[Event] Märchenstunde

Was gibt es schöneres an langen Sommerabenden als einer phantasievollen Fabel zu lauschen? Welch Schande es doch ist dass die raubenden Horden im letzten Kriege alle Horte des Wissens niederbrannten und Märchenbücher den gar besten Zunder abgeben…
So horcht auf Gelehrte und Schöngeister der Lande und eilt zur Rettung des Abends heran!

 

 

Die Märchenstunde

Bis zum 1. August könnt ihr eigene Fabeln und Märchen mit maximal 900 Wörtern unter diesen Beitrag posten, um das Geschichtsrepartoire der ottonischen Erzähler aufzubessern.
Ihr könnt Fabeln über sprechende Tiere, Gegenstände oder Märchen und Legenden über die Grafen, Geistlichen und Könige der Lande schreiben. Wichtig ist nur dass die Geschichte von euch kommt, möglichst kreativ ist und natürlich ins Mittelaltersetting passt. Ob die Geschich't eine Moral besitzt oder eher das Gegenteil ist euch überlassen ;)
Viel Spaß!
 

Gewinne:

Alle guten Geschichten können dauerhaft ingame gelesen werden wenn man ein Bücherregal rechtsklickt.

Jeder Teilnehmer erhält einen vergoldeten Bucheinband für sein Charaktermenü Tagebuch, den man nur bei dieser Gelegenheit ergattern kann.

Die Schriftsteller der besten drei Geschichten erhalten den Umhang des Barden. Einen legendären Elytra aus dunkelblauem Stoff, mit dem man allerdings nicht fliegen kann.

 

Beispiele:
http://www.udoklinger.de/Deutsch/Fabeln/Aesop.htm
https://www.reclam.de/data/media/978-3-15-019388-4.pdf
 

Kommentare

*Es war einmal eine Krähe und ein Eber im Walde...*


Hallo Eberlein!” krächzte die alte Krähe. “Naa… Scheint mir als wärest du gut über den Winter gekommen!” kreischte die Krähe wieder, während sie laut kratzend zu lachen anfing. Der Eber beugte seinen Kopf und schaute auf den kleinen Flattervogel herrunter, der im Laub und Dreck des Waldes herrumhüpfte. Mit großen Augen starrte er auf den Vogel und drehte sich dann grummelig wie er war um und stapfte in Richtung seiner Schlammkuhle davon. Die Krähe, der es garnicht gefiel wenn man sie ignorierte, flog geschwind dem Eber hinterher und versuchte vergebends, auf sich aufmerksam zu machen. Sie kreischte, krächtzte, piepste und schwirrte um den Eber herum. Dieser brummte nur laut und holte tief Luft, um die kleine Krähe in nächsten Moment mit einem gewaltigen Zug in den nächstgelegenden Busch zu pusten.

Die Krähe wurde langsam stinkig und wollte es dem Eber heimzahlen… Dieser hingegen machte es sich sogleich in seiner Mulde unter einer dicken Eiche im Fichtenwald gemütlich. Die Krähe jedoch flog zur Eiche hinauf und grübelte. Wie solle er nur den Eber bezahlen lassen für seine Tat? Nach einiger Zeit überzog ein böses Grinsen das Gesicht der Krähe. Als die Sonne den Horizont küsste, die Welt in einem tiefen Orange versank und sich die Tiere des Waldes zur Ruhe legten, machte sich die findige Krähe von ihrem Baum aus auf den Weg zum Eber. Die Sonne wart versunken und Sterne sprengelten nun den Himmel. Der schlafende Eber lag während dessen schnarchend und mit monströsem Mundgeruch in seiner Mulde als die Krähe leichtfüßig auf seinem Rücken landete. Die Krähe kicherte in ihren Flügel und flüsterte: “So mein breit schultriger Freund… Diese Nacht wird für dich nun ein Ende finden! Schauen wir doch einmal, wie schnell du wieder zum einschlafen kommen kannst.”

Die Krähe baute sich auf dessen Rücken auf und pickte auf die zähe Lederhaut des Ebers ein. Der Eber grummelte nur und regte sich im Schlafe von der einen zur anderen Seite. Der Rabe piekte an dessen Borsten, doch der Eber wollte sich einfach nicht aus seinem tiefen Schlaf erwachen. Wieder grübelte die Krähe. Sie hüpfte zum Hintern des Ebers und holte aus… Mit Wucht trieb sie ihre Schnabelspitze gegen den Eber. Dieser trat nach hinten aus und welzte sich langsam über die hilflose Krähe. Diese krächzte und kreischte unter dem drohenden Gewicht des schweren Ebers, welches die Krähe zu zerquetschen drohte… Schließlich trat jedoch das Unausweichliche ein und die lauten Krächzer des im Schlamm versinkenden Vögleins verstummten... 

Und der Eber? Der schlief genößlich tief und fest bis in den Morgen hinein.

Bild des Benutzers Unbekannter Schreiber

Es war einst ein Prinz in einem kleinen Schloss weit weg von den großen Städten und dem restlichen Königreich. Nur ein keines Bauerndorf voll weiter Felder und kleinen Kotten prägten die Landschaft des großen Königs, des kleinen Prinzen Vaterslein. 
Eines Tages, am langen Tisch in der großen Halle des kleinen Schlosses. Saß der kleine Prinz mit seinem Vater dem König, und seiner Mutter der Königen. Er aß ausgibig vom Ferkel und der Kuh. Er schlürfte seine Suppe und nagte seine Hachsen. Doch den Kohl! Den Kohl rührte er nicht an. Er war ihm zu grün und er stank ihm zu doll. 
Seine Mutter sagte er solle den Kohl essen, oder es gäbe 7 Tage Regenwetter. Doch der kleine Prinz lachte nur und sagte das wäre doch nur ein Märchen. 
Voll entäuschten Blickes schüttelte die Königin den Kopf als der kleine Prinz sich erhob um zu Bett zu gehen.  In der Nacht erwachte der kleine Prinz plötzlich aus seinem Schlaf. Es donnerte, Blitzte, regnete und stürmte nebst seiner Fensterläden. Der kleine Prinz erschrack voll Erfurcht und kroch unter seine Decke. 
In der Früh war des Himmels Anlitz nicht fröhlich freudiger. Es stürmte von Tag zu Tag mehr und mehr. Vom Morgen bis in die Nacht, und aus dem Dunkel wieder in den Tag hinein. 
7 Tage lang zerbrach der Himmel über des großen Königs Königreich. Doch als sich der Sturm nach dem 7 Tag legte, und der kleine Prinz das Schloss wieder verließ sah er erst was der Sturm dem Königreich hinterließ.
Felder waren Überschwämmt und Wege geflutet. Häuser zerstört und Brücken gebrochen. Das Vieh war geflohen und die Bürger bis ins Mark verängstigt. Dem Prinzen ging es nicht besser. So stand sein Schloss noch, aber das machte den Anblick der zerstörten Dörfer nicht wet.
Man baute die Dörfer wieder auf und pflasterte die Wege. Man flickte die Brücken und säate neue Felder.

Und der kleine Prinz vermochte von nun an jeden Abend seinen Kohl zu essen wie von seiner Mutter gesagt...

Ende

Gezeichnet.
Der Unbekannte Schreiber

Ein Buch nie nach seinem Einwand beurteilen

Bild des Benutzers Mammon

 

 

 

Die Kaiserfabel

Die Hochzeit des Grafen stand kurz bevor und man hatte beschlossen ein gar prächtiges Turnier zu diesem günstigen Anlass zu geben. So hatten die Kinder der umliegenden Dörfer den Festplatz mit bunten Bändern geschmückt, der Hufschmied des Grafen schwere Pfeiler in die Tjostierbahn geklopft  und sämtliche Kauf und Schauleute denen die Straße gewogen und die Aussicht auf Gulden hold erschien, machten sich mit ihren kleinen Holzkarren auf den Weg.

So schleppte einer dieser Karren einen großen geflochtenen Korb, in dem sich plötzlich reges Leben auftat.
„Ich habe stets die Meinung vertreten dass es eine gar üble Schwäche des Gemütes ist sich den Rittertitel anzumaßen und dem Treiben der hohen Leute nachzueifern. Man sollte nie vergessen welcher Stand einem gebührt.“ brummte ein in die Tage gekommenes Roggenbrot. „Ihr seid fürwahr eine garstige alte Stulle, die das Träumen unlängst aufgegeben hat!“ entgegnete ein entrüstetes Kaiserbrötchen. „Ich…! So will es mein gottgegebener Titel, bin von blauer Hefe und werde einfältigen Personen wie euch so bald beweisen wie es um meine Fähigkeiten steht, wenn ich die Lanze für die Schwester der Gräfin in den Feinde senke.“
„Jedes Holz hat seinen Wurm und jedes Mehl seine Kleie.“ warf ein nachdenklicher Spekulatius aus dem hinteren Teil des Korbes ein, der sich von all dem Lärm in seinen Kontemplationen gestört fühlte.

