Den wohledlen Herren der landesherrlichen Vogteiburg zu Memleben.
Hier soll als verkündet gelten, dass das neu erschlossene Lehen von Blackwell als Markgrafschaft in die Grundbücher der kirchlichen und weltlichen Skriptoren eingetragen werde. Diese Länderei diene fortan dem herrschaftlichen House of Harrow von Mercia zum Familiensitz. Um die Arbeit am rauhen Steine der Zivilisation zu befördern wurden die dunklen Fichtenwälder dieses Fleckens Nordbritanniens mit Axt und Reisigfeuer für die Rodung geschwendet, so dass man rasch Platz für ein kleines Siedlungsdorf von 30 Morgen Land erschließen konnte. Dort wird man bereits einen Milchhof, eine Fischerei und einen emsigen Dorfschmied finden, welche die knappen Dutzend Bewohner versorgen. Um den harten Winter zu überstehen wurde an Weidtagen eine gemeinsame Jagdgesellschaft mit dem nahegelegenen Grafenhause von Felton eingerufen, die mit unserer Hundemeute bereits das Wild aus dem Unterholze trieb.
Euch sey für die vorzunehmenden Eintragungen in die Grundbücher herzlichst gedankt, anbei legen wir eine angemessene monetäre Kompensation für eure Mühen.
(An das Dokument wurde ein kleiner Leinensack gebunden, in dem sich ein angebissenes gewöhnliches Käseeck findet.)
Gott schütze euch!
Mammon Harrow, Duke of Mercia zu Blackwell
"Our Hounds Bite"
Die Rodung von Blackwell 1127 (nachkoloriert) [quelle]
Verkündung des Hoheitsgebietes
Ein Bursche in gelb-schwarzem Wappenrock erreicht die Vogtsburg in Memleben. Mit schlotternden Beinen tritt er an den großen Tisch des lokalen Statthalters und legt vorsichtig ein gesiegeltes Schriftstück vor ihn. Skeptisch überfliegt der Beamte das kurze Schreiben und betrachtet dann die Karte, welche der mercianische Vogt anhing.
"Dem Kartograpfen der ottonischen Lande..." - steht es im Adressaten. Der Burgvogt nickt und weist dem zitternden Burschen die Tür. Die Karte legt er zur Seite und lässte sie dann dem Kartographen zukommen, sodass dieser das Gebiet verzeichnen kann.
(Die Karte kann hier eingesehen werden https://ibb.co/56SXknD)
De sük mit Swientjeschiet slickt, kriggt smerig Flunken.
Blackwells betrieblichen Belange
*ein Bote reitet aus dem kalten Nordwesten Richtung Memleben. Er steigt im Hof der Burg zu Memleben von seinem Kaltblüter und schreitet durch die Pforte des hiesigen Stadthalters.*
„Ehrenwerter Vogt der Memleber Lande, hört mein Anliegen. Im Auftrage des Regenten Jonte Graag von Blackwell, würde wir gerne die Dienste eure Handlager in Anspruch nehmen“, beginnt der Bote mit ruhiger Stimme.
„Zuerst soll die ortsansässige Schmiede von Eren Temle auf ihre Tauglichkeit geprüft werden. Dort werden ab sofort die feinsten Materialien der Lande verarbeitet. Die nötigen Werkzeuge und Ambosse sind bereits angeschafft und derart ungenutzt, dass bereits Staub ansetzen. Man findet die Schmiede nahe der Kirche. (Schmiede Level 3, -1363/55/-1273)
Außerdem soll ab sofort einer der Zahlenverdreher der ottonischen Goldbank in der kürzlich fertiggestellten Burg zu Blackwell seine Geschäftsräume beziehen. Ihm werden eine gut ausgestattete Kammer, sowie ein bequemer Arbeitsplatz bereitgestellt. Der alte Knauser soll seinen Karren im zweiten Hof der Burg entladen und dort das rechte Haus bewohnen. (1480/ 91/ -1303).
In der Stube nebenan sollen Braumeister ihren Betrieb aufnehmen, welche die feinsten Getränke herstellen sollen, auf das unsere Gäste nie mehr dursten müssen! Um seinem Handwerk baldig nachgehen zu können, soll der angeschaffte Braukessel begutachtet werden. Dessen Qualität ist natürlich unfraglich. (-1479/93/-1313)“
*der Herr in seinem braunen Mantel zwinkert und wirft wortlos einen Münzbeutel auf den schweren Tisch des Burgvogtes. Daneben legt er eine gerollte Verfügung des Regenten, welche seinen Worten Gewicht geben sollen. Ein feines Siegel aus dunkelrotem Wachs hält sie geschlossen.*
„Die Bewohner Blackwells bedanken sich für Euer schnelles Handeln und wünschen einen angenehmen Tag.“
*Der Bote nickt nur kurz, als er seinen Monolog beendet hat, macht auf dem Absatz kehrt und steigt ungeachtet des überforderten Burgvogtes auf seinen Schimmel*
Leder in den Landen!
Mit zügigen Schritten wandert ein junger Bursche in gelb-schwarzer Stoffmontur durch die Niederlassung Memleben. Seine unsicheren Blicke streifen umher, bis er bald jene Unterkunft der ottonischen Jägerszunft erkennt, welche er sucht. Ein vergilbtes Stück Pergament in der Hand stolpert er vor den ottonischen Zunftmeister.
