[Geschichte] Der jüngste der Kallenberg´s

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OT: (es wird empfohlen sich vor dieser Geschichte die Charaktervorstellung von Marc_IceBlade durchzulesen, da dieser Beitrag darauf aufbaut. Link: http://ottonien.de/?q=node/2787 )

Wieder einmal kehrte der Lehnsherr von Hateno aus Memleben zurück. Er konnte bei den Händlern die benötigten Waren zu einem guten Preis bekommen. Zufrieden und auch etwas erschöpft zog er sich in sein Haus zurück, setzte sich an seinen kleinen Holztisch und atmete tief aus. Er erblickte einen abgerissenen Stofffetzen mit einem goldenen Rand auf dem Tisch und nahm diesen in die Hand. Auf dem Fetzen war ein Teil eines Geweihs zu sehen. Wieder erinnerte er sich an die Geschichte, die ihm sein Berater Marc vor einigen Tagen erzählte und erneut brachen Gedanken wie ein Wasserfall über ihn herein. Stimmen wurden in seinem Kopf laut, die sich gegenseitig übertönen wollten.
Moritz schüttelte den Kopf um seine Gedanken zu ordnen. „Immer wieder dasselbe“ murrte er vor sich hin. Er stand auf sah aus dem Fenster und betrachtete die Felder von Hateno. Die Geschichte seines Beraters kam ihm so unwirklich aber durch die vielen Übereinstimmungen auch glaubhaft und einleuchtend vor. „Gäbe es doch nur ein Zeichen, was ich tun soll“
Gerade als er sich vom Fenster wieder abwenden wollte erspähte Moritz hinter den Feldern einen Hirsch. Sein Fell glänzte in der Abendsonne golden und sein Geweih war das prächtigste, das der Lehnsherr je gesehen hatte. Schnell griff er nach dem Stofffetzen und hielt ihn ans Fenster. Das Geweih sah dem auf der Abbildung zum verwechseln ähnlich. Der Hirsch drehte seinen Kopf und blickte Moritz nun direkt ins Gesicht. Wie gelähmt starrten sich beide an, bis der Hirsch sich nach wenigen Augenblicken umdrehte und zwischen den Bäumen verschwand.
Kurz darauf klopfte es an der Tür. Moritz erschrak, ließ das Stück Stoff fallen und öffnete die Tür. Davor stand Marc. „Ich grüße euch, Herr“, sagte er „habt ihr euch inzwischen schon Gedanken zu meinem Anliegen gemacht?“ Nach ein paar Sekunden antwortete der Lehnsherr schließlich: „Ja, habe ich, Bruder. Unser Adelshaus, Kallenberg, soll wieder aufleben!“