[Verkündung] Eine fürstliche Hochzeit!

Unter der prallen Mittagssonne, gen' des frischen Herbstlüftchens trabt im elegant aufrechten Sitz eine strahlende Kolonne auf die Höfe Memlebens... Mit Prunk behangen, den Löwen auf blau weißen Grund tragend durch den Schatten der Tore auf die matschig flimmernden Kirchenhöfe.
Die in blau-weiß gehüllten Laufburschen schwingen sich hastig von ihren Schimmeln, stoßen die Standaten in den lehmigen Boden und treten eilig im Gleichschritt vor die massiven Eichentore des Münster. 
Eine gut beschmückter Manne, in Pelz, Gold und Silber gehüllt lässt lauthals verlauten:

"Oh du Pöbel! Oh du schmiegende Maid! Oh ihr mein hochwürdigster Pater, oh my Lord! Man bringe rasant frohe Kunde aus den Gefilden des Südens!
Der durchlaucht Fürst von Korff nehme eine Gemahlin! So verzaget nicht ihr habet richtig gerhört! Die hochwürdige Dame Kenna dey Vlanda vermag das märkische Gold an den Finger gesteckt zu bekommen und unter den Worten eines Paters in Gottes Armen mit dem Fürsten bis zum Sargnagel geeint zu werden...
Am 5. des Monats September dieses heiligen Jahres zur 19. Abendstund´ soll sich Wort und Hand auf geweihten Boden der Burg Lasions gegeben werden!"

Ein Strahlen ziert nun das Gesicht des Boten 
"Doch auch hier soll nicht jeder Arg' und Wort verlieren! Auch für Fest und Kampf sei gesorgt! 
Ein jeder Manne der sich traue solle sich im Tuniere um das in Öl getauchte Schwert des Fürsten kloppen ! Man munkle es sei so scharf es stecke den Stoff eine jeden Rüstung in brannt...
Auch für Show und Unterhaltung ist mit fließendem Programm gesorgt! Fecht, Gauklerei und Theater von Gottes Hand bei Fest und Überfluss!

So sage ich euch Bürger von Nah und Fern! Kommet am fünften Tage des neunten Monats in die Gefilde Lasion und wohnet dem Ereigniss bei!
Es solle für alles gesorgt sein! 
Also, auf ein baldiges! Man erwartet reges Erscheinen!"

Mit einem eleganten Sprung satteln sie ihre perlweißen Wallachen wieder auf, ehe sie die Standate im Wind wehend vom Hofe gen' Süden gallopieren...

Ein kleiner Konvoi aus in weiß-blauen Wappenröcken gekleideten Waffenknechten und einem mit gold behangenen Herold traben auf weißen Wallachen  ins Memlebener Gefild'. Ein im leichten Winde wehendes Korffbanner liegt stramm in den Händen des letzten Waffenknechtes. Auf dem Marktplatze Memlebens angekommen rollt der Herold ein Pergament aus und lässt verkünden:

"So höret, für die kommende Hochzeit der ehrbaren Dame Kenna dey Vlanda und dem hochwürdigen Fürsten Korff sind noch fähige Spielmänner gesucht, welche gewillt sind an einem Theaterstück teilzunehmen. Sollte ein jener interesse haben, so soll er beim Fürsten Korff vorsprechen."

Der Herold rollt zufrieden sein Pergament wieder ein und reitet mit samt dem Konvoi durch das Westtor davon...

Ein Bote mit Rotweißem Rock hämmerte am Schwarzem Brett eine Nachricht:

 

"An Fürst von zu Korff . Diese Idee mit den Theaterstück finde ich schön und gut aber....  Ihr  Vergesst etwas... Ich Nachfolgergräfin von Stratholme bin für Theaterstücke zuständig... Wenn ihr ein Theaterstück aufführen wollt... Dann haltet dies mit mir zur Absprache. Ich finde es ungeheulich das ich nicht in Verbindung gebracht werde... Da in Zukunft ein Theater in Stratholme erbaut wird,,, Mit allen Drumm und drann... und auch einer Theatergilde wodurch ihr mit mir am besten Kontakt nehmen solltet"

 

Gezeichnet. Beatrice von Menethil .

Ein Mann in klosters' heilig' Gewand, ein bronzenes Kreuz an der Kette hängend und drei Knoten in den hängenden Kordeln,  reitet auf den Höfen Memlebens ein. Auf einem alt gebrächlichen Esel reitet er an das Tor des Münsters, ehe er nach kurzem Gespräch mit dem örtlichen Pfarr' vortritt und mit lauter und gemächlicher Stimme verlauten lässt:

"Höret her! Im Namen des heiligen Vaters, solle einem jedem frommen Bürger der Lande Recht und Bot' gegeben sein vor heiliger Zeremonie das heilige Sakrament der stillen Beichte beim Pater Archibald abzulegen, oder mit ihm ins Gebete zum Herrn zu gehen...
So soll Buße getan werden für jeden Frevel, und ein jedes Sakrileg, in der Bitte um Erbarmen voller Ehrfurcht an Gott...
So suche man an jenem Tage den Pater auf um sich zu freien' von jeder Schuld, Gott im Hilfe und Erbarmen zu bitten und den Segen der Kirche einzuholen...

So schütze der Herr euch auf ein jeglich' Weg und man möge euch segnen sollet ihr fromm Buße tun dem allmächtigen Herrn...
Auf ein baldiges..."

Und so zieht der kirchliche Legat mit einem frohlockenen Summen auf dem Lippen auf seinem alten Esel wieder seiner Wege...

*Immernoch reiten einige Boten von Ort zu Ort und verbreiten den letzten unwissenden Bewohnern der Landen die Kund´ der Hochzeit*