Bald war der Karren an seinem Ziel angekommen und der Bäcker hielt ihn hinter einer der Tribünen an um den Schimmel grasen zu lassen während er mit seinen Gesellen für einen ganz ähnlichen Zweck den Bierstand aufsuchte. Mit einem flinken Satz sprang eine kleine Feldmaus auf den Wagen und schlüpfte neugierig zwischen den Körben hindurch.
„Grüß Gott“ drang es kühn aus dem Flechtwerk heraus und kurz darauf kullerte das schneidige Kaiserbrötchen unter der Decke hervor. „Oh guten Tag, so viele Reisende wie heute habe ich noch nie zuvor getroffen. Habt ihr bereits gehört wie wunderschön die werdende Gräfin doch sein so…“, plapperte die Feldmaus verschmitzt drauf los, da sie sich dabei ertappt fühlte unbefugt auf fremder Leute Gefährt herumzuflanieren. „Ich bin ganz erfreut endlich auf eine kultivierte Person zu treffen, die über die Belange am Hofe informiert zu sein scheint. Die Reise musste ich in einfältigster Gesellschaft verbringen. Wie meine Mitreisenden komme ich aus der Provinz, doch haltet dies bitte nicht gegen mich, ich bin von hohem Adel müsst ihr wissen.“ unterbrach das Brötchen stolz den Redeschwall der Maus. „So sagt, könnt ihr mir den Weg zu den Lagern der Ritter weisen? Ich bin noch um einen ordentlichen Knappen verlegen.“ Staunend lauschte die kleine Feldmaus dem Monolog des fürwahr feinen Herrn und begleitete ihn, nachdem er die Umstände seines noblen Standes erläutert hatte, zu der Zeltsiedlung am Rande des Platzes. Als man angekommen ward verabschiedeten sich Brötchen und Feldmaus und die letztere machte einen possierlichen Knicks.

In einem der gestreiften Ritterzelte war ein dicker Junge von etwa zehn und fünf Jahren mit Pagenschnitt und spitzen Schuhen emsig zugange einen prachtvollen Turmhelm zu polieren. So fasste das Brötchen all seinen Mut zusammen, rollte ihm tollkühn vor die Füße und erhob mit barschem Ton die Stimme: „Hört Hört! Ich euer Kaiser, befehle dass ich euch von dem Eid eures Heckenritters löset! Sprecht mir nach Bursche. Omnia decreta ecclesiae et sua praecepta tenere spondeo. Ecclesiam tueri…“ Bevor das Kaiserbrötchen seinen Vortrag des ritterlichen Schwures beenden konnte wurde es aufgehoben, und großzügig mit Butter bestrichen. „An der alten schmutzigen Semmel wollt ihr euch laben? Ihr seid wahrlich ein gieriges Kerlchen.“ Lachte ein stattlicher Junker, der soeben das Zelt betreten hatte. „Seid kein Tor und gebt das den Pferden.“ Und so stapfte der Knappe mit glutroten Ohren hinaus und schob seinen Fund geschwind in das Maul eines gestriegelten Rappen.

Dem Kaiserbrötchen wurde ganz schwindelig als es im Mages des Tieres ankam. Und da es wohl Nacht geworden war, da die Dunkelheit es plötzlich umgab, fasste es den Entschluss vor dem großen Turnier noch eine Mütze Schlaf zu ergattern. Es wurde erst wieder geweckt, als die lauten Fanfaren erklangen und sich alles urplötzlich in Bewegung setzte. Es war noch immer völlig dunkel, doch konnte man nun Hufgetrappel und eine jubilierende Menge ausmachen. Offensichtlich musste der treue Knappe es bereits zu Pferde gelassen und ausgerüstet haben. Denn der scheinbar viel zu große Helm mit dem man es ausgestattet hatte ließ gar keine Sicht zu, dachte das Brötchen. Dieser törichte Bursche würde eine Tracht Prügel erhalten wenn dies hier vorbei war, damit er lerne zu dienen. Auf und ab und auf und ab ging es und das Kaiserbrötchen bereitete sich auf den Aufprall mit dem kontrahierenden Lanzenreiter vor. „KRAAAAAACH“ machte es und die Luft wurde von splitterndem Holz, schepperndem Blech und grölenden Leuten erfüllt. Kurz darauf wurde auch das Brötchen aus seinem Sattel geworfen und landete nun als Pferdeapfel auf der Erde und sah zu wie sich ein großer Ritter in schwarzer Rüstung wenige Meter entfernt mit einer, pardon nein, seiner Lanze in der Brust im Todeskampf quälte.

Erneut hatte der Kaiser gesiegt und die Glorie des edlen Turnierstreites für sich entschieden. Nichts konnte dieses Hochgefühl trüben, nicht einmal die unvorsichtige Hofdame die in den Haufen trat und voll Ekel aufschrie.

Ende

"Chaos isn't a pit. Chaos is a ladder."

Bild des Benutzers Matthew

Das Märchen vom emsigen Köhler

Es hat sich einst zugetragen, dass die Lande mehr Kohle für die harten und eisigen Winter brauchten. Jene Winter waren berüchtigt für ihre langanhaltende Kälte, die zügigen Winde und gnadenlose Härte. Jedoch war auch der Fürst dieser Lande, ein Mann welcher weder Freude noch Gnade kannte, eiskalt um sein Herz, was wie von einem Panzer aus Eis ummantelt war.
Manch eine Seele wagte es zu behaupten, dass der Fürst einen Bund mit der Hexe einging, um mehr Reichtum zu erlangen und die Vorkommen an Steinkohle zu füllen, die längst erschöpft waren. Damals, so munkelt man, war der barmherzige Fürst zu gutgläubig und ließ sich auf den Bund ein, ohne sich den Folgen seines Handelns bewusst zu sein. Die Hexe hielt ihren Teil der Abmachung und schenkte ihm Reichtum. Sie verzauberte seine Frau und Sohn. Der Sohn wurde zu einem Stück Kohle und die Frau zu einem Diamanten verwandelt.
Der Fürst verlor seither jene Güte und herrschte ab diesem Zeitpunkt mit eiserner Faust über seine Ländereien. Seinen Verlust hat er nie verkraftet. Solch einen hohen Preis war er nicht bereit zu zahlen. Er verfluchte diesen Tag, an dem ihm das genommen wurde, was ihm am wichtigsten war.
All das hat sich noch während des Sommers ereignet, all die Bauern schon so manche Apfelbäume abernteten und sich mit Holz eindeckten für den kommenden Winter. Abseits der Bauerngüter erstreckte sich ein weitläufiger Wald, der zahlreiche Baumarten umfasste. Riesige Eichen, Buchen und Linden schmückten diesen Wald mit ihren voluminösen Kronen. In diesem Wald ließ sich vor Jahren schon ein Köhler nieder. Dieser heitere Geselle hauste hier mit seiner wechsellaunigen Gattin und seinen zwei Kindern in einem urigen Hof. Seit Generationen wurde dieses Gehöft weiter gegeben und somit auch die Tradition der Köhlerei. Diese Tätigkeit erbrachte der Familie einen kleinen Gewinn, wodurch sie ein annehmbares Leben abseits der restlichen Untertanen führten.

Als der Sommer sich dem Ende neigte, kamen einige berittene Männer an den Hof des Köhlers. An ihrem Antlitz war zu erkennen, dass es sich um Soldaten des Fürsten handelte. Einer der Männer sprach zu dem Köhler, er soll mehr Holzkohle herstellen für den folgenden Winter, sodass kein Mensch mehr Leiden muss im Fürstentum. Der Köhler, der es sich nicht aberkennen ließ, dass ihm diese Aufgabe womöglich unmöglich erschien, schmunzelt. Er gab zu verstehen, er sei nicht in der Lage solch eine riesige Aufgabe zu bewältigen, wie auch mit nur zwei Händen. Die Soldaten nahmen daraufhin die Frau und die Tochter des Köhlers. Sie sagten, er soll der Aufgabe nachkommen, sonst sehe er seine geliebte Gattin und Tochter nie wieder. Der Köhler der seine Tränen nicht zurückhalten konnte brach zusammen und hielt sich die Hände in das von Staub verschmierte Gesicht. Sein Sohn tröstete ihn, mit einer zögerlichen und doch herzlichen Umarmung. Die Tage verstrichen im Gehöft, durch die unaufhörliche und schweißtreibende Arbeit. Die Meiler qualmten durchgehend, wodurch sie der sonst so idyllischen Waldluft eine miefende Note gaben.
Dem Himmel stiegen täglich immer größere Rauchschwaden entgegen. Der Köhler und sein Sohn scheuten die Anstrengung nicht und luden die Holzkohle nun auf das große Pferdegespann, was von zwei gutgefütterten Rappen gezogen wurde. Die Fahrt durch den Wald beschwerte ihnen einen Moment der Ruhe, bis eine Kreatur vor ihrer Fuhre stand. Die Pferde machten schlagartig Halt und das Gespann kam zum Stehen. Ein schwarzer Mantel, der recht elegant aussah und feines rotes Haar war zu erspähen. Die Gestalt dreht sich dem Köhler zu und fragte wohin er sich begebe. Seine Antwort ließ nicht lange auf sich warten, auf dem Weg zum Fürst, entgegnete er der weiblichen Gestalt. Nach einem kurzen Geplänkel bot er ihr an, da sie denselben Weg einschlagen wollte, sie an den Hof des Fürsten zu nehmen.

