Die dicke Tür zum Arbeitszimmer des Vogtes wird aufgestoßen und lässt einen Mann herein, der unschwer als Bote zu erkennen ist. Der Mantel des Boten ist zerknittert, an seinen Stiefeln scheint Schlamm zu kleben doch trotz seiner bäuerlichen Erscheinung steht er aufrecht da.
„Macht die Tür zu, es zieht!“, knurrt der arme Mann, der seinen Alltag zwischen Zahlen und Dokumenten und noch mehr Zahlen und Dokumenten fristet und von dem bekannt ist, dass er über seine Arbeit mürrisch geworden ist.
Der Bote dreht sich herum, lässt die Tür wieder ins Schloss fallen und tritt an den Tisch des Beamten heran, welcher sich unter der Last des Papieres und Bücher zu biegen beginnt. Der metallene Kelch Wein scheint das Einzige zu sein, dass ein wenig Freude in die kühlen und steinernen Mauern der Burg zu Memleben und sein Leben bringt.
„Nun? Was wollt ihr?“, fragt er, seufzt etwas resigniert und wedelt mit der Hand in der Luft herum. „Ich bin ein vielbeschäftigter Mann, ein jeder will etwas von mir und ich habe noch zu tun.“, fügt er hinzu.
„Dann will ich euch nicht länger berauben.“, erwidert der Bote verschmitzt. „Eurer Zeit.“, fügt er mit einem Zwinkern hinzu als er den verschreckten Ausdruck seines Gegenübers bemerkt.
„Sicherlich seid ihr mit der Geografie dieses wunderschönen und verregneten Landes vertraut, sodass ich euch nicht weiter aufklären muss, wo die schlammig sumpfige Moorebene im Osten Memlebens ist.“, spricht der Bote mit einer ausholenden Geste.
„Ein Dichter und Schreiberling, Mann der vielen Worte.“, seufzt der betagte Abgesandte des Königs und sinkt tiefer in seinen schmuck geschnitzten Stuhl. „Womit habe ich das heute nur verdient?“, murmelt er, nimmt einen großen Schluck seines Weines und legt seine Arme auf die gemütlichen Lehnen um sich in sein Schicksal zu ergeben.
Der Bote spricht weiter, ohne der Reaktion des Mannes Aufmerksamkeit zu schenken und schlendert dabei durch den Raum, als hielte er einen Plausch mit sich selbst. Zum Verdruss des Vogtes, der bei jedem Schritt die Zähne zusammenbeißt um nicht ausfallend zu werden, da der Schlamm der Stiefel Abdrücke auf dem Boden hinterlässt. Wenigstens eine Aufgabe, um die sich später nicht er, sondern einer der Bediensteten kümmern muss.
„Das Moor ist ein trüber Ort und wenn das Wetter im Herzlande schlecht ist, so ist es dort noch schlechter. Nebel und Regen, Schlamm und das Blubbern des Moores beherrschen dieses Gebiet und mehr als eine arme Seele verirrt sich vom Weg und gerät rettungslos in die Fänge des tückischen Landes, welche sie hinab ziehen und nicht mehr loslassen.
Sicherlich habt ihr es schon einmal gehört, wie es das Finstermoor genannt wird und ich mag euch versichern, dass das nicht nur an der alten Banditenbande liegt, welche ihr rechtschaffend beseitigt habt. Menschen, die ins Moor kommen sind entweder krank und verstoßen, Aussätzige oder Verbrecher, Menschen die sich hineinverirrt haben oder die keine andere Wahl haben als diesen Weg zu nehmen. Es heißt, dass der Wahnsinn in den Seen lauere, die Einsamkeit versucht die wenigen Fackeln zu ersticken und der Hunger ein ewiger Begleiter ist, solange man sich darin aufhält. Darum schickt mein Herr mich zu euch.“, erklärt der Bote und bleibt schließlich vor dem Tisch des Vogtes stehen zu bleiben, der unwirsch mit der Hand wedelt.
„Und was will er? Blümchen pflanzen um den Anblick hübscher zu machen? Der Sonne sagen sie solle öfter scheinen? Ihr habt es gesagt: wer im Moor ist, der ist meistens verzweifelt. Will er den Leuten sagen sie sollen nicht hineingehen?“, fragt der königliche Gesetzeshüter.
Der Bote grinst ein wissendes Lächeln, vielleicht eine Spur breiter als es normal gewesen wäre und kichert. „Aber nein. Er will dort wohnen!“.
Mit einem weiteren Kichern nimmt der Bote einen schweren Sack hervor in dem es verdächtig nach ottonischen Thalern klimpert und stellt ihn auf dem gebeugten Tisch ab, der unter der zusätzlichen Last ächzt. Daneben legt er eine Papierrolle und verbeugt sich, bevor er den Raum verlässt.
Der verdutze Vogt bleibt noch einen weiteren Moment sitzen, unschlüssig ob er sich verhört hat. Schließlich greift der nach der Rolle, zögert kurz und greift stattdessen nach dem Wein und nimmt einen weiteren tiefen Schluck, bevor er sich dem Schriftstück widmet.
„Hiermit beantrage ich, genannt Vielerlei,
die Anerkennung Moorrands als Einsiedelei,
so sollt ihr mir die Aufsicht übergeben
im Moore östlich von Memleben.
Die Auflagen sind all‘ erfüllt,
die Tahler liegen euch vor,
es steht ein Haus mit Grund und Tor,
sofern der Nebel es enthüllt.
Dies alles nach Gesetz und Recht,
welch‘ ihr in seinem Namen sprecht,
so arbeitet und tragt es ein bei Zeit,
auf allen Karten, nah und weit.
Gezeichnet
- Vielerlei“
OT:
Hiermit beantrage ich die Anerkennung Moorrands als Einsiedelei.
Die Fraktion ist erstellt und der erste Chunk bereits gekauft.
Bitte den Marker für Moorrand bei (5400/650) setzen.
Danke euch für euere Mühen :)
Anerkannt
Moorrand ist nun auf den ottonischen Karten verzeichnet.
I dont like expending more effort than I have to.
Moorrand liegt im Finstern,
Moorrand liegt im Finstern, die Nacht hat sich schützend über die wenigen Hütten gelegt und der Mond schaut scheu von oben herab.
Eine einsame Seele irrt durch das Moor und versucht durch die weißen Fäden des Nebels die kleine Karte in seiner Hand zu entziffern.
"Hier, nein dort...oder?", murmelt er, leicht zitternd vor Kälte und dem Gefühl beobachtet zu werden. Und sich verlaufen zu haben. Die Karte ist noch nicht allzu alt, eigentlich müsste er bereits mitten in dem gesuchten Ort stehen. Dann steht er auf einmal am Wegesrand, unschlüssig, ob es der Weg ist, den er vor einer Weileaus den Augen verloren hat und er im Kreis gleaufen ist, oder ob es der Weg ist den er suchte.
Schließlich fällt sein Blick auf eine Taverne, die ein wenig weiter entfernt steht und grummelt, man hätte die Einsiedelei auf der Karte etwas besser einzeichnen können.
Er verschwindet ins Wirtshaus, um die Nacht nicht draußen verbringen zu müssen.
OT: Ich würde mich freuen, wenn die Markierung Moorrands auf (5353/64(643) verschoben werden könnte, damit sie nach dem Umbau von Häusern und geplanten Gebäuden möglichst mittig liegt. Vielen Dank euch :)
Wer will, dass die Welt bleibt, wie sie ist, der will nicht, dass sie bleibt.
Erledigt
Die Markierung Moorands wurde geändert.
Küsschen flizi