Vom Richter und den Banditen

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*Vor dem Sitze zu Lasion erscheint ein Bote, welcher zuvor in allen größeren Siedeleien ein Schreiben hinterließ, welches prunkvoll an den schwarzen Brettern angenagelt wurde. Auch hier möchte er die Kund verbreiten, doch entscheidet sich der Bursche dazu, ein Podeste zu erklimmen, worauf er seine Worte durch jedermanns Ohr schallen lässt.*

 

"Horcht, junge Edelmänner und Frauen, Bauern, Handwerker, Rotzlöffel... und auch ihr, Sklaven! Den Titel "Hüter der Ordnung" verlieh der Reichsrate in seiner letzten Tagung dem ach so ehrwürdigen Grafen Markvart Zajic. Doch was sagt ihr, wenn dieser Mann binnen kürzester Zeit auf die Prinzipien eines höchsten Richters spuckt? So ist wohl jedem bekannt, dass sich Trdkova und Rubricatus im Kriege befindet. Doch scheint der unverständliche Graf mit den Banditen und Unruhestiftern aus Ravenstaedt zu paktieren, welche erst jüngst die Lande bei Venetor besiedelten. Diese sind dafür bekannt unbegründet und wahllos unschuldige Einwohner zu attackieren, die unser geliebtes ottonisches Land zum florieren bringen.

So rief Trdkova nach deren Hilfe im Kriege, welchen sie sonst bitterlich verlieren würden. Die einzige Lösung scheint also Jene zu sein, mit der das Vertrauen sämtlicher führender Adelsgeschlechter des Reichsrates gebrochen wird. Wie wohl der ehrwürdige Lysander Winterburg und somit künftige König auf solche Neuigkeiten reagieren wird? Und ist es als treuer Christ unter Bischof Matthew Hamsworth wirklich vertretbar, solch eine Tat einzugehen?

So zeigte sich bereits bei ihrem Beitritte, dass Trdkova Ausrüstung an die Banditen übergab, damit diese schleunigst ihren Zweck erfüllen könnten. Wundert euch also nicht, wenn das Geschrei der Slawen wieder groß ist, sollten sie sich hiervon Gehör verschaffen. Mehr als minderwertige Beleidigungen und Lügen werdet ihr aus ihren Kehlen nicht ertönen hören oder auf dem Pergament geschrieben finden.

 

So gehet mit Gott und habt einen gesegneten Tag!"

 

*Der Bote springt vom Podeste und schwingt sich auf sein Ross.. wenige Sekunden später sieht man ihn bereits nach Norden in die Ferne reiten*

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*Nach jener Kund erscheint das Heer zu Trdkova hintern dem nun stotterndem Boten. Ein Gelächter bricht aus, als der Boten anfängt zu tränen und um sein Leben zu flehen. Einer jener Männer ruft lauf aus:* 

 

Wie ihr seht, haben die Worte der Heiden keinen Halt und Fuß. Heulend stehen sie nun da, wissend, dass sie schon lange verloren haben..Burgen wurden erobert, nicht zuletzt jene von Lundun..Hört Pöbel! Die einstige Räuberbande, war gewillt unschuldige Leute in Ruhe zu lassen! So bot der Hüter der Ordnung, Herr über Kranj, Directus und Trdkova, Lord Markvart Zajic, jenen an, als Söldner ihren Blutdurst im Krieg zu stillen. So kam ihm sogleich auch zu Ohren, dass nur die Pöbel aus Venetor, ebenfalls Ketzer, zu Schaden gekommen sind. Frohe Kunde für alle! Es wird schon baldig eine Ratssitzung geben, wenn der Krieg endlich vorbei ist, und die Heiden aufgeben..So soll dort über alles gerichtet werden, über die Ketzer, Heiden, als auch über die ehemlaigen Banditen. Jene Banditen jedoch, wie ich es vernahm, haben derweil niemand unschuldiges angegriffen! Der Hüter der Ordnung selbst verhinderte jenes an einem Abend in Memleben, wo der mutige Lord einem trolligem Krieger seine Plattenrüstung zurück eroberte! So spucket keine Lügen aus werter Heide oder Ketzer..Was auch immer ihr zu sein vermagt..

*Weiterhin heult der Bote auf dem Boden herum..Hoffend das die starken Krieger ihm Gnade zeigen...Gnade für Ketzer und Heiden..*

*Nach jener Kunde schlägt ein Bote breit Grinsend eine Schriftrolle in Memleben auf dem Marktplatz an einen Baum, wenige Augenblicke später liest ein fähiger Mann die Worte laut für alle hörbar vor:* 

Sie plünderten alles, was nicht niet- und nagelfest war, setzten Häuser und Ställe in Brand und töteten jeden, welcher sich nicht schnell genug vor ihnen retten konnten.
Seeräuber. Kein anderes Banditengesindel lässt mehr Menschen davonrennen, als sie.
Doch sie kamen nicht nur wegen den Feldern und Habseligkeiten, sondern auch wegen dem Dorf selbst.
Mit einem direkten Zugang zum Meer, umschlossen von einem Gebirge welches schnell mit den Alpen verglichen wird, eignet sich dieser Ort perfekt für eine dauerhafte Behausung.
So bezogen sie Ravenstaedt als ihre neue Bastion, um von dort aus weitere Raubzüge auf die ottonischen Lande unternehmen zu können. 