Als die Rappen die lange Strecke bewältigt hatten, erreichten sie die Pforte der Burg. Dort empfing sie der Vogt des Fürsten, welcher mit weiten Augen auf die große Menge der ersten Fuhr starrte. Sogleich wurde er dem Fürsten vorgeführt. Dieser fragte ein wenig forsch, wie viele Karren noch folgen würden. Im selben Moment antwortete der Köhler, es folgen noch vierzehn weitere Gespanne und weitere werden folgen, noch ehe der Herbst sich dem Ende neigt. Dem Fürst war ein leichtes Schmunzeln anzusehen und freute sich sichtlich über die gute Kunde. Der Köhler wollte nun wissen, ob seine Frau und Tochter nun wieder zu ihm können. Da sprach der Fürst, gegen die Erwartungen aller, dass die Beiden hereingeführt werden sollen. Der Köhler erblickte das liebliche und vor Freudentränen überströmte Gesicht seiner Frau, welche ihm um den Hals fiel, wie seine Tochter. In diesem Augenblick blieb kein Auge tränenleer. Selbst den sonst so kalten Fürsten rührte es und ihm quoll eine Träne aus dem Auge. Die emotionale Still wurde durch einen lauten Knall gestört. Alle sahen sich um, auch der Fürst und als er sich gemächlich umdrehte erblickte er das Gesicht seiner Frau und seines Sohnes. Ein Freudenschrei kam aus seinem Hals und sie fielen sich in die Arme. Genau zu diesem Zeitpunkt sah man ein helles Licht und die weibliche Gestalt, entpuppte sich als die Hexe, die der Sage nach vor Jahren am fürstlichen Hofe war. Sie begann das Wort zu ergreifen. Da ihr nun Mitgefühl, Güte und erstmals Gnade als Mann erwiesen habt, so sei der Bann gebrochen. Fortan regierte nun der Fürst wieder mit Gnade über sein Reich und überdauerte noch zahlreiche Winter in diesen Landen.

Ende

Bild des Benutzers Mammon

(Die Geschichte von Linatonia, die keinen Forenacount hat.)

Die Geister der Dürre

 

Rauch zog auf, dunkle Schwaden stiegen in den Himmel und verfinsterten die Sonne, welche nur als rötliches Schimmern durch die Rauchwand brach. Die Luft stank erbärmlich und es raubte einem den Atem. Noch glühend lagen die verkohlten Häuserteile auf dem Boden, versenkten Grashalme, Boden und totes Fleisch. Selbst die Dorfkapelle lag in Schutt und Asche. Eine tödliche Stille lag über dem zerstörten Dorfe, nicht einmal die Vögel zwitscherten. Nur eine Krähe scharrte in der Erde des Marktplatzes und wirbelte den feinen Staub auf, welcher sich auf Holz, Stein und Erde gelegt hatte. Ein jeder versuchte zu fliehen und wer sich nicht retten konnte, wählte einen schnelleren Tod, als von den grausamen, grellen Flammen verschluckt zu werden. Verbrannte Kinder lagen in den Armen ihrer toten Mütter, begraben unter Dachbalken und Wänden, eingesperrte Tiere fielen dem Flammenmeer zum Fraße vor und die Ernte lag verkohlt auf den Feldern. Es war ein gar fürchterlicher Sommer, was nicht in Flammen aufging, verdorrte. Die sonst so üppige Ernte wurde von der brennenden Hitze zerstört. Eine Dürre, wie man sie seit Menschengedenkens nicht erlebt hatte. Bäche trockneten aus, Flüsse wurden schmaler, selbst durch die Großen konnte man zu Fuß waten.

In den Kirchen beteten die Menschen und wer konnte schöpfte sich ungesehen mit den Händen das Weihwasser aus dem Becken, denn das noch vorhandene Wasser war grüne Brühe, welche von Fischen durchbrochen wurde, die tot in den Flüssen und Seen trieben. Die Priester predigten und beteten um Gnade und während der Herzog weiterhin unbarmherzig den Zehnt einzog, litten die Menschen unter der sengenden Hitze. Schon bald gab es Unruhen. In den Dörfern brodelte neben Hunger und Durst der Unmut. Wer noch genug Kraft in den Armen hatte, griff zu Äxten und Mistgabeln. Die Gemeinden schlossen sich zusammen und ein Aufstand von gewaltiger Brutalität nahm seinen Lauf. Wein wurde billiger als Wasser und einige Dörfer begannen sich untereinander um Tümpel und Seen zu bekriegen. Die Hitze forderte viele Opfer, machte weder vor fromm noch reich halt. Die wutentbrannte Horde von Bauern zog durch das gesamte Herzogtum, und wer sich ihnen nicht anschloss, war dem Tode geweiht.

Es war eine finstere Nacht, als die Soldaten des Herzogs auf die Reihen der Aufständischen trafen. Markerschütternde Schreie durchzogen die Dunkelheit und der Boden färbte sich rot von dem Blute der Gefallenen. In diesem wahrlich grausigen Gemetzel, konnte keiner erkennen, wer wer war. Freund fiel Freund in den Rücken und Bauer tötete Bauer. Ein einziges Chaos brach aus, der Boden war bedeckt von Leichen und Verletzten. Das Keuchen der angestrengten Masse übertönte das Stöhnen der Verwundeten,das laute Bersten der Knochen durchdrang einen und ein jedem grauste es in diesem Elend. Viele ergriffen die Flucht, stolperten über Pferdeleichen und Baumstämme, doch die stählernen Schwerter der herzoglichen Soldaten waren unbarmherzig. Unnachgiebig verfolgten sie die fliehenden Bauern, der Aufstand schien niedergeschlagen, so zumindest schien es. Die Bauern verfluchten den Herzog, sie würden ihn heimsuchen und seine Seele dem Höllenfeuer überlassen. Sie waren auseinander getrieben worden, und wurden nacheinander niedergemetzelt.
Als die Sonne aufging, und den Morgen blutig rot färbte, sah man erst die Grausamkeit der Schlacht. Was die Dunkelheit verhüllt hatte, wurde nun sichtbar. Aufgespießte Leiber steckten im Boden, Menschen waren unter Pferden und Leichenteilen begraben, und den Verwundeten fehlten die verschiedensten Gliedmaßen. Es war ein blutiger Anblick, ein

Exempel an die Bevölkerung, mit Stahl und Blut statuiert. Die Schergen des Herzogs suchten unter den Trümmern nach Überlebenden, erlösten die Verletzten von ihrem Leid, und nahmen mit, was nicht niet und nagelfest war. Schon bald kreisten die Geier über dem sumpfigen Feld. Die Zeit verging und die verwesten und zerhackten Gesichter der Menschen wurden eins mit der Erde. Es dauerte noch einige Wochen, bis es zum ersten Mal seit Monaten regnete. Ein Geschenk des Himmels, das einfache Volk lobte und pries Gott für seine Wohltaten, und schon bald geriet der Aufstand in Vergessenheit. Vergessen, die Männer, welche für sie kämpften, für ihren Frauen und ihre Kinder, ihr Zuhause und ihr Leben. Vergessen das Elend, das Leid und die Grausamkeit des Herzogs. Vergessen der Verlust, der Durst und der Hunger. Doch nachts hinter verschlossenen Türen, erzählte man von ihnen und dem Fluche, welcher auf dem Herzog lasten sollte. Ihm den Schlaf und die Lebensgeister raubt. Die Monate vergingen, aus Jahren wurden Dekaden und die Geschichte wurde zur Legende. Der alte Herzog war längst verstorben, begraben in einer kühlen, dunklen Gruft. Doch trotzdem munkelt man von ihnen, den aufständischen Bauern, welche auch nach dem Tod die Herzogsfamilie versuchten heimzusuchen. Sie lauern in den Ecken, dort wo es so finster ist, dass man die Hand vor Augen nicht sehen kann. Jeden sollen sie angreifen, von Wut und Hass genährt. Die Seele des Grafen schmort nun schon seit mehreren Jahrhunderten in der Hölle, doch die Geister der toten Bauern sollen noch heute herumgeistern, in den Wäldern und Dörfern, auf den Schiffen und unter den Betten und jeden heimsuchen, der in der Nähe ist. Doch das ist ja nur ein altes Märchen, um kleine Gören zu erschrecken, nicht wahr?

"Chaos isn't a pit. Chaos is a ladder."

Bild des Benutzers Shirhan_Saljuvan

Es war früher morgen und die Luft roch noch nach nassem Gras und nach modrigem Wasser. Es war nur das klirren der Rüstungen zu hören die durch das Sumpfland Irlands marschierten. Durch den Sumpf war keine Feste Formation möglich und deswegen waren die Männer umso vorsichtiger. Der Morgennebel hing noch tief und erschwerte die Sicht.

Er blieb stehen und lauschte der Natur und hoffte irgendetwas anderes als klirrende Rüstungen zu hören. Ein Handzeichen von ihm und allmählich blieben die Männer stehen. Nach einigen Momenten war es so still, das man nur das Wasser blubbern und den Wind pfeifen hörte.

Auf einmal merkte er etwas warmes und leicht feuchtes an seiner Wange. Er strich es ab und sah es sich an es war Blut. Sofort drehte er seinen Kopf nach rechts und sah zu seinem entsetzten das seinem Nebenmann ein Pfeil im Hals steckte und den Nackenwirbel durchschlagen hatte. Der Mann röchelte nur Blut aus seinem Mund und brach augenblicklich zusammen.

 

So voller Entsetzten und grauen sah er den Mann an,es dauerte einige Augenblicke bis er realisierte das er und seine Männer in einen Hinterhalt geraten waren. Sofort bellte er Befehle einen Schutzwall aus Schilden zu errichten und die Feinde auszumachen. Doch die Männer schrien vor Schmerz auf und kamen nur zögerlich in Aufstellung. Man hörte wie die Pfeile und Armbrustbolzen gegen die Schilde und durch die Schilde schlugen. Er der Kommandant dieser 500 Mann und Elite seines Königs Saßen hier wie ängstliche Kinder in der Falle. Er suchte nach den Schützen und fand sie nach gefühlten Ewigkeiten in 300 Schritt Entfernung im Sumpf liegend Pfeile schießen. Solch Präzision und Geschick ohne das die Bogensehnen nass wurden schossen die Gegner auf sie ein.