„Ve … verzeiht, Herr...", beginnt der Bursche mit unruhiger Stimme. „Der Herzog Mercias und Graf zu Blackwell, Jonte Graag, schickt mich, um Euch mit der Abnahme einer Gerberstelle in den Wäldern seiner Ländereien zu beauftragen."
„Aha.“ Der Herr streckt die Hand aus. „Und was hast du dort in deiner Hand, Bursche?“
„E … eine Karte, mein Herr. Sie zeigt den Ort der geplanten Gerberei, damit Eure Leute sie in den Wäldern finden.“ Zitternd reicht er dem Zunftmeister das Pergament und tritt einen Schritt zurück. „D … die Gerberei ist markiert, Herr.“ (-1175|58|-1206)
Der alte Gerber nickt langsam: „Sag deinem Herrn, dass sich meine Leute darum kümmern werden.“ Er dreht sich um und legt die Karte auf seinen Tisch, „Und nun geh‘. Du störst mich.“
„Na … natürlich, Herr. Der Friese dankt“, erwidert der Knabe knapp.
Mit zittrigen Knien tritt der Botenjunge aus dem Zunftgebäude und atmet kurz erleichtert aus, bevor er sich zurück nach Blackwell macht, um seinen großzügigen Lohn zu erhalten.
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Eingerichtet
Die Gerberei kann in Betrieb genommen werden.
Küsschen flizi
Ein neuer Ritter für Blackwell
Vor einem Gasthaus vernehmt Ihr die Stimme eines Wandererzählers. Er scheint über die Geschehnisse der Lande, welche er auf seinen Reisen aufschnappen konnte, zu berichten. Voller Neugierde drängelt Ihr Euch durch die Menschenmenge vor dem Haus, um dem Mann zu lauschen.
Der Erzähler schaut in die Menge, die sich um ihn herum versammelt hat. „Doch eine Sache…“, beginnt er, „… habe ich auch aus dem Norden mitgebracht. Die Menschen dort sind normalerweise sehr still, wenn es um die Geschehnisse bei Hofe geht. Die Menschen in den Dörfern sprechen zwar häufig von kleineren Veranstaltungen, die der Fürst zurückgezogen in seiner Burg begeht, doch kommen selten Fremde in deren Genuss.“ Er richtet sich langsam auf und öffnet seine Arme: „Vor wenigen Tagen jedoch erlebte ich höchstselbst mit, wie der gnädige Herzog einem seiner treuen Diener die höchste Ehre verlieh, die er zu gewähren im Stande ist. Er erhob nach dem Verscheiden des ehemaligen Ritters seiner Dynastie einen neuen Würdenträger in diesen Stand.“
Die Menge tuschelt leise. Ihnen scheint nicht bekannt zu sein, welcher Ritter gemeint sein soll. Das Thema des Getuschels schwenkt dadurch schnell zu den ominösen Festen, die hinter den hohen Mauern stattfinden sollen, über.
Der Wanderer räuspert sich, um sich wieder Gehör zu verschaffen. „Jacob Williams sollte diese Ehre zu Teil werden. Ein aufstrebender Adliger aus den Nordlanden, welcher sich durch seine Treue zum Fürsten und zum Orden des heiligen Benedikt verdient machte. Ein Mann, welcher den Angriff des feigen Fürsten Bourbon auf das Kloster Rochester lädiert überstand und noch den Mut aufbrachte, eine Nonne aus den Flammen zu retten. Ein Mann, welcher den einstigen Bischof und seinen Fürsten mit seinem Leben zu schützen bereit war. Und ein Mann, welcher sich darauf versteht, die ritterliche Tugend zu ehren und zu leben.“ Er macht eine kurze Pause.
„Vor seinem Fürsten kniend, den Blick auf den Boden gerichtet und die Hände auf dem Herzen ruhend, schwor er dem Grafen Blackwells die Treue bis in den Tod. Er schwor, die Aard de Graag und deren Glaube zu schützen und treu zu dienen. Und er schwor, den Tugenden des Rittertums jede Ehre zu erweisen, die jener Titel von ihm fordert.“
Ihr nehmt die Informationen auf und erwartet gespannt, ob der Erzähler noch etwas zu sagen hat. Die Menschen um Euch herum wirken angetan von dem Gedanken an einen Ritter der Tugend, wie der Erzähler es vortrug.
„Bevor er jedoch seine Pflichten aufnehmen konnte, wurde ihm noch aufgetragen, gemeinsam mit dem dortigen Meisterschmied eine Waffe zu fertigen, wie sie nur ein Ritter als sein Amtszeichen zu führen vermag.“, ergänzt der Wanderer noch, ehe er sich wieder setzt und nach einem Krug Bier umsieht, an dem er sich bedienen kann.
Unwissend, ob diese Erzählung Eure Zeit nun wert war, zieht Ihr weiter unbehelligt Eure Runden durch das Dorf.
[Das Geld befindet sich bei (-1493|90|-1286) und der Titel soll an Konsti_fc gehen.]
De sük mit Swientjeschiet slickt, kriggt smerig Flunken.