Elternhaus:
- Laurus von Reichswaldau, ein verarmter Ritter, dessen Vorväter einmal zu den Blaublütern der prussischen Lande , jenseits der Besitzungen des Deutschen Ordens im Osten, zugehörig waren. Seine Standarte zierte einst die Farbe des Todes, des Friedens, des Wohlstandes und die der Eleganz, da jene vier Begleiter stets in seiner Gegenwart waren. Nach der Christianisierung und Verdrängung der prussischen Lande durch den Deutschen Orden, zog der nun verarmte Ritter in die Lande des Königreiches Böhmen. Hier lernte er bei einem Tanzabend, in der Stadt Pribyslawitz, seine künftige Frau kennen. Nach wenigen Monaten heirateten beide in selbiger Gemeinde und führten fortan ein glückliches Leben.
- Klara von Reichswaldau, geborene Müller, ist die älteste Tochter eines wohlhabenden Müllers, nahe der Böhmischen Stadt Pribyslawitz. Die selbstbewusste und charmante Frau führte, bis sie Laurus kennenlernte bei einem Tanze, ein sehr enthaltsames und arbeitsreiches Leben. Nach der Geburt ihres ersten Sohnes Kuno, konzentrierte sie sich voll und ganz auf die Erziehung und den Werdegang ihres Sohnes.
Herkunft:
Im Jahre 1100, ein Jahr nach dem Ende des ersten Kreuzzuges, erblickte Kuno von Reichswaldau am achten Tage des Lenzing das Licht der Welt im böhmischen Städtchen Pribyslawitz. Sein Vater, Laurus von Reichswaldau und seine Mutter, Klara von Reichswaldau, geborene Müller, kümmerten sich seit diesem Tage liebevoll um ihren Sprössling.
Kindheit:
Zwischen den Jahren 1100-1110 wurde der junge Kuno von seinen Eltern in der Etikette des Hofes sowie Umgangsformen und allerlei nützlichen Dingen vertraut gemacht. All dies stellte für den kleinen Knaben noch eine recht große Herausforderung dar. Daher entschied sein Vater ihn im Jahre 1110 in das nahegelegene Kloster zu schicken, damit er dort das Lesen lernt sowie die Strukturen der unsrigen Gesellschaft besser kennenlernt.
Von seiner Mutter schaute er sich außerdem in diesen Jahren den einen oder anderen Kniff beim Kochen von Speisen ab.
Jugend:
Im Jahre 1112 entschied sein Vater, dass sein Sohn durch die Ausbildung im Kloster nun eine derartige Verstandesreife besitzen musste, sodass er nun ein richtiges Handwerk erlernen kann. Vom örtlichen Meisterschmied Willibald Richter erlernte er in Pribyslawitz bis 1115 schließlich das schmieden eines jeden metallenen Gegenstandes. Bis zum heutigen Tage an feilt er immer weiter an seinen Künsten, um immer höhere Qualitäten zu erreichen.
Hier und da trieb er dennoch mit seinen Freunden so manchen Schabernack, zu Ungunsten so mancher Bewohner.
Heranwachsender:
Zum Frühlingsbeginn 1116, mit nunmehr 16 Lenzen auf dem Rücken, begann ihn sein Vater in die Schwertkunst des alten prussischen Ritterstandes einzuweihen. So übten sie an vielen Tagen des Jahres 1116 und 1117 mit stumpfen Einhändern sowie Holzschilden. Von Stichen, Hieben, Schlägen, Paraden, Kontern und Finten lernte er so ziemlich alles von seinem Vater bis er schließlich, bis auf eine mangelnde Kampferfahrung, den Wissensstand seines Vaters erreichte.
Von seinem Vater erhielt er, in Vorbereitung auf die Zukunft, dessen alte Plattenrüstung welche er bis zum heutigen Tage noch pflegt und trägt. Auch sie trägt heute noch die Farben seiner damaligen Standarte, auf zwei kleinen Platten, jeweils an der Hüfte und der rechten Schulter.
Erwachsener:
In den Jahren von 1118-1125 führte er ein ruhiges Leben im Städtchen Pribyslawitz. Zu seinen täglichen Aufgaben zählte vorwiegend das Anfertigen allerlei Gegenstände, welche im Städtchen benötigt wurden. Mittlerweile waren seine Erzeugnisse in den Landen um Pribyslawitz ein recht begehrtes gut, wodurch er immer ausreichend Arbeitsaufträge hatte.
Hin und wieder misst er sich mit Gleichaltrigen in Übungskämpfen, um in Form zu bleiben.
Im Jahre 1123 trat Kuno der örtlichen Stadtwache, auf anraten seines Vaters, bei. In so manchen Nächten musste er nun auch gelangweilt von Wehrgängen aus die Gegend um die Stadt bewachen. Positiv ist aus dieser Zeit hervorzuheben, dass er durch den ständigen Drill eine gewisse Disziplin erreicht hat, welche ihn in Verbindung mit seiner Einsatzbereitschaft und Willenskraft bis 1125 schließlich zum Wachführer aufsteigen ließ.
Im Jahre 1125 sprach es sich allmählich in den Böhmischen Landen herum das Kumanen, Plünderer aus den Landen der Ungarn, der Polen und der Litauer immer mehr auf Raubzüge gehen und so manchen Landstrich verwüsteten. Jedoch hatten die Landesherren wichtigeres im Sinne als für einen künftigen Kriege zu rüsten, viel lieber feierten sie und überließen die Lande ihren Verwaltern.
Im Jahre 1126 sollte sich dieses Verhalten nun rächen, da die Kumanen im diesem Jahre begannen unter der Führung eines ungarischen Adligen auch das Königreich Böhmen zu plündern. So ereilte das Städtchen Pribyslawitz schließlich sein Schicksal am Achten Tage des Lenzing.
Viele Freude, Mitmenschen, fast die gesamte Wache sowie der Lehnsherr fiel dem ersten großen Sturmangriff zum Opfer. In der nun aussichtslosen Schlacht schaffte es Kuno nichtmehr sich zum Elternhause durchzukämpfen, da dies am anderen Ende der Stadt lag. Sein Posten an der südlichen Palisade wurde alsbald überrannt, da jeder getötete Kumane sofort ersetzt wurde, die Reihen der Verteidiger sich jedoch stets ausdünnten. Ein Bolzen welcher seinen Helm streifte brachte Kuno aus dem Gleichgewicht, sodass er von der Palisade stürzte und durch den Aufprall in die Bewusstlosigkeit abdriftete. Aus Wut, hervorgerufen durch den Widerstand Pribyslawitz`s, brannten die Kumanen alles nieder und ließen nur wenige am Leben.
Erst am Morgen des folgenden Tage wachte er auf und erkannte, dass sein ganzes Leben vernichtet worden war. Das prächtige Haus seiner Eltern war bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Niemand schien diesen Tag aus seiner Familie überlebt zu haben.
Die Kumanen schienen indessen auch weitergezogen zu sein. Keine Seele hielt sich zu diesem Zeitpunkt mehr in Pribyslawitz auf.
Also ritt der durch die Kämpfe verwundete Kuno immer weiter in Richtung Westen, bis er schließlich auf eine Gruppe von Christen traf, die einen heiligen Orden begründen wollten. Jenen Mannen schloss er sich im Jahre 1127 an und sah hierin seine neue Lebensaufgabe. Dies zeigt sich in seiner heutigen Position im Orden. Jedoch strebt er danach, das Vermächtnis der Herkunft seines Vaters wieder aufflammen zu lassen.