 

Plötzlich weiteten sich seine Augen vor Schreck und sah wie die Krieger des Gegners aussahen so voller Grauen und Missbildungen, wie er an nahm.Doch es war nur Tarnung und Kriegsbemalung die er und seine Männer aber nicht erkannten deswegen wirkte es umso erschreckender als aus allen Richtungen Rufe von seinen Männer zu hören waren, dass sie von Dämonen angegriffen wurden. So entsetzt wie er war der Kriegsveteran der er war, der so viele Schlachten überlebte und seiner Meinung nach alles gesehen hatte. War nun verängstigt und verzweifelt. Sein Leben zog an seinen Augen vorbei, die Ruhmreichen Schlachten die er führte, den Titel den er durch seinen König bekommen hatte durch seine Verdienste. Ihm vielen in den kurzen Augenblicke alle seine Kriegslisten und sonstige Taktiken ein die er je gemacht hatte. Der Moment des Schreckens war vorbei es sammelte sich und rief seinen Männern befehle zu.Es kam wieder leben in die Männer und sie rappelten sich auf und ihr Zorn und ihr Eifer am Leben zu bleiben stieg von Augenblick zu Augenblick.

In ihm wachte der Krieger auf der er war er schnappte sich einen Speer und warf in einem Feind so heftig entgegen das er drei auf einmal durchschlug und im Baum dahinter stecken blieb. Angesichts dieser Tatsache das die Dämonen doch sterben konnten schrien seine Männer voller Jubel auf und legten die Bögen an und feuerten zurück. In einer Kreisformation griffen sie an und kämpften. Die Schlacht sollte als die blutigste in die Geschichte Irlands eingehen.Schwerter trennten Gliedmaßen ab und hinterließen tödliche Wunden. Pfeile und Armbrustbolzen blieben stecken und machten das Kämpfen schwerer und schmerzerfüllt. Er selber hatte zwei Pfeile in seiner Linken Schulter stecken doch kämpfte er mit einer rasanten Art und Tempo weiter und wurde zum Schreck für die Gegner. Er verfiel in so eine Kampfeslust das er um sich herum nur die Feinde wahrnahm. Sein Schwert durchschlug Rüstungen und Knochen als seien sie keinen Widerstand. Er tötete Feind um Feind und selber erlitt er Schnittwunden und andere Verletzungen doch die Übermenge des Feindes machte ihn zu schaffen. Auch seinen Männer den erfahrensten und besten seine Landes hatte er in diese Schlacht geführt.Sie dauerte schon nun viel zu lange und sie musste bald enden. Den wie seinen Männer so auch ihm verließen langsam die Kräfte.Am späten Abend des selben Tages neigte sich die Schlacht dem Ende und nur noch wenige seiner 500 Mann starken Truppe lebten und keiner war unverletzt.Sie zogen sich zu einer kleineren Formation zurück und kämpften weiter und voller Leidenschaft.Er merkte nun nach Jahren des Kämpfen und leiden das dies der Moment war in dem er sterben würde.Also nahm er sich vor so viele mit in den Tod zu nehmen wie er konnte.Er schickte im letzten Moment einen Mann zur Flucht auf das er entkommen möge. Ein anderen nach dem anderen fielen seine Männer dem Gegners übermacht zu Grunde. Er selber war der letzte der noch stand, als auf einmal die Gegner aufhörten ihn zu bedrängen und platz machten für einen Kämpfer der Größer war als alles was er bisher gesehen hatte. Als sein Gegner zum Hieb mit seiner riesigen Axt aus holte lies er sein Schwert fallen und schaute in den Himmel und seine letzten Worten der Legende zufolge soll es ein Dank an den Gott des Krieges gewesen sein.

 

Nun ihr frag euch woher die Geschichte kommt? Sie stammt von dem letzten Überlebenden dieser Schlacht dem heutigen Schwertmeister des Königreichs. die Legende des besten Kriegers Irland handelt von dem Tapferen und unter dem Namen bekannten Kristof dem Strategen. Noch heute soll es in den Teilendes Sumpfes die Kriegslaute zuhören sein die seit Jahrhunderten nun schon vergangen ist.

Bild des Benutzers Eren_Temle

Es mieft bestärlich als der Lord vor der gebärdenden Sau steht. Die Sau quiekt, nach und nach fallen einzeln die Frischlinge aus dem Bauchraum der Mutter heraus, der noch braune matschige Schlamm vermischt sich nun mit dem Blut. Der Lord zeigt auf den größten Frischling aus dem Wurf und sagt zu dem Bauern mit kraftvoller Stimme 20 Gulden nicht mehr oder weniger. Der Bauer nickt und greift mit seiner Hand zum Frischling, der Frischling fängt an zu quieken doch die Sau interessiert sich nicht für das Junge. Der Lord befiehlt eine Wache den Frischling zu halten der voller Blut ist, im selben Augenblick wird dem Bauer sein Geld übergeben. Danach setzen die Wachen und der Lord sich auf die Pferde und reiten zur Burg. Dort angekommen wird der kleine Frischling einer Magd übergeben. „Kümmert dich gut um diesen Frischling oder du wirst dein Leben hier verlassen“ spricht der Lord aus, setzt sich von seinem Pferd und geht hinüber in den Festsaal.

Die Magd geht langsam zum Brunnen, schöpft emsig einen Eimer Wasser aus dem Brunnen. Das Tau liegt schwer in der Hand und rutscht fast ab. Als der Eimer kurz vor dem steinernen Rand ist quiekt das Ferkel erneut, die Magd erschrickt und lässt dein Eimer in die Tiefe fallen. Man hört nur noch ein tiefes zerbärsten des Eimers und Metalle Stücke die ins Wasser plumpsen. Die Magd erbost nimmt ihr Hand und die Schlefe des Ferkels, es quiekt noch mehr, der Hand geht zu ihrem ärmlichen Kleid bei dem der Stoff ganz ausgeblichen wirkt, nur noch das Grün des Oberrockes ist zu sehen. Die Magd reibt mit dem Kleid am Schwein, doch das Blut geht nur schwer weg.  Die Magd spuckt auf den Rock, nach und nach löst sich das Blut vom Ferkel doch quiekt es immer noch. Die Magd wundert sich woran es dem Ferkel fehlt, da wird ihr von hinten schnippig ein Wort zu geworfen. Milch das Vieh braucht Milch, sonst wird dieses Junge Vieh krepieren. Die Magd schnaubt, alte Frau das wäre mir schon selbst eingefallen. Ja ja, krächzt die Dame du Göre die nichts anders im Kopf als dem Jünger vom Lord den Kopf zu drehen. Danach vergeht die alte Dame und verlässt den Ort. Die Magd nimmt das Ferkel in dem Arm und rennt schnellen Schritts zur Küche dort geht sie an brodelnden Kochtöpfen vorbei hin zur Lagerkammer. Dort findet sie ein morsches Behältnis gefühlt mit geronnener Milch. Sie nimmt eine Schale aus dem Regal, lässt das Gefäß volllaufen und lässt das Ferkel trinken.

Die Tage ziehen ins Land, die grünen Sommerblätter verfärben sich von rot zu gelb. Das Schwein gut behütet durch die Magd schläft jede Nacht im Bett der jungen Frau, genießt am Tag mehre Eimer voll von Möhren und die Reste der Mahlzeiten des Lords. So wächst das Ferkel ran wird fetter, doch dann bricht der Winter an. Ein kalter Winter, die Ähren im Lager sind zum großen Teil gefroren die Tiere aus den Landen des Lords geflüchtet, die Bauern kauern schon an den Knochen der eigenen Tiere. Das wird die Magd und ihr Schwein zum Lord gerufen. Du Magd hast mir gute Dienste geleistet in dem du dieses Tier betreut hast, fängt der Lord mit erhobener Stimme an, doch ist dieser Winter härter als jene zuvor. Deswegen muss dieses Schwein seinen Nutzen schon jetzt erfüllen und geschlachtet werden. Die Magd stellt sich beschützend vor ihr Schwein. Wie könnt ihr nun ich habe dieses Schwein aufgezogen, als sei es mein Sohn. Ihr kamt es mir ohne eine Entlohnung, ich habe mich Tagtäglich drum kümmert nun kann ich es nicht gehen lassen. Das Schwein schnaubt, ist sich der Gefahr bewusst. Nun, spricht der Lord, du kannst hier in der Burg hausen, bekommst täglich Brot, Milch und Wasser. Dein Lohn sollte genug für die entrichtete Arbeit sein.  Das Schwein fühlt sich beträngt, seine Wut spürt die Magd und geht bei Seite. Das Schwein nimmt Anlauf und stößt den Lord samt seinem Thron um. Das Schwein liegend auf dem Lord fühlt sich wohl, mit keuchender Stimme versucht der Lord zu rufen. Dieses Schwein soll Leben und nun an der Tafel seinen Platz finden, mit dem Namen die Imperatorin.