Möge unser neuer König weise und gerecht über das Seeräuber Gesindel und den Hüter der Ordnung, welcher sich mit diesem Pack gemein macht und sie mit Geld sowie Waffen unterstützt, richten!

*Er fährt sich amüsiert durch den Bart und nickt kurz, ehe er sich in die Schenke begibt*

*Graf Emil Weissenfels steht allein in seiner Burg. Er soeben schickte er einen Boten nach Memleben. Dieser verkündet folgendes auf dem Marktplatz:*

Was Graf Zajic von sich gibt ist eine Lüge, so steht das Grab des Jaques Sac aus Quiberon, eines frommen Anhänger der Lehren Jesu´ in Venetor. Ermordet, ja ermordet wurde er von dem Gesinde, welches sein Unwesen in den Herzlanden treibt. Wenn der Hüter der Ordnung meint, ein Pakt mit Mördern sei angebracht, Mördern an einem frommen Christen, dann ist sein Titel fälschlich! Dazu sei gesagt, dass dieser Mann nicht das erste Opfer der Schergen des Slawen waren, ermordete er mit eigener Hand zuvor den Christen Nathan Mowairan auf dem heiligen Boden in Rochester!
Ich frage ein weiteres Mal: Mit welchem Recht erlaubt sich der Mörder unschuldiger Christen, im Namen Gottes zu sprechen?

Der Bote zieht wieder ab und berichtet Graf Emil von den Ereignissen in Memleben
 

 

Ein Bote bringt Kund aus Memleben in die hölzerne Bastion zu Trdkova. Kopfschüttelnd nimmt Ansor Zajic, Sohn des Grafen Markvart Zajic, die Verkündung aus Venetor entgegen. Da die falschen Worte eines feigen Neuadeligen nicht so stehen gelassen werden können, lässt er eine Verkündung ausrufen:

Christenenheit des ottonischen Volkes, meine Brüder und Schwestern. Die Worte des Grafen zu Venetor sind von gespaltener Zunge. Man könnte glauben, dass ein Mann, der schon mit Feigheit bestraft ist, wenigstens einen klugen Kopf besäße...

Die Männer die an der Küste Venetors an Land gingen waren brutal, ihre Kehlen verzehrten sich vor Begierde nach Blut. Sie raubten und plünderten, und auch Unschuldige mussten leiden. Doch als Graf Zajic zu ihnen kam, im Sinne seinem Amt als Hüter der Ordnung gerecht zu werden, kamen sie zur Besinnung. Nichtmehr wahllos plündernd, richten sie von nun an ihren Blutdurst gegen jene, welche sich mit dem Satan zusammen getan haben.

Sagt *verächtlich* Graf Weissenfels, welches Recht steht euch zu, das Wort Christentum überhaupt noch auszusprechen. Angeschlossen habt ihr euch den Ketzern und heidnischen Söldner aus dem Sandmeer jenseits des Grenzflusses. Erhebt das Schwert gegen treue Christen. Hört her Volke Ottoniens! Der feige Graf zu Venetor, der an die Christenheit Appell richtet, ward nur vor wenigen Monden gesehen worden, wie er zusammen mit Ketzern und den falschen Christen aus Lundun, das friedliche Dorf Peschek überfiel! Dreckschristen waren die Ausrufe seiner teuflischen Begleiter, welchen er mit des Satans Feuer in seinen Augen zustimmte. Nun spricht ein solcher Mann von Morden an frommen Christen, um von seiner eigenen Wenigkeit abzulenken. Abgewandt hat er sich von Gottes Licht, denn er steckt mit den Christenhassern aus dem Orient unter einer Decke! So soll er in den Feuern der Hölle schmoren!

Soll sich der feige Graf, dessen Schultern anscheinend zu schwach sind, einen Harnisch zu tragen, in seinen Gemäuern verstecken und einkoten, wenn die slawischen Krieger anrücken.

Doch soll er es nie mehr wagen, den Grafen Zajic in seiner Würde als Hüter der Ordnung und frommen Untertan Gottes anzuzweifeln! 
 

Ein daher gelaufener Bauer, anscheinend aus Quiberon, hörte dem Boten zu, als dieser Jacques Sac anspricht, sagt er zu einer Bäuerin:

Der Jacques? Ich 'abe ge'ört, er soll noch beerdigt werden in die Quiberon... 'öchstens eine Gedenkstein steht in Venetor...

Er geht seines Weges.

 

~dieser Bauer aus Quiberon