Es war ein Tag, wie es ihn nur selten gab und der Mann genoss ihn in vollen Zügen; teilweise wortwörtlich.
Die Sonne lachte fröhlich herab und ihr warmer Blick ließ die Blumen, die sonst dem Regen ihr Köpfchen beugten, erblühen und duften.
Die Bäume raschelten im seichten Sommerwind, der die wenigen aufdringlichen Wolken vertrieb und den Regen fernhielt.
Der Strom floss ruhig und gemächlich dahin. Seine sonnenbeschienene Oberfläche glänzte wie Kristall und wurde nur unterbrochen, wenn ein Fisch herausprang um dem warmen Gestirn grüßend mit der Flosse zu winken, bevor er wieder im Wasser versank.
Die Vögel hatten sich zu einem Reigen in der Luft zusammengefunden und tanzten vergnügt und ausgelassen, während sie gemeinsam ein Liedchen zwitscherten.
Der Blick aus dem Fenster stimmte den Mann umso fröhlicher, was sich in einem zufriedenen Brummen äußerte, das sich aus dem bärtigen Gesicht stahl.
Seine Augen wanderten zurück in den Raum, in dem er stand und mehr noch als das friedliche Treiben draußen erfreute ihn, was er sah.
Ein aufgeräumter Schreibtisch nahm einen guten Teil des Raumes ein. Groß und wuchtig, aber aus stabilem Holz mit kleinen Schnitzereien und runden Füßen, stand der Tisch an dem Platz, an dem er schon so lange stand, wie der Mann sich zurückerinnern konnte.
Eine Kerze stand aufrecht in ihrem Sockel, doch brannte nicht, da das Tagesgestirn genügen Licht sandte, um den Raum zu fluten. Ein Tintenfass aus Silber verharrte geschlossen neben einem Federhalter aus Elfenbein. Die Feder, die er hielt, war von klarem weiß und ein besonderer Stolz für den Mann, denn sie stammte von einem Schwan und war ihm persönlich gegeben worden. Ein kleiner Stapel leeren Papiers schmiegte sich ordentlich an die Tischkante, ohne gebraucht zu werden. Das gleiche Schicksal teilte sich der Siegelwachs, der darauf wartete geschmolzen zu werden und den Siegelring zu küssen, der sich an dem rechten Ringfinger des Mannes befand. Aus feinem Messing und kunstfertig geformt stellte er Löwen dar. Ein kleines Messer glitzerte ihm entgegen und wartete darauf, dass es das Siegel ankommender Breife brechen könnte.
Es war ruhig in dem Raum, der Mann stand alleine am Fenster und so war es ihm am Liebsten. Der hölzerne Stuhl, der an dem Tisch stand, hatte eine hohe Lehne und war gepolstert und er war gemütlich und bequem und dem Mann wohl vertraut.
Der Vogt des Königs zu Memleben seufzte zufrieden und nahm einen weiteren Schluck des guten Weines aus seinem silbernen Kelch, bevor er ihn abstellte, sich setzte und wohlig streckte. Die Gemälde hingen gerade an der Wand, der Thron des Königs war leer wie eh und je und verlieh ihm ein besonderes Gefühl von Bedeutung.
Kein Antrag, keine Anfrage, keine Klage oder Anschuldigung, kein Bauernpack kein Adliger, kein Mückenvieh noch Hund hatte ihn an diesem Tage belästigt und eine jede Arbeit war getan. Einer dieser seltenen Tage, da das Wetter des Landes lobend auf den emsigen Vertreter des Königs herablächelte.
Friedlich und ruhig genoss der Vogt die Früchte seiner Arbeit, die Früchte in der kleinen Holzschale Schale und die Früchte, die tiefrot flüssig in seinem Kelche dahinschwappten.
