Einsiedelei Taisho

*Ein braun gebrannter Reisender betritt das Gasthaus. Sein Gesicht ist vernarbt und seine Augen sehen danach aus, als könnte er mit seinem Blick deine Seele erkennen. Er setzt sich an den Tresen und fragt nach Speis und Trank und einem Platz zum Ausruhen. Sein langer brauner Mantel hängt vom Hocker und entblösst ein seltsam schmales Schwert. Nach einiger Zeit werden die  bis jetzt verstummten Gespräche wieder aufgenommen. Als am späteren Abend der kleine Sohn des Wirtes, mal wieder nach Geschichten zum Einschlafen bettelt, erhebt der Fremde aufeinmal seine Stimme.*

*Mit klarer und lauter stimme*: " Weißt du mein Kind als ich in deinem Alter war hat es mich auch an jedem Abend nach Geschichten gelüstet. Besonders spannend waren die über die Ritter und Prinzessinnen aus dem fernen Westen. Doch da diese dir sicherlich wohlbekannt sind und du wahrscheinlich auch die ein oder ander bereits selbst miterlebt hast, möchte ich dir meine Geschichte erzählen.

Ich komme aus der Stadt der Sonne, auch Taisho genant. Sie liegt weit im Osten des Orients an einem wunderschönen Fluss der ihr Leben spendet. Sie lebt von der Fischerei und dem Ertrag ihrer Bauernhöfe. Mit harter Arbeit haben die Bewohner sich vor kurzem ein Stück Land erworben. Doch glaube ich fest daran, dass die Bevölkerung des kleinen Ortes hart arbeiten wird, um die Stadt der Sonne zu den wichtigsten Städten dieser Welt auszubauen. Sie wird das Fundament in der Nacht erläuchten und den Tag mit dem Stimmen ihres Marktes erfüllen.  Doch das ist ferne Zukunft. Heute steht nur der Anfang. " 

*Die Stimme des Mannes wurde leiser und er lächelte leicht als er bemerkte, dass das gesamte Wirtshaus schwieg und an seinen Lippen hing.*

*Er blickte zu dem kleinen Jungen der mit dem Kopf auf dem Tresen eingeschlafen war und warf dem Wirt einen Beutel mit Münzen zu und verließ den Raum.* 

Den restlichen Abend war das gesamte Wirthaus in tiefes Schweigen versunken, bis ein in purpur gekleidete Mann seine Stimme erhob und sprach: " Ich habe schon viele Geschichten gehört, viele waren eine  Lüge, doch dieser Fremde lügt nicht."