Der Riese am Riesberg

Eine Burg liegt auf einem Felsen weit oben in der Luft und hat keine Nachbarschaft als die Wolken und bei Nacht den Mond. Gerade gegenüber der Burg, auf einem Berg, der Riesberg genannt, liegt eine Höhle, darinnen wohnte vor alters ein Riese. Er hatte ungeheuer viel Gold und hätte herrlich und in Freuden leben können, wenn es noch mehr Riesen und Riesinnen außer ihm gegeben hätte. Da fiel es ihm ein, er wollte sich ein Schloß bauen, wie es die Ritter in Ottonien haben. Der Felsen gegenüber schien ihm gerade recht dazu.

 

Er selbst aber war ein schlechter Baumeister. Er grub mit den Nägeln haushohe Felsen aus den Bergen und stellte sie aufeinander, aber sie fielen immer wieder ein und wollten kein geschicktes Schloß geben. Da legte er sich auf den Felsen und schrie ins Tal hinab nach Handwerkern: Zimmerleute, Maurer und Steinmetzen, Schlosser, alles solle kommen und ihm helfen, er wolle gut bezahlen. Man hörte sein Geschrei im ganzen Lande, vom Osten bis zum Westen, an der Maas bis an den Rhein und überallher kamen die Meister und Gesellen, um dem Riesen das Schloß zu bauen. Nun war es lustig anzusehen, wie er vor seiner Höhle im Sonnenschein saß und über dem Tal drüben auf dem hohen Felsen sein Schloß bauen sah; die Meister und Gesellen waren flink an der Arbeit und bauten, wie er ihnen über das Tal hinüber zuschrie; sie hatten allerlei Schwank und fröhliche Kurzweil mit ihm, weil er von der Bauerei nichts verstand.

 

Endlich war der Bau fertig, und der Riese zog ein und schaute aus dem höchsten Fenster aufs Tal hinab, wo die Meister und Gesellen versammelt waren, und fragte sie, ob ihm das Schloß gut anstehe, wenn er so zum Fenster hinausschaue. Als er sich aber umsah, ergrimmte er; denn die Meister hatten geschworen, es sei alles fertig, aber an dem obersten Fenster, wo er heraus sah, fehlte noch ein Nagel.

Die Schlossermeister entschuldigten sich und sagten, es habe sich keiner getraut, sich vors Fenster zu setzen und den Nagel einzuschlagen. Der Riese aber wollte nichts davon hören und den Lohn nicht eher auszahlen, als bis der Nagel eingeschlagen sei.

 

Da zogen sie alle wieder in die Burg. Die wildesten Burschen vermaßen sich hoch und teuer, es sei ihnen ein Geringes, den Nagel einzuschlagen. Wenn sie aber an das oberste Fenster kamen und hinausschauten und hinab ins Tal, das so tief unter ihnen lag, und ringsum nichts als Felsen, da schüttelten sie den Kopf und zogen beschämt ab. Da boten die Meister zehnfachen Lohn dem, der den Nagel einschlage, aber es fand sich lange keiner.

 

Nun war ein flinker Schlossergeselle dabei, der hatte die Tochter seines Meisters lieb und sie ihn auch; aber der Vater war ein harter Mann und wollte sie ihm nicht zum Weibe geben, weil er arm war. Er faßte sich ein Herz und dachte, er könne hier seine Braut verdienen oder sterben; denn das Leben war ihm verleidet ohne sie. Er trat vor den Meister, ihren Vater, und sprach: Gebt Ihr mir Eure Tochter, wenn ich den Nagel einschlage?' Der aber gedachte, seiner auf diese Art loszuwerden, wenn er auf die Felsen hinabstürze und den Hals breche, und sagte ja.

Der flinke Schlossergeselle nahm den Nagel und seinen Hammer, sprach ein frommes Gebet und schickte sich an, zum Fenster hinauszusteigen und den Nagel einzuschlagen für sein Mädchen. Da erhob sich ein Freudengeschrei unter den Bauleuten, dass der Riese vom Schlaf erwachte und fragte, was es gebe. Und als er hörte, dass sich einer gefunden habe, der den Nagel einschlagen wolle, kam er, betrachtete den jungen Schlosser und sagte: "Du bist ein braver Kerl und hast mehr Herz als das Lumpengesindel da; komm, ich will dir helfen.' Da nahm er ihn beim Genick, dass es allen durch Mark und Bein ging, hob ihn zum Fenster hinaus in die Luft und sagte: Jetzt hau drauf zu, ich lasse dich nicht fallen.` Und der Knecht schlug den Nagel in den Stein, dass er festsaß; der Riese aber küsste und streichelte ihn, dass er beinahe ums Leben kam, führte ihn zum Schlossermeister und sprach: Diesem gibst du dein Töchterlein.' Dann ging er hinüber in seine Höhle, langte einen Geldsack heraus und zahlte jeden aus bei Barren und Gulden. Endlich kam er auch an den flinken Schlossergesellen; zu diesem sagte er: jetzt geh heim, du herzhafter Bursche, hole deines Meisters Töchterlein und ziehe ein in diese Burg, denn sie ist dein."

 

Mensch und Mücke

Herr Olombelona und die Mücke Darok hatten Gefallen aneinander, so schlossen sie denn auch Blutsbrüderschaft. Als Darok vom Blute des Herrn Olombelona trank, mundete dies ihr vortrefflich. Und so erzählte sie nachher den anderen Mücken: »Wir bemühen uns alle, um Blut ausfindig zu machen. Da wollen wir künftighin doch nicht das unseres Bruders vergessen, das ausgezeichnet schmeckt.« Eine andere Mücke antwortete: »Laßt uns ihn besuchen und einmal sein Blut probieren. Dann ersparen wir ihm die Mühe, uns Reis zu kochen, Wasser zu holen und ihn zu waschen, wir bitten ihn da nur um ein recht einfaches Mahl.«

Herr Olombelona war eingeschlafen und schnarchte, als die Besucher bei ihm erschienen. Sie baten nach allen Regeln des Anstands um Eintritt, doch Herr Olombelona hörte sie nicht und antwortete nicht. »Bss! Bss!« machten die Mücken, »laßt uns hineingehen.« Damit flogen sie hinein, ließen sich auf dem Menschen nieder und tranken sein Blut. Plötzlich fuhr Herr Olombelona aus dem Schlafe auf und rief wütend: »Wartet! Euch werde ich kommen! So benehmt ihr euch also einem Blutsbruder gegenüber?« Und tapp, tapp! streckte er eine Mücke nach der anderen nieder.

Seither, so geht die Mär, sind Menschen und Mücken keine Freunde mehr. Sieht der Mensch eine Mücke, schlägt er sie tot, trifft aber die Mücke einen Menschen, sticht sie ihn und saugt sein Blut.

Bild des Benutzers Fynwolf

Seit jeher war die Rabenschar ein wanderndes Volk. Kaum einer von ihnen konnte sich noch daran erinnern, dass sie einst ein stolzes, sesshaftes Volk waren, welches Reichtum und Reputation zu Haufe besaß. Doch dies änderte sich plötzlich, als Harbard der Schreckliche, angezogen durch die eigene Gier nach dem Reichtum der Raben, mit seiner Armee,  die Stadt der Raben niederbrannte und die wenigen Überlebenden der Raben die Flucht ergriffen. 

Einhundert Jahre schon ist dies her. Die Ruinen Ravnskarps, mittlerweile unter wuchernden Pflanzen und Bäumen versunken, hatten die Raben nie wieder aufgesucht in ihrer jahrelangen Wanderschaft.

Mittlerweile war Edda der Große der Anführer der Sippe. Er war einer der Nachfahren des einst großen Rabenkönigs Eirik. Er zog die Söhne seines Bruders Vik auf, der ebenso wie seine Frau Siggi viel zu früh verstarb. Was niemand außer Edda wusste: Siggi war eine Nachfahrin des schrecklichen Harbards, und womöglich war die Verbindung zu Vik einer der Gründe, weshalb die beiden unter so mysteriösen Umständen ums Leben kamen 

Edda hütete dieses Geheimnis wie seinen Augapfel. Denn weder sollte seinen Neffen Ubba und Egil etwas zu stoßen, die er liebte als wären es seine eigenen Söhne,  noch sollte das Andenken an seinen Bruder beschmutzt werden. 

Die Brüder hatten die Augen ihrer Mutter. Blau und tief wie das Meer. Die ungezähmten Braunen Haare und ihre kräftige Statur hatten sie wohl von ihrem Vater vererbt bekommen. Ubba jedoch hatte etwas, das Egil nicht hatte: Den Jähzorn seines Ur- Ur- Ur-Großvaters Harbard. Oft gab es deshalb Streit und Probleme, denn Ubba hörte höchst selten auf das, was man ihm sagte. So war es auch auch in jener verhängnisvollen Nacht. Ubba sollte seinen Wachdienst verrichten. Höchst widerwillig trat er ihn an. Zuvor hatte er sich mit seinem Onkel gestritten,  da er lieber bei Peri gelegen hätte, seiner Liebschaft.

Während seiner Wacht suchte Peri ihn auf und überredete den Burschen,  seinen Posten zu verlassen und ihr zu folgen. Während er sich zu ihr gesellte,  schlichen sich in den dunklen Büschen die Männer Sveinns an, dem Nachfahren von Harbard. Dessen Kampfeslust war groß und weit und breit war er berüchtigt. Ihm war das Geheimnis geläufig, welches Siggis Söhne umgab, so war sie seine Schwester gewesen. Er wollte die Schande, die seine Schwester über seine Familie gebracht hatte, ausmerzen und Ubba und Egil töten. Und wenn es ihm gelingen sollte, sogleich die ganze Rabenschar auslöschen. 

