[Tagebuch] Ein Ser kommt selten allein

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Die Menge spaltete sich vor ihm und der junge Ritter trabte entlang der Straße, welche ihn fort aus seiner Heimat führen würde.

Links und rechts entlang des Weges standen aufgereiht in schnurgerader Linie die Wachen der Grafschaft, während sich hinter diesen Menschenmengen tummelten und versuchten, einen blick auf diese 2 Personen zu erhaschen, welche da in aller Manier ihren Sitz verließen und in eine ungewisse Zukunft aufbrechen würden.

 

Arthur ignorierte die Blicke. Nicht dass er sie als störend erachtet hätte, doch scheinen sie ihn wieder zurück in die Feste zu ziehen, ihn an das Grab seines Vaters zu fesseln, von dessen Seite er eine Woche lang nicht weichen wollte und ihn zurück in sein tristes, bestimmtes Leben zu drängen.

Er sah nicht einmal zurück. Er wusste, er würde in der Ferne auf dem Burgtor seine Mutter sehen, welche ihm hinterher winken und um ihn weinen würde. Sie hätten beinahe nicht aufbrechen können, da die Lady Ashford ihn einfach nicht losließ, ja, sie schien den ganzen Morgen lang regelrecht an ihm fest verwoben zu sein.

Doch nun schmerzte Arthur der Gedanke daran, diese Dame, welche ihn 14 lange Jahre lang großgezogen hatte, allein zu lassen.

Sie war eine standhafte Frau, doch schienen der Tod ihres Mannes und der damit verbundene Aufbruch Arthur’s die Lady regelrecht aus der Fassung geworfen zu haben.

 

Seine Augen wurden feucht und er verkrampfte die Hände, welche die Zügel des Pferdes hielten. Dicht hinter ihm sagte eine ruhige Stimme: “Bewahrt Ruhe, mein Herr. Doch nicht vor all den Bürgern.“

Es war die Stimme Cyrus Aries’, der ehemaligen Leibwache seines Vaters und dessen engster Berater, über dessen Rat Arthur immer wieder froh war.

 

Gemeinsam ritten sie den Weg entlang, stetig begleitet von dem Gemurmel der Menge hinter den Wachen und immer mit der dunklen Ahnung im Kopf, dass dies ihr letzter Aufenthalt in Mondfels gewesen sein würde.

 

Sie erreichten schon bald die Brücke, welche den Tiber überspannte und damit die Verbindung seiner Heimat mit dem Rest der Lande sicherstellte.

Schon bald passierten sie mehrere Dörfer und Wälder, ritten an Bächen und Seen entlang und erreichten nach fast einer Woche der Reise ihr Ziel.

 

Nun war es soweit.

Die Zeiten Marton Ashfords waren vorbei.

Es war an der Zeit für junges Blut.

Und dieses Blut verformte sich in diesem Augenblick zu einem Starken Organismus, welcher im Begriff war, sämtlichen Naturgewalten zu trotzen, um sein Ziel zu erreichen.