Der Falke, der seine Stimme nicht kennt.

Bild des Benutzers Elise Payne

Sie sitzt mit dem Rücken an einer der Wände von Memleben und schreibt hastig auf ein Stück Papier, mit enger Schrift, damit möglichst viel drauf passt.

"Vor kurzem bekamen wir in Sturmkap, eine kleine Einsiedlerei südlich von Hewe und westlich von Callasia, Besuch der gefühlten halben Armee Falkenbergs. Der Mann, welchen sie Lord nannten vorran und als ich ihnen entgegen trat, sprachen sie vom Krieg. Krieg ohne eine Begründung, wie mir schien. Als Grund gab er schließlich an, das die jüngste unserer Einwohnerinnen seinen Namen und sein Haus beleidigt haben solle. Ein wahnsinniger, welcher wegen den Worten eines Kindes zu den Waffen ruft und den täglichen Frieden in Sturmkap zu stören droht! Einzig das erscheinen des Großjarles verhinderte eine blutige Auseinandersetzung mit dem, in meinen Augen, doch recht kriegssüchtigen Lord von Falkenberg.

Einige Tage später ritt ich nach Falkenberg, um die Sache zu klären. Dort erzählt Lord Hadley mir, dass unsere Einwohnerin ihm von angeblichen Kriegsplänen erzählte, welche Sturmkap gegen Falkenberg hegte. Alles eine Lüge, denn wer mich kennt weiß, dass ich nicht so töricht bin Krieg mit Falkenberg anzufangen - Vor allem nicht als wehrlose Einsiedlerei mit einer Hand voll Einwohner. Vor allem nicht als Ort am Meer, welcher den Frieden schätzt...
Und dennoch log mir der Lord dreist ins Gesicht. Er plante unser Dorf niederzubrennen, da unsere bei weitem nicht erwachsene Einwohnerin einer Zwangshochzeit nicht zustimmte, im angetrunkenen Zustand. Das war seine Intention. So habe ich innerhalb von wenigen Tagen drei verschiedene Geschichten für seine Beweggründe gehört und wenn der Lord sich selber zweimal wiederspricht, so glaube ich der Zunge eines ungehörten Kindes.

Meine Herren und Damen, der Lord sucht Krieg mit kleinen Einsiedlerein aber sucht mit eingekniffendem Schwanz das Weite, wenn jemand von vergleichbarer Größe sich ihm entgegen stellt. Es ist bekannt, dass er lügt um Gründe für einen Krieg zu finden und sich nichts aus gegenseitiger Ehrlichkeit zwischen Lords und Dienern macht, solange es seinem eigenen Gelüsten dient.

So verkünde ich, Grimoire Weiss, Lehnsherrin von Sturmkap, dass es dem Lord Hadley absofort verboten ist Kontakt mit einer meiner Einwohnerinnen aufzunehmen oder meine Länderein zu betreten. Sollte er dies dennoch tun wird er das Schicksal erleiden, welches Hetzer und Lügner verdienen.

Wir suchen keinen Streit, doch Lord Hadley hat den Leviathanen von Sturmkap geweckt. Und dieser wacht über seine Länderein, und seine Leute."
 

Unter der Nachricht ist ein Wappen abgebildet, der schwarze Leviathan von Sturmkap. Wissend, was es auslösen oder bedeuten könnte. Doch ihr Herz war von Recht erfüllt und sie hatte gelernt, dass sie nicht zweifeln sollte. Und der Lord hatte, nach allem, ihrer Einwohnerin schaden zugefügt. Und wer es schaffte, sich selbst zu wiedersprechen der hatte nicht den Titel eines Lordes verdient.
Auf ihrem Weg zurück nach Sturmkap schlug sie, nach einer kurzen sehr unaussagenden Unterhaltung mit dem Lord Hadley, die Nachricht an ein Brett. Mit wehendem, roten Umhang war die Lehnsherrin in der Dunkelheit der Nacht verschwunden zu dem Ort, wo die Winde und Wellen Sturmkap's sie riefen.

Bild des Benutzers Lilith_Daelwon

Gute Geschichte :D - ist nice geschrieben 

~ Swuush ~