Als er sich bereits ausmalte, wie er die Stunden bei einer rauchigen Pfeife und einem sättigenden Mal zubringen würde, wurde seine Ruhe plötzlich gestört. Obwohl die Sonne schien verfinsterte sich das Gesicht des Vogtes wie eine Gewitterwolke und die Hand am Kelch umschlang diesen, bis die Knöchel aus seiner Hand zu springen drohte. Einmal hatte er alles getan und alles sollte gut sein, doch die Laute der Schritte draußen waren ihm nur allzu vertraut und sie bedeuteten Arbeit.
Die Schritte kamen zu stehen und bevor es dazu kam, dass geklopft wurde rief der gewissenhafte Beamte seiner Majestät:
"Komm schon rein. Ich weiß, dass du es bist und wieder irgendeine Unsäglichkeit für mich bereit hälst, wo mir doch Rast und Ruhe vergönnt sein sollte!"
Vorsichtig öffnete sich die Tür einen Spalt und das junge Gesicht seines Adjudanten spähte schüchtern durch die Tür.
"Verzeiht es mir, dass ich euch störe. Ich weiß, dass ihr allein seid und es gerne bleiben würdet und dass schon alles getan ist und ....", setzte der junge Mann vorsichtig an und wurde unwirsch unterbrochen, als der Vogt genervt mit dem Arm winkte.
"Komm schon her und sag, was es gibt. Weder werde ich dich hier los, wenn du mir in der Tür herumdruckst, noch das, weshalb du gekommen bist. Also sprich und sprich ordentlich, sonst wirst du mir die Ställe säubern bis der Tag rum ist."
Bei diesen Worten schlüpfte der Adjudant durch die Tür und näherte sich beinahe ehrfurchtsvoll dem Tisch, der die einzige sichere Mauer zwischen ihm und dem Unmut des Vogtes darstellte. Er legte eine Rolle Papier auf den Tisch und deutete darauf:
"Dies brachte ein Bote. Ich soll es euch übergeben und die besten Grüße ausrichten. Außerdem meinte er, dass er hoffe, der Ostwind möge euch frische Früchte wehen."
"Raus mit dir, du mit deinem Unfug! Ich hab dir gesagt, dass du vernünftig sprechen sollst, jetzt redest du wie ein Narr vor mir herum. Auf auf, nur nicht schüchtern, die Ställe warten schon...", knurrte der Vogt. "Geh, hab ich gesagt!", setzte er energisch hinzu, als der arme Übebrbringer seinen Mund öffnete um etwas zu erwidern.
Schnell floh der Mann vor dem Vogte und verließ das Zimmer mit hängendem Kopf um sich seiner ungerechten Strafe zu stellen. Bevor der Vogt sein übliches "Tür zu!", rufen konnte, viel sie hinter dem Burschen ins Schloss.
Seufzend wandte der Mann sich der grummelige Mann dem Papier vor sich zu und entrollte es um zu lesen, was ihm da gebracht worden war.
"Seid's gegrüßt, Vogt des Saphirauges,
wie der Zufall, den's nicht gibt es wollt', so hab' ich meinen Bursch' vorbeigeschickt um euch zu bringen, was ihr lest.
Der Bursch' und ich, wir leben's dort, wo's niemand sein will und wenn's die Toten liegen bleiben und der Himmel nicht zu viele Tränen vergießt, so sind's wir's zufrieden. Heimatlich gemütlich ist's geworden für dne, der Heimat erkennt in dem was er schuf, was er hat und was er ist.
Mein Bursch' schmiedet's brav und wer bestellt, der bekommt was ich vom Feld bestell'. Ob Kranker, ob Narr, ob Graf oder Tor, jeden haben wir gleich hier im Moor und dem Moor ist's gleich, solang' alle gleich sind. Ein jeder von ihnen kann's kommen und gehen und bleiben, denn Zimmer haben wir und Speis' und Trunk für jeden ein'.
Ein kleiner Fleck auf einem Laken, der breitet isch aus, wenn's man versucht ihn zu waschen. Der Regen wäscht über's Lande mein Tag für Tag, denn traurig ist's er's und keiner weiß warum. Dr'um ist der Fleck gewachsen und größer ist's geworden hier.
