[Erzählung] Der Hound von Alt-Harrowstead

In einem Gasthaus in Carham erzählte ein Mann mit einem Glasauge vom Hound von Harrowstead.

"Lange war es her, seit der Hound das letzte mal einen Menschen gesehen hat. Die Bewohner des einstigen idyllischen Örtchen, welches den Namen Harrowstead trug, flohen schon lange, aus Angst vor ebenjenem Hound. Aber das war schon lange her. So lange schon, wie der Hound nichts leckeres mehr zu Essen hatte. Von Wildschweinen ernährte er sich, doch die machten ihn nicht satt. Was er wollte, war einen jungen, sportlichen Menschen, den er jagen konnte."

Die Wirtin des örtlichen Lokales hörte einige Bruchteile der Geschichte, doch schon wollte sie nach Alt-Harrowstead.

Es war eine Ruine, seit die Menschen geflohen sind. Einige der Häuser waren abgefackelt worden, andere ausgeraubt von Plünderern. Sie hatte keine Angst vor dem Hound, so erzählte sie ihrem Verlobten. Sie war noch jung, unerfahren. Die Arbeiten begannen schon nach ein paar Tagen seit der Ankunft. Sie arbeitete von früh bis spät. Ihr Lager hatte sie im noch gut erhaltenen Gasthaus aufgebaut. An einem Abend regnete es wie in Strömen herab, die Tropfen plätscherten an die Fensterscheiben. Sie setzte sich ans Fenster, sah sich ihre Fortschritte an. Ihr Blick fiel auf einen großen Baum, der neben der Kirche gewachsen war. Plötzlich riss das Fenster auf und der Regen löschte die einzige Kerze. Mit aller Kraft schloss sie das Fenster wieder... und dann sah sie etwas. Zwei rubinrote Kugeln hinter dem Baum, die zu ihr ins Fenster sahen. So schnell sie auftauchten, so schnell verschwanden sie wieder.

"Sie hatte keine Angst vor dem Hound, so erzählte sie ihrem Verlobten."