritt mit ihr nach Edoras um sie dort bei sich aufzunehmen. Jetzt blüht Edoras auf, und immer mehr Menschen strömen hinzu.
"Das war der erste Teil unserer Geschichte", sprach Theodred Hador und massierte seine Schläfen. Er griff nach einem Krug Wein und leerte diesen in einem Zug. "Doch diese wird noch länger werden, das verspreche ich", schwor der Sohn Theodens, "Und eines sage ich euch! Wir sind friedlich, aber wenn es sein muss werden wir auf unseren Pferden unseren Feinden in den Schildkrötenpanzern überlegen sein!"