Da das all gegeben, möcht' ich mir nehmen, was ihr mir gewähren könnt dort in Memleben. Eile mit Weile, doch nun ist's so weit, für meinen Moorweiler ist nun die Zeit!
Gez. Vielerlei "
Fassungslos ließ der Beamte das Papier sinken und starrte mit leicht geöffneten Augen ins Leere. Erst nach kurzer Zeit schüttelte er den Kopf als hätte er geträumt und las erneut, was dort wirr zu Papier gebracht worden war.
"Das...ja aber das ist doch", stotterte er verwirrt, bevor er die Faust ballte und versuchte, den Breif nicht zu zerknittern. "BURSCHE!", rief er mit gewohnt lauter Stimme und einer Spur Empörung in der Stimme.
Nach kurzer Zeit erschien der junge Mann wieder, den Kopf bereits eingezogen,als erwartete er geschlagen zu werden und wäre der Vogt nicht derartig aus der Fassung gebracht, so hätte er sich auf etwas geschlagen.
"Dieses...dieser...Was soll das sein?!", brachte der Vogt über die Lippen und nagelte den Burschen an Ort und stelle mit seinem Blick fest.
"Ich glaube...also...Der Bote meinte, dass ein Vielerlei wolle, dass Moorrand zu Moorweiler umbenannt wird. Und...also...und Weiler wird.", stotterte der junge Mann völlig verunsichert, bemüht nichts zu sagen, was den Vogt noch mehr reizen würde.
"Moorrand?? Der Fleck Land im Osten von hier? Da soll jemand im Moor leben? Ich kann mich nicht erinnern, irgendwem auch nur eine Einsidelei dort bestätigt zu haben.", erwiderte der Beamte nun völlig aus dem Konzept gebracht.
"Ich ritt' dran vorbei, als ich eure Breife zum Vogte von Baghras brachte. Da steht ein kleines Dorf im Sumpf, eine Schmiede, eine Bäckerei, eine große Taverne, selbst einen Stall, einen Brunnen und eine Brauerei gibt es dort. Gesehen hab ich niemanden, aber ja mein Vogt, zweifelsohne lebt dort jemand.", wusste der Adjudant zu berichten, bevor der Vogt ihn der Vogt unterbrach und hinausscheuchte.
Nachdem er seine Papiere geprüft hatte und gleich mehrere Landkarten zurate gezogen hatte, setzte er sich schwer seufzend wieder. Was er auch immer war, er war der Verwalter des Königs und ein gewissenhafter Mann war er zudem.
Und so fing er an, zu arbeiten...
OT:
Moorrand möchte Weiler werden. 10 Chunks sind gekauft. Die Fraktion hat 4 Mitglieder, von denen zwei aktiv spielen. Aktive Betriebe sind die Bank als mein Wohnsitz und Handelsplatz, die Schmiede und die Taverne.
Aufgrund des neuen Fraktionslevels möchte ich Moorrand in Moorweiler umbenennen und es so auf der Karte verzeichnet haben. Sagt mir gerne, ob diese Namensänderung schon jetzt gemacht werden sol, oder wenn der Antrag angenommen wird.
Ich würden Upgradepunkt gerne für eine Lehrlingsschmiede bei (5339 / 42 / 644 ) benutzen, ein Schild ist bereits aufgehangen.
Zuletzt möchte ich mich noch für die Länge entschuldigen, irgendwie ist es beim Tippen über mich gekommen. Danke für eure Mühe.
LG Alex :)
Angenommen
Moorweiler ist nun als Weiler auf den ottonischen Karten verzeichnet.
Die Lehrlingsschmiede kann in Betrieb genommen werden.
Küsschen flizi
Danke!
Du bist ein Schatz. Danke dir!
Wer will, dass die Welt bleibt, wie sie ist, der will nicht, dass sie bleibt.