Durch die Unachtsamkeit Ubbas, gelang es Sveinns Männern, in das spärliche Lager einzudringen, und die kläglichen Zelte anzuzünden und einige Schlafenden zu erdolchen. Als schon einige Feuer lichterloh in die Höhe schossen,  wurde der Eindringling bemerkt und der Kampf brach aus. Mittlerweile hatte auch Ubba das Klirren der Schwerter und Äxte vernommen und stürmte hastig zum Lager. Dort angekommen sah er wie Egil und Edda und einige ihrer Männer sich erbittert wehrten und kampfesmutig Feind um Feind erschlugen. Doch plötzlich tauchte Sveinn auf und rammte Edda hinterlistig sein Kurzschwert von hinten in den Balg und zum Schock aller hob er das Schwert samt Edda in die Luft, so das Edda, während ihm das Blut aus dem Mund quoll, qualvoll leidete. Ubba schrie auf und stürmte zornig auf Sveinn zu! Dieser bemerkte es und ließ Edda zu Boden fallen. Er nahm den Kampf mit Ubba auf und auch Egil gesellte dich dazu. Während um sie herum die Schlacht nur so tobte, kämpften die drei unerbittlich. Als Sveinn Egil zu Boden stieß, und gerade im Begriff war, sein Schwert in Egils Wanst zu stoßen, konnte Ubba ihm in dessen Unachtsamkeit mit einem gekonnten Schwerthieb eine schwerwiegende Wunde an dessen Rücken zu fügen,  welche Sveinn lähmte. Ubba versetzte ihm den Gnadenstoß mit einem stich6in den Hals, so dass Sveinn an seinem eigenen Blut erstickte.

Der Kampf war vorbei. Die Krieger Sveinns ergaben sich, als sie ihren Anführer Tod im Schlamm liegen sahen. Ubba und Egil eilten zu Edda. Dieser, dem Tode nahe, verriet den beiden das Geheimnis ihrer Herkunft und beschrieb ihnen in seinen letzten Atemzügen,  wie sie die Ruinen Ravnskarps finden würden. Ubba sollte Eddas Erbe antreten. Die letzte Bitte Eddas war es, dass Ubba seine Sippe nach Hause, nach Ravnskarp führen möge.  Ubba versprach,  Eddas letzten Wunsch zu erfüllen. 

Die Rabenschar jedoch, folgte Ubba nur höchst widerwillig, wussten sie doch, dass es Ubba war, der seinen Posten verließ und den Angriff erst ermöglichte. Sie gaben ihm den Beinamen Rabenauge, welcher die Ironie in sich trug.

Ubba jedoch trug diesen Beinamen wie einen Schild, um seinen Fehler niemals zu vergessen und zu zeigen, dass er ihn bereute.

Ubba führte sein Volk in die Nordlande, dort wo einst die prächtige Stadt der Rabenschar zwischen den Hügeln und Bergen stand. Dort angekommen,  ließ er sie wieder errichten und bewies seine Führungsqualitäten ebenso wie sein Geschick im Umgang mit den Menschen die ihm Nahe standen. Dem zollte die Rabenschar Respekt und nach und nach sahen immer mehr von ihnen in Ubba einen großen Anführer. 

Ubba führte die Raben bis zu dem Tage, als er, inzwischen Jarl, während der Kreuzzüge des Königs Laza von Tavaria, in einer Schlacht die Gefangenschaft ablehnte und lieber in Freiheit den Tod in den Fluten suchte. Wenn er schon nicht im Kampfe sterben sollte, dann auch nicht wie ein Hund in einem Zwinger.

"Der Hunger treibt die Wölfe aus dem Wald!"

Bild des Benutzers _Florus

Einst gab es ein Königreich, das lag weit über den Bergen und war nur zu erreichen mit den zähesten Pferden. Es hatte die schönsten Schlösser, Burgen und Rösser, sowie die besten Schmiede, Bäcker und Krieger und sie alle lebten im glücklichen Friede. Zu verdanken war dies dem weißen König, trotz hohem Alter leistet er doch nicht wenig und sorgte dafür, dass jeder bekam was er wollte, ob Fleisch oder Garn. Doch in einer stürmischen Nacht, in der die Blitze attackierten der Donner grollte und der Regen prasselte, entwich der Lebensgeist aus dem Königs Körper und das Königreich verfiel ins Chaos. Der nun Tote hatte nicht hinterlassen einen Erben und um nicht zu verderben, wählte der Adel jemand Neuen zum Herrschen. Doch ließen sie sich mit Gulden bestechen, zu wählen denjenigen der durch Gier war verdorben und ein gieriger König wurde erkoren. Die nächsten Jahre waren die reinste Hölle, absurde Steuern sowie absurdere Zölle, der einstige Friede und die einstige Ruhe zogen hinaus und hinein kamen Kriege und Mühe um den König zu stillen, doch nichts konnte diese schier unmögliche Aufgabe bezwingen. Aber an einem unscheinbaren Tag, ein Bauer der Unmachbares vermag, fängt an, eine Rebellion zu starten und auf Anhänger lässt sich kaum warten. Sie ziehen durch Felder, Straßen und Wälder, kleine Städte und große Weiler, sie sammeln mehr Leute für ihre Sache, den König zu stürzen, das wird ihre Mache. Bewaffnet mit Mistgabeln, Fackeln und Keulen zieht die Meute vor die Burg des Tyrannen und schlussendlich sogar dessen Mannen schließen sich der Rebellion an. Verzweifelt schließt sich der König allein in einen kleinen geheimen Raum ein und er hört nur aus dem Burghof klingen, wie die Meute stimmt in ein Liedlein an

 

Die güldne Zeit des Königreichs wird bald das zeitliche Segnen,

die Kunde seines Untergangs, Oh, sie wird durch die Lande beben.

Der Narr hat ausgescherzt,

die Magd hat ausgedient,

der Vogt ist aufgehangen.

Das einzige was blieb

ist das Gemäuer,

doch auch es ist verfallen.

 

Die güldne Zeit des Königreichs wird bald das zeitliche Segnen,

des König seine Untertanen stellen sich ihm nun auch entgegen.

Die Hunde sind abgemurkst

die Königin ist erhängt

die Erben sind ermordet.

Nichts was verbleibt

soll noch einmal

an den üblen Tyrann erinnern.

 

Nach ein paar Minuten finden die Rebellen den Unterschlupf des Monarchen , sein Kopf wird aufgespießt. bespuckt und dann am Ende vergraben.

Das Königreich wählt einen neuen Herrscher, diesmal ohne Betrug und dieser ist stärker, besser und voll mit Wohlwollen und Mut. Die alten Gesetze des toten Depoten werden rückgängig, die Steuern und Zölle drastisch gesenkt, alte Schulden an die Kröne werden überfällig und Land der Krone großzügig verschenkt.
Ein Neubeginn, ja der war von Nöten doch leider hört sich der Kreis nicht auf zu Drehen und bald wird das Spiel beginnen von neu und ein Tyrann wird wieder die Macht übernehmen, mit Furcht regieren und das Land ins Chaos stürzen, doch bis dahin lebt das Königreich im Frieden.

I dont like expending more effort than I have to.

Bild des Benutzers Mr Hummer

Es ist ein kühler Herbstmorgen, dichter Nebel liegt über Wald und Wiese. Einzig zwei heftig diskutierende Stimmen hallen über das Gras. Dort, am Waldrand, liegt der Kadaver einer verendeten Maus dampfend in der kühlen Morgenluft. Zwischen den plattgedrückten Halmen entfaltet ein großer schwarzer Käfer seine durchscheinenden Flügel. „Sieh! Uns Käfern ist es gegeben sowohl auf der Erde, als auch in der Luft zu leben! Allein dadurch sind wir euch überlegen!“ ruft er einem fleischfarbenen Wurm zu. Dieser erwidert nur verächtlich: „In die Lüfte mögt ihr euch schwingen, gar prächtig ist eurer Flug… nur ist der Himmel das Reich der Krähen. Oh, welche Freude es doch für sie sein muss, wenn das Abendmahl zu ihnen kommt und jegliche Jagd überflüssig macht. Wir hingegen“, spricht der Wurm, „Unsere Heimat ist die Erde. Tief unten graben wir, sicher vor den Blicken unserer Feinde.“ Der Käfer legt die Flügel wieder an und sagt: „Hah! Wir schufen unser Heim unter der Rinde der Bäume. Unsichtbar sind wir also ebenso wie ihr. Nur haben wir einen harten Panzer, der unseren Körper fast vollständig schützt und der selbst scharfen Schnäbeln eine Herausforderung stellt. Und ihr? Weiches, schleimiges Fleisch schützt eure Körper. Wobei man einzig vom Schutz durch Ekel sprechen kann.“ Angewidert blickt der Käfer auf den Grashalm vor sich , der vor Schleim trieft. Der Wurm zischt: „Aber liegt ihr einmal auf dem Rücken, so ist nicht nur die Schwachstelle eures ach so starken Panzers enthüllt, nein, gleichzeitig werdet ihr zu den lächerlichen Kreaturen, die ihr tatsächlich seit. Zappelnd greifen eure Beine in die Luft, verzweifelt versucht ihr euch zu drehen, doch sind alle Bemühungen um sonst. Dort liegt ihr dann, unfähig fortzukommen, dem Unvermeidlichen entgegenblickend.“ Der Käfer windet sich unter dieser weithin bekannten Peinlichkeit und knurrt: „Mit Beinen und Flügeln sind wir schnell, im Gegensatz zu euch, die ihr langsam kriecht. Einzig in den Boden zieht ihr euch schnell zurück.“ „Und es reicht zur Flucht, nicht wahr? Schnell sind wir unten, in der Tiefe, in Sicherheit.“ bemerkt der Wurm.Der Käfer richtet sich wütend zu seiner vollen Größe auf und lässt die Zangen bedrohlich klicken. „Närrisches Kriechtier! Wegen unsere gemeinsamen Feinde, war ich bereit zu reden, doch übertreffen wir Käfer euch schon durch den Umstand, dass wir über scharfe Waffen verfügen, wo ihr nur Schleim habt! Ich hole mir das Festmahl für mein Volk, nun mit Gewalt!“

