*Mit zerrissenem Hemd stolpert er in seine Kammer. Er legt einen blutdurchtränkten Lumpen auf den groben Eichentisch und betrachtet die flache, stümperhaft zugefügte Wunde an seinem linken Oberarm. Sogleich kramt er einen Pergamentbogen hervor, spitzt den Federkiel und presst die ersten Zeilen aus der Feder.*
"Leset hohe Herren, feine Damen und großmütiges Volk der Lande.
Lange genug hat sich der niederträchtige Schlächter der Wolfsfeste mit einfachen Bauern und wehrlosen Mägden vergnügt, bis er sich nun den Falschen suchte, um ihm Hab, Gut und Stolz zu nehmen. Am heutigen Tage hat er sich bei Sonnenhain in den Wäldern versteckt und dem Vogte Mercias aufgelauert, ihn gedemütigt und in seine dreckige Feste geschleppt, um ihn zu misshandeln und seiner mickrigen Habe zu erleichtern.
Doch soll mit diesem elenden Getue nun Schluss sein! Derjenige, der es schafft, diesen Sohn einer missbrauchten Henne bei lebendigem Leib zu fassen, festzuhalten und auszuliefern, sodass er der Gerichtsbarkeit der Lande vorgeführt werden kann, kann sich meines Dankes gewiss sein.
Doch da das Wort eines Schreiberlings keinen Swienjeshiet wert ist, wird Demjenigen, der ihn einfängt, eine Belohnung von 1.000 Goldmünzen zugesagt.
Doch aufgepasst: Lebendig, wehrlos und unbeschadet soll er sein. Dieser Spaß obliegt dem Advokaten, dem Knecht des Kerkers sowie dem Folterer.
Hochachtungsvoll,
Jonte Graag,
Vogte zu Mercia unter Herzog Mammon Harrow, erster seines Namens.
*Unter Schmerzen drückt er seinen Siegelring in das heiße Wachs, um sein Amtssiegel zu hinterlassen. Den Schrieb überlässt er einem schmächtigen Botenjungen, der diesen den Herolden der Dörfer zeigen und ausrufen lassen soll, um es zu verkünden.*