In diesem Moment wirbelt der Nebel zur Seite und eine schmutzig-graue Krähe landet hinter dem Kadaver. Forsch blickt der Vogel auf die beiden Zankenden hinab. „Krah! Nur zwei? Ihr lärmt für hundert! Selbst über den Wolken hörte ich euch laut und deutlich. In Vorfreude auf einen vollen Bauch stieß ich durch den feuchten Nebel. Und wofür? Ein mickriger Wurm und ein kümmerlicher Käfer! Ich werde von euch also nicht satt, aber eurer Gespräch wirkte sehr interessant. Weshalb brüllt ihr denn so rum?“ krächzte der Vogel. „Das ist so“, antwortete der Wurm, „Wir trafen beide gleichzeitig bei diesem köstlichen Mäusekadaver ein, vor dem Ihr steht, Herr Krähe, und entschlossen uns, dass der Überlegene ihn seinem Volk bringen dürfe. Allerdings wollten wir nicht kämpfen, hatten wir doch die selben Feinde… euch Krähen, mit Verlaub.“ Die Krähe reißt einen Fleischfetzen aus der Maus, schluckt und fragt: „Und was habt ihr entschieden, wer siegt?“ „Keiner“ , brummt der Käfer, „Wir bräuchten einen Richter, der sich anhört, was wir sagen und ein faires Urteil fällt.“ „Ich werde gerne als solcher fungieren“ bekräftigt der Vogel.

Also gut. Ich werde anfangen.“, schließt sich der Käfer an. „Mein Volk kann sich sowohl auf dem Boden als auch in der Luft schnell fortbewegen und so nicht nur Feinden entkommen, sondern auch ein großes Territorium nach Nahrung absuchen.“ Der Wurm räuspert sich: „Doch wird man am Himmel nur zu leicht zum Opfer von Vögeln. Eine weitaus sicherere Zuflucht ist die Erde. Wir Würmer heben blitzschnell unsere Gänge aus und entschwinden so aus den Augen der Jäger.“ Allmählich kocht der Streit wieder hoch, der Käfer scharrt mit den Füßen und erwidert: „Ich habe einen Panzer, der sogar vor einem Vogelschnabel schützt. Und wieder spotte ich Eurem Schleim, Wurm, der nur Ekel erregen könnte.“ Wütend funkelt das Kriechtier ihn an. „Legt Euch auf den Rücken Herr Käfer, und wir werden sehen, wer des Spotts würdig ist, zumal Eurer Panzer dort nicht mehr schützt.“ „Was zu viel ist, ist zu viel! Noch ein solches Wort und Ich reiße Dich in Stücke!“ Wütende klicken die Zangen einen merkwürdigen Schlachtruf. Aber der Wurm fährt unbeirrt fort: „Pah! Wir mögen keine Krieger sein, aber dafür ist unsere Heimat sicher! Ihr rühmt euch einer Festung… Einer aus Baumrinde!“ Lacht er höhnisch. „Rahhh! Scher dich fort, zurück in deine unterirdische Stadt! Oder bleib und Stirb!“ Die beiden machen sich kampfbereit, als die Krähe plötzlich laut und krächzend zu Lachen beginnt. „Krahaha! Krahh! Hahhaha!“ Um Atem ringend beugt sich der Vogel hinab und gluckst: „Ihr werft euch eure Stärken und Schwächen an den Kopf, und dieser hallt wie eine Kirchturmglocke! Welche Narren seit ihr doch, dass ihr einer Krähe erzählt, wie sie euch zu jagen hat! Und damit nicht genug, ihr verratet auch eure sicheren Verstecke! Diesen Winter werde wir Krähen satt sein, die Mägen voll mit Käfern und Würmern. Aber ihr sollt leben, seit ihr doch ein lebender Witz! Und danke für die Maus, sie hat mir vorzüglich gemundet.“ Nach diesen Worten schwingt sich der Vogel in die Lüfte, hoch zum schallenden Gelächter Vieler.

Quis custodiet ipsos custodes?

Bild des Benutzers Abraham_Gyor

Es war einmal ein armer Bauer, der sich wie jeden Morgen vor Sonnenaufgang aufmachte, um sein Feld zu pflügen. Er nahm ein Stück des alten Brotes und machte sich an sein Werk. Als das Pferd müde und der Bauer hungrig war, beschloss dieser eine Pause einzulegen, stellte jedoch fest, dass man ihm das Brot gestohlen hatte. >Eine Merkwürdige Sache< sagte er >Ich habe doch niemanden mit dem Brot fortgehen sehen<. Ein kleiner Teufel, welcher den Bauern zum Narren halten wollte und hinter Sträuchern nun auf das Fluchen des Bauern wartete, hatte es gestohlen. Der Bauer war betrübt, sagt dann jedoch >Ach was! ich werde nicht verhungern. Wahrscheinlich hat's doch der, der es genommen hat, nötiger gehabt als ich. Mag er es vollends genießen!< Und er ging zum Brunnen, trank sich satt, ruhte sich aus, fing sein Pferd wieder ein, spannte es vor den Pflug und arbeitete weiter. Dies machte den kleinen Teufel rasend vor Wut. Er fühlte sich nun selbst zum Narren gehalten und schwor an dem Bauern Rache zu nehmen. Der kleine Teufel verwandelte sich in einen Menschen und bat bei dem Bauern um Arbeit. In einem trockenen Sommer lehrte er den Bauern, in sumpfiger Gegend Getreide zu säen. Der Bauer gehorchte seinem Arbeiter und säte im Sumpf. Bei den andern Bauern hatte die Sonne alles verbrannt, bei dem armen Bauern aber stand das Getreide und erblühte prächtig. Der Bauer hatte genug bis zur nächsten Ernte, und es blieb ihm noch viel Getreide übrig. Im nächsten Sommer lehrte der Arbeiter den Bauern, das Getreide auf dem Berge zu säen. Es kam ein regnerischer Sommer. Bei andern lag das Getreide am Boden und verfaulte. Das Getreide des Bauern aber auf dem Berge, gedieh ausgezeichnet. Er hatte jetzt einen so großen Vorrat, dass er nicht wusste, was damit anzufangen. So also lehrte der Teufel dem Bauern, dass Brauen von Bier. Nun war das Werk des Teufels vollendet und er ging zu seinem Meister um diesem sein Werk zu zeigen.

Sie kommen zum Bauern und sehen, dieser hat sich reiche Nachbarn geladen. Die reichen Bauern trinken und der Wirt trinkt mit ihnen. Dann fangen sie an, einander Schmeicheleien zu sagen, sich gegenseitig zu loben und süßliche, heuchlerische Reden zu führen. Der Oberteufel hört aufmerksam zu und lobt den Kleinen auch dafür.

>Wenn sie,< sagt er, >durch dieses Getränk so falsch werden und sich gegenseitig belügen, dann wird es uns ein Leichtes sein mit ihnen zu spielen.<

>Warte nur ab,< sagt das Teufelchen, >es kommt noch besser.<

Die Bauern tranken noch ein Glas und ihre Reden wurden lauter und gröber. Statt der Schmeichelworte kamen Schimpfreden. Der eine ärgerte sich über den andern, es begann eine Prügelei und sie schlugen einander die Nasen blutig. Auch der Wirt mischte sich hinein und wurde musste ebenfalls ordentlich einstecken. Beide Teufel betrachteten mit breitem Grinsen das Geschehen.

Die Bauern trinken ein weiteres Gals und werden matt und müde. Sie kreischen, brummen und schreien, doch keiner weiß wirklich was, und keiner hört auf den anderen. Sie gehen auseinander. Der Oberteufel lachte laut auf >Nun< sagte er >du hast den Menschen ein gutes Getränk gebracht, doch sag, wie hast du es dir erdacht?< Der kleine Teufel antwortete >Das tierische Blut fließt schon seit langem in den Adern der Menschen, es macht sich aber nicht bemerkbar, solange er nur das hat was er braucht. Sobald er anfing, dass Getreide zu seiner eigenen Unterhaltung in Bier zu verwandeln, da regte sich in ihm das Fuchs, Wolfs- und Schweinsblut. Jetzt braucht er nur noch zu trinken und sogleich wird er zum Tier.<

Besser ein weiser Tor als ein törichter Weiser.

Sumpfiges Wasser spritzte unter der Last eines Pferdes auf. Der junger Reiter, Michael, hatte nur ein Ziel wie viele andere, den Stein über Leben und Tod zu finden. Der, dem der Stein gehört, kann entscheiden wer Leben  und wer sterben soll. Er ritt Tage und nächte bis er irgendwann an einem Berg in einem prächtigem wald ankam. Er kramte ein altes verschlissenes Pergament heraus. Darauf war eine kleine Karte gekritzelt. "Ich komme Johannes" flüsterte der junge Mann.

Als er vom Pferd abstieg  band er es an einem Baum fest. Er nahm seine Tasche und legte sie über seine Schulter. Dann ging er los den Berg hinauf. Den ganzen Weg über dachte er nur an eine Sache: Er musste den Stein finden bevor die anderen ihn fanden. Hoffentlich war er hier richtig. Nach einer kurzen Rast und einem weitem Weg kam er oben an der Spitze an. Er schaute sich um. Nur Geröll. Doch da entdeckte er eine Kuhle die nicht  viel größer war als er selbst. Der Knabe ging zu der Kuhle hinüber und lugte hinab. Das Loch war etwa doppelt so tief wie er. Er nahm seine Tasche, warf sie herunter und stieg dann selbst hinab. Als seine Füße auf dem boden aufkamen knirschte der sandige Boden. Nun war er in einem größerem Gang der von der Schwärze verschluckt wurde. Er nahm seinen Wanderstock den er an seine Tasche gebunden hat und zündete ihn an. Nach dem er das gemacht hatte ging er auf die Schwärze zu. Nach einem kurzen Fußmarsch gelangte er in einen kleinen Raum der halb verschüttet war. doch unter den Steinen leuchtete etwas. Der Knabe räumte Stück für Stück die Steine weg. als er das Geröll abgetragen hatte, sah er was so leuchtete. es war ein etwas größerer, kantigere Stein als die anderen und er hatte etwas in sich das wie ein erz aussah, das leuchtete. Er nahm den stein und er hörte ein Flüstern das von dem Stein ausging, doch er beachtete es nicht und steckte ihn ein. Das musste er sein, das musster der Stein sein den er so lange gesucht hatte! Jetzrt machte er sich wieder auf den Rückweg in sein Dorf. Als er in seiner kleinen Hütte ankam packte er den Stein wieder aus. Diesmal hörte er nur ein flüstern ganz deutlich: "Was begehrst du?" 

"gib mir meinen Bruder wieder der als kleiner Junge in einem Brand gestorben ist." antwortete er.

"Nun gut" sprach die Stimme "nur musst du wissen das die Macht dieses Steins dich verderben kannst. du wirst nach und nach die Macht ausnutzten."

"Das ist es mir Wert" sagte der junge Mann kein bisschen verunsichert.

 

An dieser Stelle würde ich einen Schluss machen aber wenn die admins so nett wären und mich morgen die Geschichte zuende schreiben liesen wäre ich sehr froh,   

Ich hoffe das die Admins den zweiten Teil meiner Geschichte noch in das Event nehmen!

 

Es bildeten sich Rauchschwaden um den Stein der begann heller zu glühen. Die Rauchschwaden wurden immer mehr und immer dichter bis dem Knabe schwindelig wurde. Die Welt um ihn herum verschwomm und er viel bewustlos um.

Als er wieder zu sich kam hörte er eine Stimme. Komisch es war die Stimme seines Brudes obwohl der doch vor Jahren gestorben... er stockte als er sich an die vorherigen Ereignisse errinerte. Langsam öffnete er die Augen. Vor ihm Saß sein Bruder der ihn verwirrt ansah. "Was ist passiert?" fragte er.

"Alles ist gut, alles ist gut" sagte Michael und drückte ihn fest.

Die nächsten Wochen erfuhr sein Bruder was passiert war und es schien als wäre alles gut...

Doch Michael merkte wie er manchmal daran dachte den Stein zu nutzen um an Sachen zu gelangen. Er könnte den Adel stürzen... er könnte all das Gold nehmen und niemand könnte ihn aufhalten... Doch dann verwarf er den Gedanken wieder. Nach einem halben Jahr wollte er wieder zu dem Berg,  Er wusste nicht wieso doch eines abends ritt er dann los. Als er nach einem langem Ritt ankam stieg er von seinem Pferd ab, ging den Berg hoch und kletterte in die Höhle. Er wusste immer noch nicht wieso er das machte aber er packte den Stein aus und sah ihn an. "Spürst du die Macht? Spürst du wie sie durch dich hindurchfließt? Der Stein hat dich hier her geracht. Nutze diese Macht und du kannst alles erlangen..."

Der Knabe hörte die Stimme ganz deutlich. Es war zu verlockend. " Also gut... es auszuprobieren kann ja nicht schaden"

mit einem Hasserfülltem Lächeln Schloss er din Stein in seine Hand.Er mache sich auf den Rückweg zu seinem Pferd wo ihm ein Händler begegnete. "Seit gegrüßt junger Knabe" sprach dieser. 

Doch Michael ging gar nicht darauf ein. " Ihr als Händler habt sicher viel Gold. So gibt mir all euer Habgut sonst werdet ihr schlimmes Leid erfahren. "

"Pah " sprach der Händler " was willst du mir schon antun?"

"Also gut ich habe dich gewarnt"

Der Knabe hob den Stein und richtete ihn auf den Händler. Rauchschwaden kamen aus dem Stein und hüllten den schreienden Händler ein. Als diese verschwanden war er weg.

Schon bald sprach sich die Geschichte eines Mannes umhüllt von Rauch herum. Alle die er sah kamen nicht mehr lebend davon. Er soll wohl schon ein ganzes Dorf ausgelöscht haben. So machte sich eine Armee des Königs auf um diesen Mann aufzufinden. Als sie an dem Berg ankamen war die Landschaft, die einst so wunderschön war, verdört. Das einzigste was noch lebte waren geier die auf toten Baumstumpfen saßen. 

"Gebt euch zu Gesicht!" Sprach der König der aus den Reien hervor trat.

An der Bergspitze erschien eine Dunkle Gestalt. Man konnte nicht mehr sagen was es war, denn es bestand fast nur noch aus Schwaren Rauchschwarden.

"Was wollt ihr hier?" schallte es vom Berg hinab.

"er ist es" sprach der König zu einem seiner Ritter.

Sofort  spannten die Krieger ihre Bögen und schossen auf die Gestalt, doch wenn mal ein Pfeil traf passierte nichts.

"Ihr wollt es also so!" Die Gestalt nahm nun eine Gestalt an die aussah wie ein Mensch. Doch sie bestand kommplett aus schwarzem Nebel. sie nahm einen Stein vom boden der glühte. Es bildeten sich Rauchschwaden die sich zu einem Ball formten. der schoss herab auf die Krieger die probierten auszuweichen.doch als der Ball aufkam zerbarstete dieser und eine schwarze Welle breitete sich aus. Alles was diese Welle berührte viel Tod um. Als die Welle sich auflöste lagen nur noch Leichen auf dem dürren Boden. Zufrieden ging die Gestalt zurück doch dann stockte sie. "Was hast du gemacht?!" fragte sein Bruder "Früher hast du diesen Stein genutzt um mich zuretten doch jetzt bist du ein Monster!" 

Die Gesltalt drehte sich langsam um. "Geh, geh weg, ich will dich nicht verletzten."

"Aber wieso tust du das" fragte sein Bruder der langsam auf ihn zuging "dieser Stein hat dich verdorben!" Nun war er dierekt vor der Gestalt. "gib mir den Stein"

"Nein! Ich brauche ihn!"

"Du lässt mir keine Wahl"  Die Hand seines Bruders schnellte vor und schnappte sich den Stein. 

"Nein! Gib ihn mir zurück!" schrieh die Gestalt.

Doch er warf den Stein in den Abgrund der darauf zerschellte. Die Rauchschwaden lösten sich in Sekunden auf und darunter kam Michael zum Vorscheinen. "was habe ich getan?" fragte dieser.

Doch da hörten sie ein klicken und ein Bolzen bohrte sich in seinen Körper. Ein Krieger hatte überlebt und stand vor den Beiden mit einer Armbrust in der Hand. Michael klappte zusammen.

Er war Tod

 

Bild des Benutzers OmaElse

Jetzt bitte keine Geschichten mehr posten, wir werden die eingereichten Storys übers Wochenende am Kaminfeuer auswerten. Vielen dank für die tollen Geschichten :)

Wer nicht hören will muss fühlen!

Bild des Benutzers OmaElse

Am Montag werden die Gewinner verkündet!

Ein schönes Wochenende
Euer Ottonien Team

Wer nicht hören will muss fühlen!

Bild des Benutzers OmaElse

Wir müssen die Verkündung leider auf morgen verschieben, da wir gemerkt haben dass die Geschichte die eigentlich gewonnen hätte ein aus dem Netz kopiertes Plagiat ist und die die dafür gestimmt haben schon schlafen...

Sorry, bis morgen

Wer nicht hören will muss fühlen!

Bild des Benutzers OmaElse

Der dicke Lederbuchdeckel des mannsschweren Schinkens schlägt zu und ein dichter Staub wirbelt durch den düsteren Schreibsaal des Klosters. Ein Mönch kritzelt einige Zeichen auf eine Liste und verlässt gähnend den Raum.

Als am nächsten Morgen die ersten spärliche Sonnenstrahlen durch das bunte Glasfenster scheinen sind folgene Schriften auf dem Pult zu erkennen:

Butter
Mehl
Schweinespeck

Ein anderer Zettel wird allerdings auch beleuchtet:

Die wahrlich besten Geschichten die ich in diesem Sommer lesen durfte waren so wie folgt:
 

Adger Felton: Vom Eber und Der Krähe
Shirhan_Saljuvan: Der Letzte Atemzug
Aaron_Skalbeld: Der Gierige König

Ich werde diese Autoren bald aufsuchen um ihnen meinen Dank und eine kleine Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.

Wer nicht hören will muss fühlen!